Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Marokko zeigt eine deutliche Dominanz fossiler Brennstoffe, aus denen mehr als zwei Drittel des Stroms des Landes gewonnen werden. Die Hauptquelle unter diesen fossilen Brennstoffen ist Kohle, die über die Hälfte zur Stromerzeugung beisteuert. Im Gegensatz dazu stammt fast ein Drittel des marokkanischen Strommixes aus kohlenstoffarmen Quellen. Der größte Anteil unter diesen umweltfreundlichen Energien entfällt auf Wind, der über ein Fünftel der Stromerzeugung ausmacht. Solar und Wasserkraft tragen zusammen etwa 5% bei. Netto-Importe decken den Rest des Bedarfs, tragen jedoch nur minimal bei.
Um die Erzeugung kohlenstoffarmen Stroms in Marokko zu erhöhen, könnte das Land seine bereits starke Windenergiekapazität weiter ausbauen. Länder wie Dänemark, das fast die Hälfte seines Stroms aus Wind gewinnt, könnten als Vorbild dienen. Zudem könnte Marokko von der Erfahrung Spaniens profitieren, das durch Investitionen in Solarenergie beachtliche Erfolge erzielt hat. Mit Blick auf andere Länder, insbesondere solche mit starken Solarkomponenten wie Griechenland oder Israel, kann Marokko seine Strategie im Bereich saubere Energie erweitern und verfeinern.
In der Vergangenheit hat sich der kohlenstoffarme Strom in Marokko bemerkenswert entwickelt. In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren wechselte die Wasserkrafterzeugung zwischen Zuwächsen und Rückgängen. Ab 2013 gab es kontinuierliche Verbesserungen in der Windenergie, darunter signifikante Steigerungen in den Jahren 2018 und 2019. Das Jahr 2023 markierte einen großen Sprung in der Windkraftproduktion mit einem bemerkenswerten Anstieg von 3,3 TWh im Jahr 2024. Auch Solarenergie verzeichnete überwiegend positive Entwicklungen, insbesondere zwischen 2018 und 2023. Diese Fortschritte in der Wind- und Solarenergie zeigen das Potenzial Marokkos für eine nachhaltigere und kohlenstoffärmere Zukunft auf.