Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Malawi zeigt, dass das Land fast ausschließlich auf kohlenstoffarmen Strom angewiesen ist. Im Jahr 2022 wurden 1,27 TWh Strom aus kohlenstoffarmen Quellen, hauptsächlich Wasserkraft, mit 1,05 TWh erzeugt. Der Rest setzt sich aus anderen sauberen Energien wie Solarenergie zusammen. Im Vergleich dazu ist der Verbrauch von fossil erzeugtem Strom in Malawi vernachlässigbar und liegt bei weniger als einem Drittel der Gesamterzeugung. Insgesamt erreichte der durchschnittliche Stromverbrauch pro Person etwa 69 Watt, was weit unter dem globalen Durchschnitt von 432 Watt pro Person liegt. Solch niedrige Niveaus der Stromerzeugung können erhebliche Auswirkungen haben, wie eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung und begrenzten Zugang zu Elektrizität für viele Haushalte und Unternehmen.
Um den kohlenstoffarmen Stromanteil in Malawi zu erhöhen, könnte das Land die bereits vorhandenen Solarenergiekapazitäten weiter ausbauen. Erfolgreiche Beispiele aus anderen Ländern wie Indien, das 113 TWh über Solarenergie generiert, und Brasilien, das 52 TWh über Solarenergie produziert, könnten als Vorbilder dienen. Diese Länder haben gezeigt, dass die umfangreiche Nutzung von Solarenergie zu einer signifikanten Erhöhung der sauberen Stromerzeugung beiträgt. Ebenso könnte Malawi von der effizienten Nutzung von Windenergie, wie sie in Deutschland (137 TWh) oder im Vereinigten Königreich (82 TWh) zu beobachten ist, lernen und solche Technologien sukzessive einführen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Malawi zeigt eine konstante, wenn auch langsame Zunahme, besonders in Bezug auf Wasserkraft. In den frühen 1990er und 2000er Jahren stieg die Wasserkraft mit kleinen, aber stetigen Zuwächsen. Bemerkenswerte Steigerungen gab es beispielsweise in den Jahren 1992, 1997, 1998, 2002 und 2008. Zwischen 2010 und 2012 gab es größere Zuwächse, gefolgt von einer leichten Abnahme und dann wieder einem Rückgang in den späten 2010er-Jahren. Im Jahr 2019 setzte Malawi vermehrt auf Solarenergie, was die Diversifizierung weg von alleiniger Wasserkraft zeigt. Insgesamt hat sich der kohlenstoffarme Strom in den letzten Jahrzehnten langsam aber sicher entwickelt, trotz Rückschlägen wie 2017 und 2018, als die Wasserkrafterzeugung zurückging.