Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Hongkong SAR China im Jahr 2022 zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Fossile Brennstoffe machten etwa drei Viertel des gesamten Stroms aus, wobei Gas mit rund 44% und Kohle mit etwa 29% einen erheblichen Teil ausmachten. Netto-Importe trugen fast 26% zum Strommix bei, während kohlenstoffarmer Strom aus Quellen wie Wind, Solar oder Kernenergie praktisch keine Rolle spielte.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Hongkong SAR China von erfolgreichen Ländern lernen. Frankreich erzeugt beispielsweise über zwei Drittel seines Stroms aus Kernenergie, ein stabiles und zuverlässiges Modell auch für dicht besiedelte Regionen. Dänemark nutzt die Windenergie effektiv und deckt damit mehr als die Hälfte seines Strombedarfs. Auch Länder wie die Niederlande und das Vereinigte Königreich haben mit jeweils fast und über einem Drittel bedeutende Anteile an ihrem Strommix aus Windkraft gewonnen. Eine Kombination von Investitionen in Kernenergie und Windkraft könnte also wesentlich zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Hongkong SAR China sind nur sehr geringfügige Entwicklungen zu verzeichnen. Über viele Jahre hinweg, von 2006 bis 2021, gab es praktisch keine signifikante Erzeugung aus Wind-, Solar- oder Biokraftstoffen. Die einzige minimale Änderung war im Jahr 2019, als die Erzeugung aus Biokraftstoffen um 0,1 TWh stieg. Diese Stagnation zeigt, dass Hongkong dringend Maßnahmen ergreifen muss, um auf kohlenstoffarme Technologien umzusteigen und seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.