Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in Myanmar ist gekennzeichnet durch eine nahezu gleichmäßige Verteilung zwischen kohlenstoffarmem Strom und fossilen Brennstoffen. Gesamthaft werden in Myanmar über 18 TWh Strom erzeugt, wobei mehr als die Hälfte aus kohlenstoffarmen Quellen, insbesondere aus Wasserkraft, stammt. Die fossilen Brennstoffe, hauptsächlich Gas und Kohle, tragen fast genauso viel bei. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt von 3638 Watt pro Person liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Elektrizität in Myanmar weit darunter. Diese niedrigen Werte schränken die wirtschaftliche Entwicklung ein und können zu einer geringeren Lebensqualität führen, da etwa notwendige Infrastrukturen und technologische Möglichkeiten fehlen könnten.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, könnte Myanmar von den Erfolgsstrategien anderer Länder lernen. China und Indien haben beispielsweise große Fortschritte gemacht, insbesondere in den Bereichen Wind- und Solarenergie. China erzeugte 1003 TWh aus Wind und 710 TWh aus Solar, während Indien auf 128 TWh Solar und 91 TWh Wind kam. Diese Entwicklungen zeigen, dass eine gezielte Förderung von Wind- und Solarenergie auch in Ländern mit wachsender Energienachfrage erfolgversprechend ist. Ebenso bietet die Betrachtung von Ländern wie Brasilien, das 102 TWh aus Wind erzeugte, Einblicke für Myanmar, um nachhaltig und effizient in kohlenstoffarme Technologien zu investieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Myanmar ist überwiegend von der Wasserkraft geprägt. In den frühen 2000er Jahren gab es eine moderate Zunahme, mit einem bemerkenswerten Anstieg von über 1 TWh in den Jahren 2009 und 2011. Ab den späten 2010er-Jahren zeigte sich jedoch eine rückläufige Tendenz, mit bedeutenden Rückgängen in den Jahren 2019 und 2020 um jeweils 1,7 TWh, was die Schwankungen und potenziell unzuverlässige Erzeugung der Wasserkraft widerspiegelt. Während kürzliche Jahre leichte Erholungen zeigten, bleibt es wichtig, die Stabilität und Diversifikation des kohlenstoffarmen Strommixes weiter zu fördern, um die Abhängigkeit von volatilen Quellen zu verringern und die Energieversorgung langfristig zu sichern.