Derzeit nutzt Bulgarien eine Mischung aus kohlenstoffarmen und fossilen Energiequellen zur Deckung seines Strombedarfs. In den letzten zwölf Monaten, von August 2024 bis Juli 2025, stammten mehr als zwei Drittel des in Bulgarien verbrauchten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Insbesondere trug Kernenergie mit fast 41% erheblich zur Stromerzeugung bei, gefolgt von Solarenergie, die mehr als ein Sechstel des Stroms lieferte. Wasserkraft machte rund 6% aus, während Windenergie einen kleinen Anteil von 3% beitrug. Fossile Brennstoffe machen knapp ein Drittel des Stroms aus, was in erster Linie auf Kohle zurückzuführen ist, die fast 28% der Stromversorgung des Landes stellt. Gas spielt eine geringere Rolle mit etwas mehr als 5% Anteil. Diese Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen macht deutlich, dass Bulgarien noch Potenzial zur Steigerung seiner kohlenstoffarmen Stromerzeugung hat.
Wächst der Strom in Bulgarien?
Trotz der Bemühungen um eine saubere Energieerzeugung hat der Stromverbrauch in Bulgarien in den letzten Jahren tatsächlich abgenommen. Die neuesten Zahlen zeigen einen Rückgang des gesamten Stromverbrauchs pro Person auf 5561 kWh, verglichen mit dem Rekordwert von 7366 kWh im Jahr 2022. Das ist ein signifikanter Rückgang von 1805 kWh. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung hat eine Verschlechterung erlitten, mit einem aktuellen Wert von 3712 kWh pro Person, was einem Rückgang von 302 kWh gegenüber dem Vorjahresrekord im Jahr 2024 entspricht. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung, da der Kampf gegen die Klimaerwärmung und die Notwendigkeit, wachsende Energieanforderungen durch Elektrifizierung zu erfüllen, von entscheidender Bedeutung sind. Sofortige Maßnahmen zur Steigerung der kohlenstoffarmen Erzeugung sind notwendig, um diesen Abwärtstrend umzukehren.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, könnte Bulgarien den Ausbau bestehender Kernenergie- und Solaranlagen in Erwägung ziehen. Diese Technologien erweisen sich bereits als ertragreich im Land. Bulgarien kann sich Anregungen von Regionen holen, die ihre kohlenstoffarmen Energien erfolgreich nutzen. So hat Frankreich erhebliche Fortschritte mit einem Anteil von 69% Kernenergie gemacht, während Libanon mit 31% Solarenergie voranschreitet. Solche Beispiele zeigen, dass ein gezielter Ausbau der Kern- und Solarenergie die Energieversorgung nicht nur umweltfreundlicher gestalten, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren kann. Durch strategische Investitionen in solche Technologien kann Bulgarien seinen Stromsektor nachhaltig transformieren.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Energieerzeugung in Bulgarien zeigt, dass Kernenergie in den 1980er und 1990er Jahren mit bedeutenden Erhöhungen regelmäßig wuchs. Doch Rückschläge, wie der Rückgang der Kernenergie um 4,9 TWh im Jahr 2007, haben die Kontinuität dieser positiven Entwicklung unterbrochen. Wasserkraft erfuhr im Jahr 2010 eine Steigerung um 1,6 TWh, jedoch folgten auch hier Jahre mit Rückgängen. In jüngerer Zeit verzeichnete Solarenergie im Jahr 2024 einen Anstieg um 1,8 TWh, was ein positives Signal für die Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energiequellen darstellt. Die gelegentlichen Rückschläge in der Erzeugung, insbesondere im Bereich der Kernenergie, sind jedoch ein Anzeichen dafür, dass Bulgarien stärkere und konsistentere Investitionen benötigt, um eine stabilere und nachhaltigere Energiezukunft zu gewährleisten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.