Im Jahr 2022 bestand der Strommix in Gabun aus einem beträchtlichen Anteil fossiler Energien, die etwa 47 % ausmachten, wobei Gas dabei den größten Teil stellte, nämlich rund 39 %. Der kohlenstoffarme Stromanteil lag bei etwa einem Drittel. Wasserkraft hatte hierbei die dominierende Rolle und stellte nahezu den vollständigen kohlenstoffarmen Anteil bereit, nämlich 33,9 %. Ein bedeutender Teil des Stroms, etwa ein Fünftel, wurde durch Netto-Importe gedeckt. Dies zeigt eine Abhängigkeit von Importen, während der Einsatz kohlenstoffarmer Energie ausbaufähig ist und weiter gefördert werden könnte.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu steigern, könnte Gabun von anderen erfolgreichen Ländern lernen. Ein Blick auf Länder wie Uruguay, wo der Anteil von Stromerzeugung durch Windenergie bei 36 % liegt, zeigt, dass die Investition in Windkraft eine vielversprechende Option ist. Ebenso könnte Gabun in die Solarenergie investieren, wie es Länder wie Australien und Griechenland getan haben, die jeweils beachtliche Anteile von 19 % beziehungsweise 22 % durch Solarstrom erzielen. Der Einsatz solcher Technologien könnte Gabuns Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter reduzieren und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt verringern.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Ausbau von kohlenstoffarmem Strom in Gabun überwiegend durch Wasserkraft erlangt wurde, insbesondere in den 1980er Jahren mit jährlichen Zuwächsen von 0,1 TWh. Auffallend sind Jahre ohne signifikante Änderungen und gelegentliche Rückgänge, wie etwa in den Jahren 2005 und 2014. In den letzten Jahrzehnten gab es jedoch erneute Bestrebungen, die Wasserkraftnutzung moderat zu steigern, wie beispielsweise 2019. Diese historische Entwicklung weist darauf hin, dass Gabun schon länger bestrebt ist, kohlenstoffarme Technologien zu nutzen, jedoch noch Potenzial für eine verstärkte und diversifizierte Nutzung besteht.