Im Jahr 2024 bezieht Bulgarien einen bedeutenden Teil seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen – insgesamt etwa zwei Drittel. Die Kernenergie macht dabei den größten Anteil aus, da sie mehr als vierzig Prozent des gesamten Stroms liefert. Solarenergie trägt mit fast vierzehn Prozent auch erheblich zur Stromversorgung bei, während die Wasserkraft knapp acht Prozent ausmacht. Trotz des großen Anteils kohlenstoffarmer Energien bleibt der Einsatz fossiler Brennstoffe bedeutend, wobei mehr als ein Viertel aus Kohle stammt und Gas etwa sechs Prozent beisteuert. Der Beitrag der Windenergie ist relativ gering, mit knapp vier Prozent.
Bulgarien könnte seine kohlenstoffarme Stromerzeugung durch den weiteren Ausbau bestehender Kernenergiekapazitäten und der solaren Energieerzeugung steigern. Die bisherigen Errungenschaften Bulgariens in der Kernenergie bieten eine solide Grundlage, die weiter ausgebaut werden kann. Anhand der Erfahrung anderer Länder, die ähnliche infrastrukturelle und geografische Bedingungen aufweisen, könnte Bulgarien von der Strategie der Slowakei lernen, die sechzig Prozent ihres Stroms aus Kernenergie bezieht. Ebenso könnte das Beispiel Dänemarks inspirierend sein, wo Windenergie fast sechzig Prozent der Stromproduktion ausmacht. Durch den Ausbau beider Technologien könnte Bulgarien seinen CO₂-Fußabdruck weiter verringern und seine Energieunabhängigkeit stärken.
In den frühen 1980er Jahren verzeichnete Bulgarien einen deutlichen Anstieg der Kernenergieerzeugung, besonders hervorzuheben sind die Jahre 1981, 1983 und 1988. In den frühen 1990er Jahren und erneut in den 2000ern gab es jedoch einige markante Rückgänge, insbesondere in den Jahren 1991, 1992 und noch schwerwiegender 2003 und 2007. Insgesamt blieb die Kernenergie jedoch ein stabiler Pfeiler im Strommix des Landes. In den 2010er Jahren gab es einige Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung, mit einem bemerkenswerten Anstieg im Jahr 2010 und Rückgängen in den Jahren 2011 und 2016. 2021 erholte sich die Wasserkrafterzeugung wieder, was zeigt, dass Bulgarien weiterhin auf kohlenstoffarme Stromquellen setzt, trotz einiger Schwankungen in ihrer historischen Entwicklung.