Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Argentinien zeigt eine nahezu gleiche Verteilung zwischen kohlenstoffarmem Strom und fossilen Brennstoffen im Zeitraum von November 2023 bis Oktober 2024. Mehr als die Hälfte des Stroms, etwa 52%, stammt aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas mit rund 45% den größten Anteil hat, gefolgt von Öl mit etwa 6%. Auf der anderen Seite liegt der Anteil kohlenstoffarmer Energie bei knapp 48%, bestehend aus etwa 25% Wasserkraft, gefolgt von rund 11% Windkraft und fast 8% Kernenergie. Solarenergie bringt es lediglich auf knapp 3%, während Biokraftstoffe mit rund 2% einen minimalen Beitrag leisten. Diese Verteilung zeigt, dass Argentinien bereits einen bedeutenden Teil seiner Elektrizität aus sauberen Energiequellen bezieht, dennoch besteht ein erheblicher Anteil aus fossilen Brennstoffen, die aufgrund von Klimawandel und Luftverschmutzung kritisch zu sehen sind.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, sollte Argentinien die bestehenden Kapazitäten der Windenergie weiter ausbauen, da diese Energieform bereits einen großen Beitrag zur Elektrizitätsversorgung leistet. Ein weiterer Schwerpunkt könnte auf die Kernenergie gelegt werden, inspiriert von Ländern wie Frankreich und der Slowakei, die über 60% ihres Stroms aus Kernenergie beziehen. Auch der Blick auf Dänemark und Uruguay, die erhebliche Anteile ihrer Elektrizität aus Windkraft gewinnen, könnte als Vorbild dienen. Wichtig ist zudem, technologischen Fortschritt zu integrieren und Investitionen in die Infrastruktur zu fördern, um die Effizienz und den Anteil von Wind- und Sonnenenergie zu steigern. Diese Maßnahmen könnten helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Stromversorgung grüner und nachhaltiger zu gestalten.
In den vergangenen Jahrzehnten hat Argentinien bemerkenswerte Entwicklungen in der Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom erlebt. In den frühen 1980er Jahren gab es signifikante Zuwächse bei der Wasserkraft, während in den späten 1980er Jahren ein Rückgang zu verzeichnen war. Die 1990er und frühen 2000er Jahre sahen Zyklen von Zuwächsen und Rückgängen, wobei es im Jahr 1997 einen beachtlichen Anstieg und im Jahr 2007 einen deutlichen Rückgang gab. Seit 2019 jedoch zeigt sich ein starker Anstieg im Bereich der Windenergie, was auf die zunehmende Bedeutung dieser Energiequelle hinweist. In den letzten Jahren, insbesondere 2023 und 2024, hat sich die Wasserkraft erneut erholt, was auf Investitionen und Engagement in diesem Bereich hindeutet. Diese Historie verdeutlicht eine dynamische Entwicklung, die nun verstärkt auf den Ausbau der Windenergie und, wenn möglich, auch auf die Erweiterung der Kernenergiekapazitäten setzen sollte.