Aktuell besteht der Stromverbrauch in Griechenland im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024 zu mehr als der Hälfte aus kohlenstoffarmen Quellen. Diese Quellen, die 51,61% des gesamten Stroms ausmachen, umfassen hauptsächlich Solar- und Windenergie, welche fast gleichmäßig aufgeteilt sind mit rund 22% Anteil jeweils. Wesentlichen Beitrag zu den kohlenstoffarmen Quellen leistet auch die Wasserkraft mit einem Anteil von etwa 8,5%. Fossile Brennstoffe machen hingegen 46,03% des Stromverbrauchs aus, wobei der größte Teil davon mit knapp 39% durch Gas gedeckt wird, gefolgt von Kohle mit einem Anteil von ungefähr 7%. Die restlichen gut 2% des Strombedarfs werden durch Netto-Importe gedeckt.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Griechenland seine bestehenden Kapazitäten für Wind- und Solarenergie weiter ausbauen. Diese Technologien spielen bereits eine bedeutende Rolle im griechischen Energiemix und könnten, durch gezielte Investitionen, einen noch größeren Beitrag leisten. Gleichzeitig könnte Griechenland von Ländern wie Dänemark lernen, die einen beachtlichen Anteil ihrer Elektrizität – nämlich 61% – aus Windenergie gewinnen. Außerdem könnte auch der Blick in Richtung Kernenergie geworfen werden, wie dies erfolgreiche Länder in der Region machen. Frankreich beispielsweise bezieht ganze 67% seiner Elektrizität aus Kernenergie, während in der Slowakei dieser Anteil bei 60% liegt. Dieser technologische Austausch könnte Griechenland helfen, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und gleichzeitig eine stabile und saubere Energieversorgung zu sichern.
Betrachtet man die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Griechenland, zeigt sich ein ambivalentes Bild in Bezug auf die Wasserkraft. In den frühen 2000er Jahren gab es bedeutende Schwankungen: So wurde zum Beispiel in den Jahren 2001 und 2007 ein Rückgang der Wasserkrafterzeugung um über 3 TWh verzeichnet, während in den Jahren darauf teilweise wieder Zuwächse um die 1,5 bis 2 TWh erzielt werden konnten. Ein deutlich positiver Trend zeigt sich seit 2013 bei der Solarenergie, die damals einen Zuwachs von 2 TWh verzeichnen konnte und seither kontinuierlich steigende Zahlen zeigt. Ebenso stieg die Windenergie erheblich an, besonders im Jahr 2020 mit einem Zuwachs von 2 TWh, was die Bedeutung dieser Energieform im griechischen Energiemix deutlich unterstreicht. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in den letzten Jahren stetig zu erhöhen.