Im Jahr 2023 stammt fast zwei Drittel des Stromverbrauchs in Bulgarien aus kohlenstoffarmer Energie. Rund 41% des gesamten Stroms werden durch Kernenergie erzeugt, was einen erheblichen Anteil am sauberen Energiemix des Landes darstellt. Unter den fossilen Energiesektoren spielt Kohle die größte Rolle mit 34% der Gesamtproduktion, während Gas nur 5% ausmacht. Auch erneuerbare Energiequellen haben ihren Anteil, wobei Solarenergie und Wasserkraft jeweils etwa 8% ausmachen, und Windkraft trägt knapp 4% bei.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte Bulgarien seine bestehenden Kernkraftwerke erweitern, da diese bereits einen großen Anteil an der Stromerzeugung des Landes ausmachen. Vorbilder hierfür könnten Länder wie Frankreich und die Slowakei sein, die 66% bzw. 61% ihres Stroms aus Kernenergie erzeugen. Zudem könnte der Ausbau von Windenergie in Betracht gezogen werden. Hier stehen Länder wie Dänemark, Uruguay oder Deutschland als Erfolgsbeispiele zur Verfügung, die 59%, 40% und 30% ihrer Elektrizität durch Windenergie erzeugen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Bulgarien ist geprägt durch Zeiten des Wachstums und der Regression. In den 1980er Jahren wurde der Grundstein für die gegenwärtige Dominanz der Kernenergie mit kontinuierlichen Zuwächsen gelegt. Selbst in den schwierigen 1990er Jahren, gekennzeichnet durch Licht und Schatten in der Kernenergieproduktion, blieb der Trend insgesamt positiv. Das neue Jahrtausend jedoch begann mit einigen Rückschlägen, vor allem in den Jahren 2003 und 2007. Seitdem hat sich die Situation jedoch stabilisiert und es gab sogar Zeichen eines Wiederaufschwungs in den letzten Jahren. Wasserkraft hat in diesem Zeitraum ebenfalls eine Rolle gespielt, jedoch mit deutlichen Schwankungen im Laufe der Jahre. In den letzten Jahren hat sich die Biokraftstoffproduktion reduziert, ein Hinweis darauf, dass Bulgarien auch in Zukunft auf Kernenergie, Wind und Solar setzen sollte.