Im Jahr 2023 befindet sich der Stromverbrauch in Gabun in einer interessanten Balance zwischen fossilen Brennstoffen und kohlenstoffarmen Energiequellen. Derzeit werden mehr als 44% des Stroms durch fossile Brennstoffe gewonnen, wobei Gas einen erheblichen Anteil mit fast 30% hat. Auf der anderen Seite machen kohlenstoffarme Quellen wie Wasserkraft mehr als 40% des Strommixes aus. In der Gesamtbilanz ist der Anteil der Netto-Importe ebenfalls signifikant und liegt bei über 15%. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Gabun näher an der Hälfte ihrer Stromversorgung durch fossile Energiequellen deckt, während die andere Hälfte durch saubere Energiequellen sichergestellt wird.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Gabun zu steigern, kann das Land von erfolgreichen Ländern lernen, die einen hohen Anteil sauberer Energien erreicht haben. So setzt Frankreich stark auf Kernenergie, die dort 68% der Stromerzeugung ausmacht. Auch andere Länder wie die Slowakei mit 62% und die Ukraine mit 55% zeigen die Vorteile einer starken Investition in kohlenstoffarme Energiequellen auf. Für Gabun könnten insbesondere Investitionen in Wind- und Solarenergie von Interesse sein, wobei Länder wie Dänemark mit 52% Windenergie als Vorbild dienen können. Auch einige afrikanische Länder wie Marokko, das 21% seiner Elektrizität durch Wind erzeugt, oder Somalia mit 17% Solar könnten als Inspiration dienen, um Gabuns Potenzial für Wind- und Solarenergie zu nutzen.
Ein Blick in die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Gabun zeigt, dass die Wasserkraft seit den frühen 1980er Jahren kontinuierlich, wenn auch in kleinen Schritten, gewachsen ist. Zwischen den Jahren 1981 und 1985 verzeichnete Gabun jährliche Zuwächse in der Wasserkrafterzeugung. Bis in die Mitte der 90er stagnierte das Wachstum, bevor es im neuen Jahrtausend wieder leichte Schwankungen zwischen Zunahmen und Abnahmen gab. Besonders auffällig ist das Jahr 2019, in dem ein bedeutender Anstieg von 0,4 TWh verzeichnet wurde. Diese Daten zeigen, dass Gabun ein gewisses Engagement in der Ausweitung seiner kohlenstoffarmen Energiekapazitäten gezeigt hat, jedoch besteht weiteres Potenzial, insbesondere mit modernen und effizienten Technologien in den Bereichen Wind, Solar und eventuell Kernenergie.