In den letzten zwölf Monaten, von August 2024 bis Juli 2025, verteilte sich der Stromverbrauch in Argentinien hauptsächlich auf fossile und kohlenstoffarme Energien. Mehr als die Hälfte des Stroms wurde durch fossile Brennstoffe erzeugt, wobei Gas einen Anteil von rund 51 % und Öl einen geringen Anteil von knapp über 1 % hatte. Der verbleibende Anteil wurde durch kohlenstoffarme Energieträger gedeckt, die fast 46 % der Stromproduktion ausmachten. Hierbei stellte die Wasserkraft den größten Beitrag mit etwa 23 %, gefolgt von Windkraft mit rund 12 %, Kernenergie mit etwa 6 % und Solarenergie mit ungefähr 3 %. Andere kohlenstoffarme Quellen wie Biokraftstoffe trugen etwa 2 % bei. Netto-Importe spielten mit knapp anderthalb Prozent eine relativ geringe Rolle.
Wächst der Strom in Argentinien?
Obwohl der aktuelle Gesamtstromverbrauch bei 3.162 kWh pro Person liegt, was einen Rückgang von 408 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2016 bedeutet, gibt es einen ermutigenden Anstieg im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung. Der jüngste Wert von 1.449 kWh pro Person zeigt einen Anstieg von 156 kWh im Vergleich zum vorherigen Rekord im Jahr 2023. Dieser Zuwachs an sauberer Energie ist positiv, doch der Rückgang des insgesamt verbrauchten Stroms wirft Fragen auf. Es gibt Anlass zur Sorge über den Gesamttrend des Stromverbrauchs, der im Hinblick auf die Elektrifizierung und die wachsende Nachfrage durch neue technologische Anwendungen wie Künstliche Intelligenz möglicherweise nicht ausreicht.
Vorschläge
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte Argentinien seine bestehenden Windkapazitäten ausbauen. Länder wie Dänemark und die US-Staaten Iowa und South Dakota haben mit beeindruckenden Anteilen von 57 % bzw. 62 % und 60 % gezeigt, wie erfolgreich der Ausbau der Windenergie sein kann. Daneben ist der Ausbau der Kernenergie eine wichtige Option, wobei Frankreich mit 69 % und die Slowakei mit 64 % als Beispiele dienen könnten. Solarenergie hat auch großes Potenzial, und Argentinien könnte von den Erfahrungen in Ländern wie Libanon mit 31 % und Nevada mit 29 % lernen, um die Nutzung der Sonnenenergie zu steigern.
Geschichte
In den 1980er Jahren erlebte Argentinien einen bedeutenden Zuwachs an Wasserkraft, insbesondere 1980 mit einem Anstieg von 4,5 TWh. Dies setzte sich in den frühen 1990er Jahren fort, gefolgt von Schwankungen in den folgenden Jahrzehnten. Der Ausbau der Windkraft begann 2020 mit einem Anstieg von 4,4 TWh, während die Wasserkraft in den letzten Jahren einigen Rückschlägen ausgesetzt war, jedoch 2025 einen bemerkenswerten Anstieg von 9 TWh verzeichnete. Insgesamt könnte Argentinien von einer stabileren und nachhaltigen Planung profitieren, um die Rolle kohlenstoffarmer Energien insbesondere in turbulenten Zeiten zu sichern und auszubauen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.