Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Bulgarien zeigt eine klare Präferenz für kohlenstoffarme Energiequellen. Über mehr als zwei Drittel des Stroms, genauer gesagt 70,45%, stammen aus kohlenstoffarmen Quellen. Davon macht die Kernenergie den größten Teil aus, mit einem Anteil von mehr als 40% am gesamten Stromverbrauch. Solarenergie trägt mit fast einem Fünftel des gesamten Stromverbrauchs bei, während die Wasserkraft rund 6% ausmacht. Demgegenüber stehen die fossilen Brennstoffe, die fast ein Drittel der gesamten Stromerzeugung ausmachen. Kohle ist der Hauptverursacher in diesem Bereich mit einem Anteil von mehr als 24%, während Gas nur einen geringen Anteil von Rund 5% hat. Diese Zahlen sind eine Momentaufnahme für die Monate von November 2024 bis Oktober 2025.
Die auf dieser Seite verwendeten Datenquellen umfassen EIA, ENTSOE, Eurostat und IEA. Mehr über Datenquellen →
Wächst der Strom in Bulgarien?
Wenn wir einen Blick auf das Wachstum des Stromverbrauchs in Bulgarien werfen, sind die Trends gemischt. Während der gesamte Stromverbrauch mit 5529 kWh pro Person deutlich unter dem Rekordwert von 6883 kWh pro Person im Jahr 2011 liegt, zeigt sich bei der kohlenstoffarmen Stromproduktion ein positiver Trend. Die jüngste kohlenstoffarme Stromerzeugung erreicht 3895 kWh pro Person, was eine Zunahme von 73 kWh pro Person seit dem letzten Rekord im Jahr 2024 darstellt. Diese Daten werfen einerseits Fragen über rückläufigen Stromverbrauch insgesamt auf, heben aber andererseits den Erfolg von kohlenstoffarmen Technologien hervor. Dennoch ist es entscheidend, auf durchgängiges Wachstum hinzuarbeiten, um den zukünftigen Bedarf zu decken.
Vorschläge
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen weiter zu steigern, sollte Bulgarien auf die Ausweitung bestehender Infrastrukturen, insbesondere im Bereich der Kernenergie und Solarenergie, setzen. Andere Regionen bieten wertvolle Einblicke: Frankreich und die Slowakei haben den größten Teil ihrer Elektrizität aus Kernenergie gedeckt, mit Anteilen von 69% bzw. 67%. Gleichzeitig zeigt die Entwicklung in Ländern wie Dänemark und Irland, wie sich Wind als wichtige Ergänzung zu Solar- und Kernenergie etablieren kann. Bulgarien könnte von diesen Erfolgen lernen, indem sowohl die Nutzung von Solar- als auch Windenergie ausgebaut wird, um den Bedarf an sauberer und sicherer Stromversorgung zu sichern. Diese strategischen Schritte sind entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und auf eine nachhaltige Energiezukunft hinzuarbeiten.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bulgarien ist durch bedeutsame Entwicklungen geprägt. In den frühen Achtzigerjahren gab es bemerkenswerte Anstiege in der Erzeugung von Kernenergie, besonders 1981 und 1988. In den Neunzigerjahren zeigte sich ein gemischtes Bild mit Zuwächsen, aber auch einem Rückgang 1992. Kritisch wird die erste Dekade des 21. Jahrhunderts betrachtet, da es insbesondere 2003 und 2007 Rückgänge bei der Kernenergieproduktion gab. Doch es gab auch positive Entwicklungen: seit 2010 war die Wasserkraft ein stabiler Faktor, mit einem bedeutenden Anstieg im Jahr 2021. Im Jahr 2024 erlebte die Solarenergie einen erfreulichen Zuwachs, was insgesamt Hoffnung für den Ausbau kohlenstoffarmer Energiequellen in Bulgarien bietet. In Anbetracht dieser Entwicklungen sollte Bulgarien seine Bemühungen verstärken, um die negativen Trends in der Kernenergieproduktion umzukehren und auf innovative, saubere Energiequellen zu setzen.