Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in Bulgarien zeichnet ein interessantes Bild. Mehr als die Hälfte des Stroms in Bulgarien stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei die Kernenergie mit rund 40% den größten Anteil ausmacht. Zusätzlich kommen etwa 8,8% aus Solarenergie und ca. 7,8% aus Wasserkraft. Biofuels tragen ebenfalls etwas über 5% bei und Wind liefert annähernd 4%. Auf der anderen Seite werden etwa 34% des Stroms in Bulgarien durch fossile Brennstoffe erzeugt, wobei Kohle mit knapp 29% den größten Teil ausmacht, gefolgt von Gas mit etwa 4%. Diese Verteilung zeigt, dass Bulgarien bereits auf einem guten Weg hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft ist, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen, besonders bei der Reduzierung der fossilen Brennstoffe.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Bulgarien weiter zu erhöhen, sollte die bestehende Kernenergie ausgebaut werden, da sie bereits eine bedeutende Rolle spielt. Länder wie Frankreich (65%) und die Slowakei (62%) zeigen, dass ein hoher Anteil an Kernenergie eine zuverlässige Methode zur Erzeugung sauberen Stroms ist. Bulgarien könnte auch von Ländern wie Dänemark, Uruguay und Irland lernen, die hohe Anteile an Windenergie aufweisen: 53%, 35% und 32% respektive. Die Erfolgsgeschichten dieser Länder zeigen, dass ein gezielter Ausbau der Windenergie eine effektive Ergänzung zur Kernenergie sein kann. Die Integration von mehr Wind- und Solarenergie könnte durch staatliche Anreize und die Schaffung eines stabilen rechtlichen Rahmens weiter gefördert werden.
Ein Rückblick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bulgarien zeigt einige bedeutsame Entwicklungen. In den frühen 1980er Jahren verzeichnete die Kernenergie erhebliche Zuwächse mit 2,8 TWh im Jahr 1981 und weiteren 2 TWh im Jahr 1983. Die späten 1980er und frühen 1990er Jahre waren jedoch durch Rückgänge gekennzeichnet, wie 1989 (-1,5 TWh) und 1991 (-1,5 TWh). In den 2000er Jahren gab es bedeutende Schwankungen, mit einem bemerkenswerten Anstieg um 2,4 TWh im Jahr 2000, gefolgt von einem Rückgang um 2,9 TWh im Jahr 2003 und einem dramatischen Rückgang von 4,9 TWh im Jahr 2007. Auch die Wasserkraft verzeichnete in den letzten zwei Jahrzehnten einige Schwankungen mit relevanten Anstiegen und Rückgängen. Diese historische Perspektive zeigt, dass konstante Investitionen in kohlenstoffarme Technologien nötig sind, um langfristige Stabilität und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.