Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Argentinien zeigt eine Kombination aus fossilen Brennstoffen und kohlenstoffarmer Energie. Mehr als die Hälfte der Elektrizität, rund 58%, stammt aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas mit 51% den größten Anteil ausmacht. Öl macht ungefähr 6% aus. Andererseits stammt fast 37% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, einschließlich Wasserkraft, die etwa 16% beiträgt, Wind mit über 10% und Kernenergie mit knapp 7%. Solarenergie macht etwa 3% der Stromerzeugung aus, während Biokraftstoffe etwa 1,5% beitragen. Darüber hinaus entfallen etwa 6% auf Nettoimporte.
Wächst der Strom in Argentinien?
Was das Wachstum des Stromverbrauchs in Argentinien betrifft, gibt es Anlass zur Besorgnis. Der neueste Stand der Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt bei 3425 kWh, was einen Rückgang von 144 kWh im Vergleich zum historischen Rekord von 3569 kWh im Jahr 2016 bedeutet. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung zeigt einen leichten Rückgang. Der neueste Stand liegt bei 1257 kWh/Person, während der bisherige Rekord aus dem Jahr 2023 bei 1293 kWh/Person lag, was einen Rückgang von 36 kWh bedeutet. Diese Stagnation oder sogar ein geringfügiger Rückgang ist besorgniserregend, insbesondere in einer Zeit, in der Argentinien die kohlenstoffarme Stromerzeugung steigern muss, um die Umweltziele zu erreichen und die Lebensqualität zu verbessern.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Argentinien zu steigern, wäre es sinnvoll, auf den Ausbau von Windenergie zu setzen, da diese bereits einen bemerkenswerten Beitrag leistet. Argentinien könnte von Ländern wie Dänemark profitieren, wo Windenergie mehr als die Hälfte der gesamten Stromerzeugung ausmacht. Ebenso kann die verstärkte Nutzung von Kernenergie, die in Frankreich und der Slowakei über zwei Drittel bzw. fast zwei Drittel der Stromerzeugung ausmacht, ein Vorbild für Argentinien sein. Die Erfahrungen dieser Länder können Argentinien unterstützen, seine eigenen Potenziale besser zu nutzen und den Anteil kohlenstoffarmer Energie deutlich zu steigern.
Geschichte
Betrachtet man die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Argentinien, so zeigt sich eine bemerkenswerte, jedoch unbeständige Entwicklung, insbesondere in der Wasserkraft. In den 1980er Jahren gab es erhebliche Schwankungen, mit einem bedeutenden Anstieg von 4,5 TWh im Jahr 1980, gefolgt von einem Rückgang um 6,7 TWh im Jahr 1988. In den 1990er Jahren setzte sich dieses Muster fort, mit deutlichen Erhöhungen und Rückgängen, insbesondere in den Jahren 1990 und 1996. In den 2000er Jahren gab es ebenfalls Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung, was die Notwendigkeit einer stabileren Entwicklung in diesem Bereich unterstreicht. In den letzten Jahren erlebte die Windenergie ein starkes Wachstum, insbesondere ab 2019, was zeigt, dass Argentinien Potenzial für eine Ausweitung seiner kohlenstoffarmen Energieressourcen hat.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.