Im Jahr 2024 wird die Elektrizität in Argentinien überwiegend durch fossile Brennstoffe erzeugt, die mehr als die Hälfte der Stromerzeugung ausmachen. Besonders der Einsatz von Gas ist hierbei dominant und trägt fast die Hälfte zur Gesamtmenge bei, während Öl etwa 6% ausmacht. Auf der anderen Seite stammt ein etwas mehr als ein Drittel des Stromverbrauchs aus kohlenstoffarmen Quellen. Die Wasserkraft ist hier der größte Akteur unter den kohlenstoffarmen Energien, gefolgt von Wind und Kernenergie. Solar und Biokraftstoffe haben einen geringeren Anteil, wobei sie jeweils nur einen kleinen Teil zur gesamten Elektrizitätserzeugung beitragen. Netto-Importe machen auch einen kleinen, aber relevanten Anteil aus.
Wächst der Strom in Argentinien?
Im Vergleich zu früheren Höchstständen ist der Stromverbrauch pro Person in Argentinien rückläufig. Der aktuelle Wert von 3414 kWh pro Person liegt unter dem bisherigen Rekord von 3569 kWh aus dem Jahr 2016. Auch bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zeigen die aktuellen Zahlen einen Rückgang von 1253 kWh pro Person gegenüber 1293 kWh im Vorjahr. Diese Rückgänge sind besorgniserregend, besonders da eine umfassende Energiewende hin zu kohlenstoffarmen Quellen dringend benötigt wird, um den künftigen Energiebedarf zu decken und die negativen Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe zu minimieren.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Argentinien zu steigern, sollte das Land den Ausbau der bereits beträchtlichen Windkapazitäten weiter vorantreiben und die solare Stromerzeugung intensivieren. Die Erfahrungen anderer Länder zeigen positive Beispiele: Iowa und Südkorea haben sehr hohe Anteile an Wind- und Kernenergie, die als Vorbilder dienen können. Auch die Nutzung der Kernenergie kann ausgebaut werden, wie dies etwa in Frankreich und der Slowakei erfolgreich umgesetzt wird. Eine stärkere Nutzung von Solarenergie, wie sie in Libanon oder Griechenland stattfindet, könnte ebenfalls zur Diversifizierung und Stärkung der sauberen Stromerzeugung beitragen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Argentinien zeigt Schwankungen, insbesondere im Wasserkraftsektor. In den 1980er Jahren gab es einen starken Rückgang der Wasserkrafterzeugung, gefolgt von wiederholten Perioden des Auf- und Abschwungs. Die letzten Jahre zeigen weiterhin Instabilität: Der Wasserkraftsektor leidet erneut unter Rückgängen, wie 2024 mit einem Verlust von 5.6 TWh. Der Windsektor zeigt jedoch vielversprechende Zuwächse, besonders seit 2019. Diese Muster verdeutlichen, dass während der Wasserkraftsektor schwankt, der stärkere Ausbau von stabilen Quellen wie Wind und zukünftig auch Solar sowie Kernenergie eine bessere Energiebereitstellung gewährleisten könnte.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.