In Tadschikistan betrug der Stromverbrauch im Jahr 2021 insgesamt 231 Watt pro Person. Davon stammten fast 91% oder 210,75 Watt pro Person aus emissionsarmen Quellen, wobei Wasserkraft die einzige emissionsarme Energiequelle war. Im Vergleich dazu lagen die fossilen Brennstoffe bei lediglich 20,26 Watt pro Person. Diese Zahl setzt sich aus 6,79 Watt aus Kohle und 3,16 Watt aus Gas zusammen. Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Person weltweit liegt bei 412 Watt, fast das Doppelte der Zahl in Tadschikistan. Dies könnte ein begrenzender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und den Lebensstandard in Tadschikistan sein. Trotz dieses niedrigen Verbrauchs ist Tadschikistan allerdings ein Netto-Exporteur von Strom.
Auf der Suche nach Wegen zur Steigerung der Erzeugung von emissionsarmer Elektrizität könnte Tadschikistan von einigen Ländern lernen, die in dieser Hinsicht erfolgreich sind. Angesichts der großen Rolle, die Wasserkraft in Tadschikistan bereits spielt, könnte weitere Diversifizierung durch Investitionen in andere emissionsarme Quellen wie Kernenergie oder Windkraft sinnvoll sein. Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass dies möglich ist. In Schweden und Frankreich wird beispielsweise pro Person mehr Strom aus Kernenergie erzeugt als in Tadschikistan insgesamt. Auch Windenergie könnte eine Option sein, wie das Beispiel Dänemarks zeigt, das pro Person fast so viel Windenergie erzeugt wie Tadschikistan gesamt Strom verbraucht. Eine zuverlässige und diversifizierte Stromerzeugung könnte Tadschikistan helfen, seine Energieunabhängigkeit zu stärken und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft in Tadschikistan hat im Laufe der Geschichte viele Höhen und Tiefen erlebt. Die 1990er Jahre waren geprägt von Schwankungen in der Wasserkraftproduktion. Nach einem Rückgang im Jahr 1992 verzeichnete der Sektor bis 1993 ein Wachstum von 1,1 TWh, gefolgt von einem stärkeren Rückgang bis 1995. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts war das Muster ähnlich, mit wechselnden Perioden von Wachstum und Rückgang. Zum Beispiel, nach einem Rückgang von 0,9 TWh im Jahr 2009, stieg die Produktion im Jahr 2010 um 0,5 TWh. In den letzten Jahren wurde jedoch ein allgemeiner Aufwärtstrend beobachtet, mit einigen Spitzen wie 1,3 TWh Steigerung im Jahr 2018. Trotz der teils erheblichen Schwankungen hat Tadschikistan seine Abhängigkeit von der Wasserkraft konstant gehalten, was einen wesentlichen Beitrag zum Status des Landes als Netto-Stromexporteur leistet.