Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Argentinien zeigt, dass mehr als die Hälfte des produzierten Stroms aus fossilen Brennstoffen stammt, genau genommen etwa 58%. Der größte Teil davon, nämlich rund 51%, wird durch Gas erzeugt, während Öl etwa 6% ausmacht. Auf der anderen Seite wird fast 37% des Stroms in Argentinien kohlenstoffarm erzeugt; Wasserkraft trägt mit etwa 16% dazu bei, gefolgt von Windenergie mit etwas mehr als 10% und Kernenergie mit fast 7%. Sonnenenergie und Biokraftstoffe machen zusammen etwa 4% des kohlenstoffarmen Stroms aus. Die restlichen 6% des Stroms werden durch Netto-Importe gedeckt.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Argentinien zu erhöhen, sollte das Land die bestehende Windenergie ausbauen, da sie bereits einen erheblichen Anteil zur Stromerzeugung beiträgt. Argentinien kann von Ländern wie Dänemark lernen, das über 50% seines Stroms aus Windkraft erzeugt, oder der Niederlande und dem Vereinigten Königreich, die jeweils rund 27% ihres Stroms aus dieser Quelle beziehen. Weiterhin bietet die Nutzung von Kernenergie enormes Potenzial, wie Frankreich mit 68% oder die Ukraine mit 55% des Stroms aus Kernkraft beweisen. Der Ausbau sowohl der Wind- als auch der Kernenergie könnte Argentinien in eine führende Position beim Einsatz kohlenstoffarmer Technologien bringen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromproduktion in Argentinien zeigt einen ständigen Wechsel im Wasserkraftsektor. In den 1980er und 1990er Jahren gab es erhebliche Schwankungen in der Wasserkraftproduktion, mit Spitzen und Tiefs beinahe jährlich, wobei notable Anstiege 1980 und 1990 zu verzeichnen waren, während 1988 und 1999 besonders große Rückgänge auftraten. Im letzten Jahrzehnt verzeichnete die Windenergie, insbesondere zwischen 2019 und 2020, bemerkenswerte Fortschritte, was den Anstieg der kohlenstoffarmen Stromproduktion unterstützte. Es ist wichtig, die unbeständige Natur der Wasserenergie zu berücksichtigen und mehr in stabile, nachhaltige Quellen wie Wind- und Kernenergie zu investieren, um eine zuverlässige und saubere Stromversorgung zu gewährleisten.