Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Rumänien zeigt eine Dominanz kohlenstoffarmer Energiequellen. Über mehr als die Hälfte der Elektrizität wird aus kohlenstoffarmen Quellen bezogen, genau genommen fast 62%, während etwa ein Drittel aus fossilen Brennstoffen stammt. Innerhalb der kohlenstoffarmen Kategorie ist Wasserkraft mit rund 23% der Hauptbeitrag und wird gefolgt von Kernenergie, die fast 21% ausmacht. Der Anteil der fossilen Energien stammt größtenteils aus Gas mit knapp 19% und Kohle, das etwa 14% des Stroms liefert. Darüber hinaus spielt Windenergie eine bedeutende Rolle mit circa 12%, während Solarenergie einen Anteil von gut 5% beisteuert. Netto-Importe machen knapp 5% der Strommenge aus. Dieser Überblick umfasst den Zeitraum von August 2024 bis Juli 2025.
Wächst der Strom in Rumänien?
Trotz der bedeutenden Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen ist der Gesamtstromverbrauch in Rumänien besorgniserregend rückläufig. Im Jahr 2025 lag der Stromverbrauch pro Kopf bei 2617 kWh, was eine erhebliche Reduzierung um 1039 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 1989 darstellt. Auch der Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist zurückgegangen, mit dem aktuellsten Wert von 1634 kWh pro Person, verglichen mit 2069 kWh im Jahr 2023. Dieser Rückgang in der kohlenstoffarmen Erzeugung ist ein Zeichen dafür, dass Rumänien stärker in nachhaltige Energiequellen investieren muss, um die Elektrifizierung und den Einsatz von KI-Technologien zu unterstützen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, sollte Rumänien insbesondere den Ausbau der Kernenergie und der Windenergie forcieren, da diese Technologien bereits einen großen Anteil an der Stromproduktion ausmachen. Ein Blick auf erfolgreiche Länder wie Frankreich mit einem Anteil von 69% nuklear erzeugten Stroms und Dänemark mit 57% aus Windenergie zeugt von den hohen Potenzialen dieser Energien. Die Kernkraftwerke der Slowakei, die 64% ihres Stroms aus Kernenergie beziehen, bieten ebenfalls ein Vorbild. In Bezug auf Solarenergie kann sich Rumänien an Beispielen wie Libanon und Nevada orientieren, wo Solarenergie bis zu 31% bzw. 29% des Stroms ausmacht, und ihre Kapazitäten entsprechend ausbauen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Rumänien zeigt einige bemerkenswerte Entwicklungen. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es mehrere positive Sprünge im Bereich der Wasserkraft, unter anderem 1988 und 1991. Ein bedeutender Zuwachs in der Kernenergie erfolgte 1997 mit einem Anstieg um 4 TWh. Bedauerlich war jedoch im Jahr 2000 und 2003 ein signifikanter Rückgang bei der Wasserkrafterzeugung. Das Jahr 2008 brachte wieder einen Schub der Kernenergie um 3,5 TWh. Besonders kritisch sind die Schwankungen in der jüngeren Geschichte, wie der starke Rückgang der Wasserkraft im Jahr 2024. Insgesamt zeigt sich, dass stetige Investitionen in sowohl Kernenergie als auch Wasserkraft unerlässlich sind, um die zukünftige Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit der Stromproduktion in Rumänien zu gewährleisten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.