Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Marokko im Jahr 2023 zeigt eine deutliche Dominanz von fossilen Brennstoffen. Mehr als drei Viertel des Stroms, etwa 75%, werden durch fossile Energiequellen erzeugt, wobei Kohle alleine über 61% beiträgt. Kohlenstoffarmer Strom macht rund 21% aus, dominiert von Windenergie mit fast 15% und Solarenergie mit etwa 5%. Der Anteil von Gas ist vergleichsweise gering mit knapp unter 5%. Wasserkraft spielt eine sehr minimale Rolle und trägt nur etwa 1% zur Stromerzeugung bei. Netto-Importe decken knapp über 4% des Strombedarfs.
Um den Anteil von kohlenstoffarmem Strom in Marokko zu erhöhen, könnte das Land die bestehenden Windenergiekapazitäten weiter ausbauen, da diese bereits signifikante Mengen an Elektrizität liefern. Neben Windenergie könnten Lehren aus erfolgreichen Ländern gezogen werden, um die Stromerzeugung weiter zu diversifizieren und zu verbessern. Beispielsweise zeigt Dänemark, dass durch den massiven Ausbau der Windenergie bis zu 61% der Elektrizität gedeckt werden können. Auch Länder wie Uruguay und Irland, die jeweils über ein Drittel ihres Strombedarfs durch Windenergie decken, können als Vorbilder dienen. Zusätzlich sollte Marokko die Chancen zur Entwicklung der Kernenergie in Betracht ziehen, wie es Frankreich, die mehr als zwei Drittel ihres Stroms aus dieser Quelle erzeugen, und auch die Slowakei und die Ukraine erfolgreich tun.
Die Geschichte der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen in Marokko zeigt einige interessante Entwicklungen über die Jahre. In den 1990er Jahren gab es mehrere Schwankungen in der Wasserkraft, mit einem signifikanten Anstieg um 1,3 TWh im Jahr 1996 und einem Rückgang um 1 TWh im Jahr 1999. Der Ausbau der Windenergie begann ab 2013, als jährlich zusätzliche Kapazitäten von etwa 0,6 TWh beigesteuert wurden und ab 2018 signifikante Anstiege verzeichneten, einschließlich eines Anstiegs um fast 1,2 TWh im Jahr 2023. Ähnlich begann der Ausbau der Solarenergie 2018 mit einem Zuwachs von 0,5 TWh und erreichte 2023 eine Zunahme von 0,7 TWh. Diese kontinuierlichen Bemühungen zeigen das Potenzial und die Bereitschaft Marokkos, den Anteil an kohlenstoffarmem Strom in den kommenden Jahren weiter zu steigern.