Im Jahr 2023 zeigt sich die Stromverbrauchslandschaft in Marokko durch eine deutliche Dominanz fossiler Brennstoffe, die mehr als drei Viertel des gesamten Stroms ausmachen. Kohle ist hierbei der vorherrschende fossile Energieträger mit einem Anteil von rund 61%. Dem stehen Kohlenstoffarme Energiequellen mit etwa 21% gegenüber, wobei Windenergie einen Großteil davon mit rund 15% ausmacht. Solarenergie trägt etwa 5% bei, während die Wasserkraft mit etwas über 1% einen geringen Anteil hat. Gas macht weitere knapp 5% des Strommixes aus, während die Netto-Importe etwas über 4% beitragen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Marokko zu erhöhen, könnte das Land den Ausbau der Windenergie weiter vorantreiben, da diese Technologie bereits erfolgreiche Resultate zeigt. Marokko könnte von Ländern wie Dänemark lernen, wo fast 60% der Stromerzeugung aus Windenergie stammt, sowie von Litauen, Irland und Uruguay, die jeweils etwa ein Drittel ihrer Stromerzeugung durch Wind decken. In Bezug auf Solarenergie gibt es Inspiration aus Ländern wie Griechenland und Chile, die jeweils etwa 22% ihrer Stromerzeugung aus der Sonne beziehen. Diese Beispiele zeigen, dass durch gezielte Investitionen und politische Unterstützung bedeutende Fortschritte im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung erzielt werden können.
Ein Blick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Marokko zeigt eine gemischte Entwicklung im Laufe der Jahre. In den 1990er Jahren schwankte die Stromerzeugung aus Wasserkraft, mit größeren Fortschritten in den Jahren 1996 mit 1,3 TWh Zuwachs, aber auch Rückgängen wie 1999 mit -1 TWh. In den 2000er Jahren bis 2010 gab es einige Auf und Abs, mit positiven Zuwächsen in Jahren wie 2009 und 2010, gefolgt von einem Rückgang im Jahr 2011. Seit den 2010er Jahren haben Wind- und Solarenergie deutliche Fortschritte gemacht, vor allem im Jahr 2019 mit 0,9 TWh Zuwachs durch Wind und 0,6 TWh durch Solar, sowie einem weiteren starken Anstieg 2023 mit 1,2 TWh durch Wind und 0,7 TWh durch Solar. Diese Fortschritte könnten als Grundlage für zukünftige Entwicklungen genutzt werden, um Marokko in eine kohlenstoffärmere Zukunft zu führen.