Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Ruanda zeigt ein bemerkenswert geringes Produktionsniveau, verglichen mit dem globalen Durchschnitt. In Ruanda liegt der Stromverbrauch pro Person weit unter 1000 Watt, was im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von 3606 Watt pro Person beträchtlich weniger ist. Der Großteil des Stroms wird durch kohlenstoffarme Energien wie Wasserkraft erzeugt, wobei die Nutzung von fossilen Brennstoffen auf ein Minimum beschränkt ist. Diese niedrige Stromerzeugung bremst das Wirtschaftswachstum, begrenzt den Zugang zu Technologien und kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Der Umstieg auf saubere Energiequellen könnte Ruanda helfen, diese Herausforderungen zu meistern und zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell überzugehen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Ruanda von Ländern wie China und Indien lernen, die erhebliche Fortschritte bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie gemacht haben. China erzeugt beispielsweise gewaltige Mengen Strom durch Wind (950 TWh) und Solar (653 TWh). Indien, ein wirtschaftlicher und demografischer Riese wie Ruanda, hat ebenfalls signifikante Mengen an Solar- (125 TWh) und Windenergie (92 TWh) entwickelt. Ruanda könnte partnerschaftlich mit diesen Ländern zusammenarbeiten, um Know-how zu gewinnen und eigene Projekte in der Wind- und Solarenergie zu initiieren. Kernenergie als eine stabile und zuverlässige Energiequelle könnte auch in Betracht gezogen werden, um die Stromerzeugung zu diversifizieren und langfristig zu sichern.
Betrachtet man die Geschichte kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Ruanda, so dominierte in den letzten Jahrzehnten die Wasserkraft. In den späten 1990er Jahren war die Variation minimal, mit nur geringfügigen Änderungen in der Stromproduktion. In den 2000er und 2010er Jahren blieb die Erzeugung weitgehend stabil, mit einem leichten Anstieg zwischen 2014 und 2020, wobei jedes Jahr etwa 0,1 TWh mehr erzeugt wurde. Dennoch stagnierte das Wachstum seit 2021, was darauf hindeutet, dass neue Investitionen und Technologien erforderlich sind, um das Potenzial kohlenstoffarmer Energien voll auszuschöpfen.