Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Bulgarien von Oktober 2023 bis September 2024 zeigt, dass mehr als zwei Drittel des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt. Kernenergie dominiert mit etwa 42% des gesamten Stroms und macht mehr als die Hälfte des kohlenstoffarmen Stroms aus. Fast ein Drittel der Energie kommt aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle mit fast 28% den größten Anteil dieser Gruppe bildet. Solarenergie trägt mit rund 12% zu den kohlenstoffarmen Quellen bei, während Wasserkraft, Gas und Wind jeweils weniger bedeutende Beiträge leisten.
Um den Anteil des kohlenstoffarmen Stroms in Bulgarien zu erhöhen, könnte das Land in Erwägung ziehen, seine bestehende Kernenergie und Solarinfrastruktur weiter auszubauen. Diese beiden kohlenstoffarmen Technologien sind bereits bedeutende Stromquellen im Land. Bulgarien könnte von den Erfolgen anderer Länder lernen, insbesondere von denen, die in ähnlichen geographischen oder wirtschaftlichen Situationen sind. Ein Beispiel ist die Slowakei, die einen beeindruckenden Anteil von 60% ihrer Elektrizität aus Kernenergie bezieht. Durch den Ausbau der Kernkraft könnte Bulgarien nicht nur seinen kohlenstoffarmen Anteil erhöhen, sondern auch die Energieunabhängigkeit stärken.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bulgarien zeigt sich ein wechselhaftes Bild. In den frühen 1980er Jahren erlebte die Kernenergie einen signifikanten Anstieg, insbesondere 1981 mit einem Zuwachs von 2,8 TWh. Die 1990er Jahre waren von Stabilität, aber auch von Rückgängen geprägt, wobei 1991 und 1992 ein Rückgang um 1,5 und 1,6 TWh zu verzeichnen war. Besonders kritisch ist der drastische Rückgang im Jahr 2007 um 4,9 TWh im Bereich der Kernenergie. In den 2010er Jahren gab es Schwankungen bei der Wasserkraft, wobei bemerkenswerte Rückgänge und Anstiege auftraten, wie etwa der Anstieg 2010 um 1,6 TWh. Solche Entwicklungen betonen die Notwendigkeit eines stabileren Ausbaus kohlenstoffarmer Technologien.