Im Jahr 2022 bestand die Stromversorgung in Lesotho zu etwas mehr als der Hälfte, genauer gesagt zu 54 %, aus kohlenstoffarmen Quellen, vollständig aus Wasserkraft. Dies zeigt ein starkes Engagement des Landes für saubere, nachhaltige Energie. Der Rest des Stroms, mehr als 46 %, wurde durch Netto-Importe abgedeckt, was darauf hindeutet, dass Lesotho trotz seiner beeindruckenden Wasserkraftnutzung weiterhin auf externe Quellen angewiesen ist, um den gesamten Strombedarf zu decken. Durch die Betonung von kohlenstoffarmen Energien trägt Lesotho dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Umweltauswirkungen von fossilen Brennstoffen zu minimieren, obwohl es seine Eigenproduktion weiter ausbauen könnte, um unabhängiger zu werden.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Lesotho sich am globalen Vorbild von Ländern orientieren, die einen signifikanten Anteil an sauberer Energie aus Nuklearkraft und Windenergie erzeugen. Besonders interessant könnten die Beispiele von Dänemark und Uruguay sein, die mehr als die Hälfte bzw. ein Drittel ihrer Elektrizität aus Windenergie beziehen. Diese Länder zeigen, wie wichtig es ist, Windenergie zu nutzen, besonders in Regionen mit günstigen Windbedingungen. Zusätzlich könnte der verstärkte Einsatz von Solarenergie auf Grundlage der Erfahrungen von Ländern wie Griechenland und Spanien, die bedeutende Anteile ihres Stroms aus Solarenergie beziehen, eine sinnvolle Ergänzung sein. Nuklearenergie, wie sie von Frankreich und der Slowakei erfolgreich genutzt wird, kann ebenfalls eine stabile und saubere Alternative darstellen, um die Abhängigkeit von Importen weiter zu reduzieren.
Betrachtet man die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Lesotho, zeigt sich, dass diese hauptsächlich auf Wasserkraft beruht. In den frühen 2000er Jahren verzeichnete Lesotho einen moderaten Anstieg der Stromproduktion aus Wasserkraft, wobei die Erzeugung im Jahr 2000 um 0,1 TWh anstieg und 2005 einen weiteren Anstieg um 0,2 TWh erlebte. Allerdings stagnierte das Wachstum weitgehend von 2007 bis 2019, mit einer nennenswerten Ausnahme im Jahr 2011, als die Erzeugung um 0,2 TWh zurückging. Dies deutet darauf hin, dass Lesotho seine Infrastruktur für Wasserkraft trotz anfänglicher Fortschritte nicht weiter ausbauen konnte und weiterhin in größere Projekte investieren muss, um die Eigenproduktion kohlenstoffarmen Stroms zu steigern. Daher könnte die Erkundung neuer Technologien und Investitionen in Wind- und Solarenergie entscheidend sein, um die Unabhängigkeit von Stromimporten zu erhöhen und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern.