In den letzten zwölf Monaten, von September 2024 bis August 2025, beruhte der Großteil des Stromverbrauchs in Argentinien auf fossilen Brennstoffen, wobei mehr als die Hälfte davon durch Gas gedeckt wurde. Insgesamt machten fossile Brennstoffe etwa 53% des Strommixes aus, während kohlenstoffarme Energieformen fast 46% beisteuerten. Innerhalb dieser kohlenstoffarmen Kategorie stammten fast ein Viertel des Stroms aus Wasserkraft, während Windenergie einen beachtlichen Anteil von über 12% hatte. Kernenergie trug mehr als 6% bei, und Solarenergie deckte etwa 3% des Gesamtstrombedarfs. Biokraftstoffe und Kohle erzeugten jeweils fast 2% beziehungsweise etwas über 1%, während Netto-Importe einen marginalen Anteil am Strommix hatten.
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Wächst der Strom in Argentinien?
Leider ist die Stromnutzung pro Kopf in Argentinien rückläufig. Im Jahr 2025 betrug der durchschnittliche Stromverbrauch 3154 kWh pro Person und ist somit um 416 kWh pro Person gegenüber dem bisherigen Rekord von 3570 kWh im Jahr 2016 gesunken. Dies gilt auch für die kohlenstoffarme Stromerzeugung, die derzeit bei 1445 kWh pro Person liegt und im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr 2024 deutlich niedriger ist. Insbesondere ist der Rückgang um 91 kWh pro Person bedenklich, da es darauf hinweist, dass sich der Ausbau sauberer Energie verlangsamt hat, obwohl sie für die Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Klimawandel unerlässlich ist.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung wieder zu steigern, sollte Argentinien insbesondere den Ausbau der Windenergie in Betracht ziehen, da diese bereits einen erheblichen Anteil am nationalen Strommix hat. Länder wie Dänemark und die US-Staaten Iowa und South Dakota, die stark auf Windenergie setzen, könnten als Vorbilder dienen. Zudem sollte Argentinien die Möglichkeit der Erweiterung von Solarenergie mit Vorbildern wie dem Libanon oder Nevada in Erwägung ziehen. Kernenergie bleibt ebenfalls eine vielversprechende Option, und Frankreich, die Slowakei und die Ukraine können als Vorbilder für eine erfolgreiche Integration einer höheren Kernenergiequote dienen.
Geschichte
Historisch gesehen ist die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Argentinien von phasenweisen Zu- und Abnahmen geprägt. In den 1980er Jahren erlebte die Wasserkraft zunächst eine Zunahme, gefolgt von deutlichen Einbrüchen Ende der 1980er und in den 1990er Jahren. Das Jahr 2000 markierte einen signifikanten Anstieg, gefolgt von einer Periode konstanter Schwankungen im Bereich der Wasserkraft. Es folgten erneute Rückgänge, bis zuletzt im Jahr 2023 mit einem Anstieg um über 10 TWh ein bemerkenswertes Schlaglicht gesetzt wurde. Der anschließende Rückgang im Jahr 2025 sollte jedoch ein Weckruf sein, um die Umsetzung stabiler und ausbaufähiger Programme im Bereich kohlenstoffarmer Energien in Angriff zu nehmen. Hier eine kohlenstoffarme Zukunft für Argentinien zu sichern, sollte oberste Priorität haben.