Im Jahr 2024 stammt in Rumänien mehr als die Hälfte der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Energiequellen. Rund 64 % der Elektrizität wird durch Wasserkraft, Kernenergie, Wind und Solar erzeugt. Die Wasserkraft liefert dabei etwa ein Viertel des Stroms, während Kernenergie knapp 20 % ausmacht. Fossile Brennstoffe wie Gas und Kohle liefern zusammen etwa 30 % der Elektrizität. Insbesondere Gas trägt mit etwa 16 % bei, während Kohle rund 12 % der Stromerzeugung darstellt. Netto-Importe spielen eine geringe Rolle mit ungefähr 5 %, und Öl ist mit knapp 2 % nahezu unbedeutend.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom in Rumänien weiter zu erhöhen, könnte das Land den Ausbau bestehender Kernkraftwerke sowie Windkraftanlagen in Betracht ziehen, da diese Technologien bereits maßgeblich zur Stromerzeugung beitragen. Beispiele für erfolgreiche Länder in diesem Bereich sind Frankreich und die Slowakei, die beide mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie beziehen. Auch Dänemark zeigt mit einem Anteil von über der Hälfte des Stroms aus Windkraft eine bemerkenswerte Leistung. Rumänien könnte von den Erfahrungen dieser Länder lernen, insbesondere hinsichtlich technischer Innovationen und politischer Rahmenbedingungen zur Förderung von Low-Carbon-Technologien.
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Rumänien, so fällt auf, dass es in den 1980er und 1990er Jahren einige Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung gab. Wichtige Zuwächse gab es 1988, 1991 und 1995. Die Einführung der Kernenergie in den späten 1990er Jahren hat einem deutlichen Anstieg der kohlenstoffarmen Stromerzeugung geführt, insbesondere 1997 und 2008. Allerdings hatten negative Entwicklungen, insbesondere in der Wasserkraft, in den folgenden Jahren Einfluss auf die Stromerzeugung. Trotz dieser Rückschläge zeigt vor allem der Ausbau der Wasserkraft 2010 und 2013 die Potenziale für zukünftige Entwicklungen. Die jüngste Geschichte, insbesondere das Jahr 2023, zeigt erneut Zuwächse, welche zeigen, dass Rumänien auf dem richtigen Weg ist, das Ziel einer noch größeren kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu erreichen.