Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in Bulgarien zeigt eine interessante Verteilung zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Energien. Mehr als die Hälfte des Stroms stammt aus kohlenstoffarmer Energie, wobei die Kernenergie einen bedeutenden Anteil von fast 42% ausmacht. Neben der Kernenergie tragen Solarenergie mit rund 14% und Wasserkraft mit knapp 8% zur sauberen Energie bei. Fossile Brennstoffe machen etwas über ein Viertel des Stromverbrauchs in Bulgarien aus. Kohle hat hier mit etwa 22% den größten Anteil, gefolgt von Gas mit rund 5%. Biokraftstoffe und Wind spielen mit knapp 5% bzw. 4% eine weniger führende Rolle.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu steigern, könnte Bulgarien seine Kernenergie- und Solarenergie-Kapazitäten erweitern, da diese bereits bedeutende Energiequellen sind. Inspiration kann von Frankreich und der Slowakei genommen werden, die mit 68% und 62% einen Großteil ihrer Elektrizität aus Kernenergie gewinnen. Auch Dänemark, das beeindruckende 52% seines Stroms aus Windenergie erzeugt, und Länder wie Irland und die Niederlande, mit über 25% Windenergieanteil, bieten Vorbilder, wie die Nutzung von Windkraft in Bulgarien gesteigert werden könnte. Der Erfolg anderer Länder zeigt, dass Investitionen in diese sauberen Technologien sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile haben können.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bulgarien spiegelt sowohl Wachstumsmomente als auch Herausforderungen wider. In den 1980er Jahren erlebte Bulgarien einen Anstieg der Kernenergieproduktion, insbesondere in den Jahren 1981, 1983 und 1988. Die frühen 1990er Jahre waren von deutlichen Rückgängen gekennzeichnet, was sich negativ auf die Energiepolitik auswirkte. Im Jahr 2003 und erneut 2007 verzeichnete die Kernenergie bedeutende Rückgänge. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft zeigte zwischen 2010 und 2021 gewisse Schwankungen, mit signifikanten Zuwächsen und Rückgängen. Ein Hoffnungsschimmer ist die Zunahme der Solarenergieproduktion im Jahr 2024 um fast 2 TWh, was auf ein wachsendes Bewusstsein und eine Umstellung auf sauberere Energien hindeutet. Die Vergangenheit zeigt, dass kohlenstoffarme Technologien fortlaufend gestärkt und gefördert werden müssen, um eine wirklich nachhaltige Energiezukunft zu ermöglichen.