Tajikistan hat erstaunliche Fortschritte bei der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen erzielt. Im Jahr 2022 wurden mehr als 89% des Stroms in Tajikistan aus Wasserkraft gewonnen, was eine beeindruckende Leistung im Vergleich zu vielen anderen Ländern darstellt. Nur knapp über 10% des Stroms stammen aus fossilen Brennstoffen, wobei die Kohle mit etwa 9% den größten Anteil hat und Gas fast 2% ausmacht. Bemerkenswert ist auch, dass Tajikistan ein bedeutender Nettoexporteur von Strom ist, was dazu beiträgt, die Emissionen in benachbarten Ländern zu senken. Die nächste Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie den Transport, die Heizung und die Industrie zu elektrifizieren, was eine deutliche Steigerung der Stromproduktion erfordert.
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen weiter zu erhöhen, könnte Tajikistan verschiedene Strategien verfolgen. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie ist ein naheliegender Schritt, da diese Technologien schnell installiert werden können und das Potenzial haben, auch in den bergigen Regionen des Landes effektiv zu arbeiten. Zusätzlich könnte die Einführung von Kernenergie in Betracht gezogen werden, um eine stabile und kontinuierliche Energieversorgung zu gewährleisten, insbesondere während trockener Perioden, wenn die Wasserkraft möglicherweise nicht ausreichend Wasserreserven hat. Investitionen in moderne Technik und internationale Zusammenarbeit könnten den Übergang zu einem vollständig kohlenstoffarmen Stromnetz beschleunigen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Tajikistan zeigt eine interessante Entwicklung. In den 1990er Jahren gab es einige Schwankungen in der Wasserkraft, mit einem Rückgang um 0,5 TWh im Jahr 1992 und einem Anstieg um 1,1 TWh im Jahr 1993. Die späten 1990er Jahre zeigten weitere Schwankungen, darunter Rückgänge um 2,4 TWh im Jahr 1995 und 1,1 TWh im Jahr 1997 sowie kleinere Anstiege in den Jahren dazwischen. Ab den 2000er Jahren stabilisierte sich die Stromerzeugung aus Wasserkraft etwas, mit bedeutenden Anstiegen von 1,2 TWh im Jahr 2003 und 1,3 TWh im Jahr 2018. Während einzelne Jahre wie 2008 (-1,3 TWh) und 2020 (-1,1 TWh) Rückgänge verzeichneten, zeigt der Gesamttrend eine stetige Bemühung um den Ausbau der kohlenstoffarmen Stromversorgung.