Im letzten Jahr, von November 2023 bis Oktober 2024, hat sich der Stromverbrauch in Rumänien relativ ausgewogen zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Quellen verteilt. Mehr als die Hälfte, nämlich fast 64%, des erzeugten Stroms stammt aus kohlenstoffarmen Energiequellen. Der größte Anteil davon entfällt auf die Wasserkraft mit rund 28%, gefolgt von der Kernenergie mit etwa 20%. Die Windenergie trägt knapp 12% zur Energieproduktion bei, während die Solarenergie fast 4% ausmacht. Fossile Brennstoffe sind immer noch erheblich, liefern aber nur etwa 32% des Stroms, wobei Gas und Kohle die Hauptanteile mit jeweils 19% und 13% ausmachen. Die Netto-Importe machen knapp 4% aus, was auf eine gewisse Abhängigkeit von ausländischem Strom hindeutet.
Rumänien könnte seine kohlenstoffarme Stromerzeugung erheblich ausbauen, indem es bestehende Kapazitäten in der Kernenergie und Windkraft weiterentwickelt. Länder mit ähnlicher geografischer und wirtschaftlicher Lage, wie die Slowakei und Bulgarien, haben gezeigt, dass die Kernenergie einen wesentlichen Beitrag zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung leisten kann, indem sie über 40% des Stroms mit Kernenergie erzeugen. Dänemark bietet ein hervorragendes Beispiel für die effiziente Nutzung von Windenergie und generiert dabei fast 60% ihres Stroms. Rumänien kann von diesen Vorbildern lernen, um seinen eigenen Energieanteil aus Kernenergie und Windkraft substantiell zu erhöhen.
In der Geschichte Rumäniens hat die kohlenstoffarme Stromerzeugung seit den späten 1980er Jahren eine wechselvolle Entwicklung durchlaufen. Insbesondere die Wasserkraft erlebte signifikante Schwankungen; beispielsweise stieg sie 1988 um 3,6 TWh, fiel jedoch 2023/2024 um -3,2 TWh. Die Kernenergie hingegen verzeichnete in den späten 1990er Jahren und 2000er Jahren deutliche Zuwächse, zum Beispiel 1997 um 4 TWh und 2008 um 3,5 TWh. Diese Geschichte zeigt, dass Rumänien immer wieder in der Lage war, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, trotz der Herausforderungen, denen die Wasserkraft begegnete. Eine kontinuierliche Entwicklung und Investition in kernenergiebasierte Projekte könnte langfristig einen stabileren Beitrag zu Rumäniens sauberer Energiezukunft leisten.