Aktuell basiert der Großteil der Stromerzeugung in Äquatorialguinea auf fossilen Brennstoffen, insbesondere auf Gas, das fast 70% der Stromversorgung ausmacht. Der Anteil an kohlenstoffarmem Strom, der ausschließlich aus Wasserkraft stammt, liegt bei etwas über 30%. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stellt eine Herausforderung dar, insbesondere im Hinblick auf die mit deren Nutzung verbundenen Umweltprobleme wie Klimawandel und Luftverschmutzung. Die vergleichsweise hohe Nutzung von Wasserkraft zeigt jedoch das Potenzial des Landes, seine CO2-Emissionen zu reduzieren und den Anteil an sauberem Strom zu erhöhen.
Wächst der Strom in Äquatorialguinea?
Ein Blick auf den Stromverbrauch zeigt, dass Äquatorialguinea eine rückläufige Tendenz beim Pro-Kopf-Stromverbrauch aufweist. Im Jahr 2023 beträgt der Verbrauch 850 kWh pro Person, was deutlich unter dem Höchststand von 928 kWh pro Person im Jahr 2016 liegt. Auch im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gab es einen Rückgang von 323 kWh pro Person im Jahr 2015 auf 265 kWh pro Person im Jahr 2023. Diese Entwicklungen sind besorgniserregend, da der Bedarf an Elektrizität, insbesondere an sauberer Energie, in Zukunft weiter steigen wird. Ein erhöhtes Engagement in der Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom ist unerlässlich, um das wachsende Strombedürfnis nachhaltig zu decken.
Vorschläge
Um den kohlenstoffarmen Stromanteil zu steigern, könnte Äquatorialguinea von erfolgreichen Regionen lernen, die stark auf Kernenergie und Solarenergie gesetzt haben. Länder wie Frankreich und die Slowakei haben es geschafft, große Teile ihrer Stromversorgung durch Kernenergie decken, mit Anteilen von 69% bzw. 64%. Dies zeigt das Potenzial für die Kernenergie als stabile und saubere Energiequelle. Zudem könnte Äquatorialguinea von Ländern wie Griechenland und Kalifornien inspiriert werden, die hohe Anteile an Solarenergie erreicht haben. Der Ausbau von Solar- und Kernenergie könnte Äquatorialguinea dabei helfen, seinen Strommix zu diversifizieren und den Anteil an sauberem Strom zu erhöhen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Äquatorialguinea ist stark mit Wasserkraft verbunden, die jedoch über die Jahrzehnte hinweg relativ konstant geblieben ist. Von 1991 bis 2023 gab es kaum Veränderungen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft, mit nur minimalen Zuwächsen in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015. Diese Stabilität deutet darauf hin, dass die Wasserkraft zwar eine zuverlässige Quelle bleibt, das Land jedoch innovative Wege finden muss, um sein Stromsystem nachhaltig zu erweitern. Die Konzentration auf den Ausbau von Solar- und Kernenergie könnte eine entscheidende Rolle für die zukünftige Stromversorgung Äquatorialguineas spielen.