Auf der Grundlage unseres Prognosemodells lässt sich feststellen, dass der Stromverbrauch in Tunesien derzeit überwiegend von fossilen Brennstoffen dominiert wird. Mit nahezu 100% des Stroms, der aus Gas erzeugt wird, beläuft sich die gesamte Stromerzeugung aus fossilen Quellen auf 18,46 TWh. Diese Zahlen basieren auf den tatsächlichen Daten der ersten neun Monate des Jahres 2023 und den Prognosen für die verbleibenden drei Monate. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 410 Watt pro Person ist der Stromverbrauch in Tunesien relativ niedrig. Diese geringen Stromerzeugungsniveaus können diverse Auswirkungen haben, darunter begrenzte wirtschaftliche Aktivitäten, langsames wirtschaftliches Wachstum und die Unfähigkeit, die Energieinfrastruktur zu modernisieren.
Tunesien könnte Maßnahmen ergreifen, um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen zu erhöhen. Es könnte sich auf Länder konzentrieren, die Erfolg in der Erzeugung von Strom aus kohlenstoffarmen Quellen wie Wind, Solarenergie und Kernenergie gezeigt haben. Anhand der verfügbaren Daten sind China und die Vereinigten Staaten führend bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie sowie der Atomenergie. Tunesien könnte diese Länder als Beispiele heranziehen und ihre Strategien für eine verstärkte Nutzung von sauberer Energie übernehmen. Darüber hinaus sind Länder wie Spanien und Italien näher an den Klima- und geografischen Bedingungen von Tunesien und könnten als Referenz für den erfolgreichen Einsatz von Solarenergie und Windkraft dienen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Tunesien ist gekennzeichnet von kleineren Veränderungen in der Stromerzeugung über die Jahre. Hydropower war in den 1980er und 1990er Jahren die vorherrschende Quelle für kohlenstoffarme Energie, obwohl die generierte Menge minimal war. Mit der Jahrhundertwende sah Tunesien den Beginn der Windenergieerzeugung. Dennoch blieben die Mengen bis 2023 gering und zeigten sogar einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Solarenergie wurde in Tunesien erst in jüngerer Zeit eingeführt, etwa 2020, und hat seitdem eine stetige, wenn auch geringe Zunahme erlebt. Trotz dieser Entwicklung bleibt Tunesiens Stromversorgung überwiegend von fossilen Brennstoffen abhängig. Der Einsatz von sauberer, umweltfreundlicher Energie ist noch weitgehend unterentwickelt und bietet daher ein erhebliches Potential für zukünftige Maßnahmen und Verbesserungen.