Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Estland zeigt, dass der Anteil kohlenstoffarmen Stroms mehr als ein Drittel beträgt, mit einem Anteil von etwa 38%. Dazu gehören Biokraftstoffe, die rund 15% ausmachen, sowie Wind- und Solarenergie mit Anteilen von etwa 13% bzw. 10%. Fast ein Drittel des Stroms wird durch Nettoimporte gedeckt, während die restlichen 29% aus fossilen Brennstoffen stammen. Diese Aufteilung zeigt, dass Estland auf einem guten Weg ist, seinen Stromverbrauch hin zu nachhaltigeren Energiequellen zu verlagern und den Anteil fossiler Brennstoffe zu verringern, obwohl fossile Brennstoffe weiterhin eine signifikante Rolle spielen.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter in Estland zu steigern, sollten die bestehenden Kapazitäten an Wind- und Solarenergie ausgebaut werden, da diese Technologien bereits einen beträchtlichen Teil des Stroms liefern. Ein Blick auf Länder wie Dänemark zeigt, dass Windkraft mehr als die Hälfte des dortigen Stroms ausmacht, was als Vorbild für Estland dienen kann. Gleichzeitig könnte Estland von den Erfahrungen Frankreichs oder der Slowakei lernen, wo Kernenergie mehr als die Hälfte der Stromproduktion ausmacht. Die Kombination aus der Erweiterung von Wind- und Solarenergie mit der möglichen Einführung von Kernenergie könnte eine solide Basis für Estlands Zukunft im Bereich kohlenstoffarmer Energie bilden.
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Estland, so gab es seit 2009 ein kontinuierliches Wachstum bei Biokraftstoffen, auch wenn es in manchen Jahren geringfügige Rückgänge gab. Insbesondere zwischen 2009 und 2018 verzeichnete Estland durchgehend Verbesserungen in der Biokraftstoffnutzung. Außerdem sah das Jahr 2020 einen spürbaren Anstieg in allen drei großen Sektoren der kohlenstoffarmen Energie: Biokraftstoffe, Solar und Wind. Im Jahr 2024 führte das beeindruckende Wachstum der Solartechnik und insbesondere der Windenergie zu einem deutlich höheren kohlenstoffarmen Stromanteil, was den positiven Trend verstärkt, den Estland seit Beginn des 21. Jahrhunderts verfolgt.