Derzeit wird der Großteil des Stromverbrauchs in Myanmar durch fossile Brennstoffe, insbesondere durch Gas, gedeckt. Mehr als die Hälfte, etwa 61%, der Elektrizität stammt aus fossilen Quellen, wobei Gas allein rund 51% ausmacht. Kohlenstoffarme Energiequellen sind ebenfalls bedeutend, da sie rund 39% der Stromerzeugung ausmachen. Besonders hervorzuheben ist die Wasserkraft, die mit fast 38% den weitaus größten Teil der kohlenstoffarmen Erzeugung beiträgt. Andere kohlenstoffarme Quellen wie Biokraftstoffe spielen mit etwas mehr als 1% nur eine geringe Rolle, allerdings müsste man deren Rolle auch nicht besonders ausbauen.
Wächst der Strom in Myanmar?
In Myanmar ist der Elektrizitätsverbrauch zuletzt leicht gesunken. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Verbrauch bei 464 kWh pro Person, was einen Rückgang von etwa 10 kWh im Vergleich zum Vorjahr 2023 bedeutet. Dies zeigt, dass der Gesamtkonsum leicht abgenommen hat. Zudem ist der Anteil der kohlenstoffarmen Elektrizität ebenfalls zurückgegangen: Er lag 2024 bei 182 kWh pro Person, was erheblich unter dem Rekordwert von 241 kWh im Jahr 2018 liegt. Diese Abnahmetrends sind besorgniserregend, da sie darauf hinweisen, dass der Umstieg auf kohlenstoffarme Quellen stagniert.
Vorschläge
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen zu steigern, kann Myanmar von erfolgreichen Regionen lernen. Die Förderung der Kernenergie könnte eine strategische Option sein, wie es Länder wie Frankreich und die Slowakei zeigen, wo Kernkraft jeweils rund zwei Drittel des Stroms ausmacht. Zugleich könnten Wind- und Solarenergie eine entscheidende Rolle bei der Diversifizierung der Energiequellen Myanmars spielen, ähnlich wie es in Dänemark oder Libanon (Solar) erfolgreich demonstriert wird. Ein weiterer Blick auf Länder wie Uruguay zeigt, dass auch die Windkraft mit einem Anteil von 34% bedeutend gesteigert werden kann.
Geschichte
Ein Rückblick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität Myanmars zeigt Schwankungen im Bereich der Wasserkraft. Insbesondere in den späten 2000er und frühen 2010er Jahren kam es zu bemerkenswerten Zuwächsen mit Spitzen im Jahr 2011 und 2018, als die Wasserkrafterzeugung jeweils um über 1 TWh anstieg. Der jüngste Rückgang in den Jahren 2019 und 2020 mit Reduktionen von 1,7 TWh mahnt jedoch zur Vorsicht und sollte als Ansporn dienen, die kohlenstoffarme Elektrizität in Zukunft stabiler und nachhaltiger auszubauen. Der Einsatz von Kernenergie könnte der nächste logische Schritt sein, um die Abhängigkeit von schwankenden Wasserkraftkapazitäten zu reduzieren und gleichzeitig das Ziel einer kohlenstoffarmen Energieerzeugung zu verstärken.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.