Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Bulgarien zeigt, dass kohlenstoffarme Energiequellen einen bedeutenden Anteil ausmachen. Über 72% des Stroms stammen aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei die Kernenergie mit fast 42% den größten Beitrag dazu leistet. Solarenergie und Wasserkraft tragen etwa 14% bzw. 8% bei, während Biokraftstoffe knapp 5% ausmachen. Auf der anderen Seite stammt mehr als ein Viertel des Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle mit rund 23% die führende Rolle spielt. Gas macht einen kleinen Anteil von etwa 4% aus. Die Zahlen zeigen, dass Bulgarien einen bemerkenswerten Anteil an sauberem Strom aufweist, aber den fossilen Anteil weiter reduzieren könnte, um Klimaziele besser zu erreichen.
Wächst der Strom in Bulgarien?
Der Rückgang im Stromverbrauch pro Person in Bulgarien von einem bisherigen Höchstwert von 7366 kWh pro Person im Jahr 2022 auf 5508 kWh im Jahr 2024, was einen Rückgang von 1858 kWh bedeutet, ist besorgniserregend. Entgegen dem allgemeinen Trend ist die kohlenstoffarme Stromerzeugung im Jahr 2024 mit 4014 kWh pro Person gestiegen, ein Anstieg von 117 kWh gegenüber dem bisherigen Rekord von 2021. Trotz dieses Fortschritts in der sauberen Stromerzeugung deutet der allgemeine Rückgang im Gesamtverbrauch auf eine stagnierende oder sogar rückläufige Nachfrage hin, was eine weitere Elektrifizierung und wirtschaftliches Wachstum beeinträchtigen könnte.
Vorschläge
Bulgarien sollte seine Bemühungen zur Steigerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung intensivieren, indem es bestehende Technologien wie die Kernenergie und Solarenergie weiter ausbaut, die bereits einen bedeutenden Teil der Stromversorgung ausmachen. Als Vorbild können Länder wie Frankreich, wo Kernenergie 68% des Stroms ausmacht, oder Libanon mit 31% aus Solarenergie dienen. Bulgarien könnte von diesen Beispielen lernen, um seine eigene Stromproduktion nachhaltiger zu gestalten. Des Weiteren wäre es sinnvoll, die Voraussetzungen für die Nutzung der Windressourcen zu verbessern, wie es Länder wie Dänemark und Irland erfolgreich getan haben.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten hat Bulgarien verschiedene Phasen bei der Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung durchlaufen. Die 1980er Jahre waren durch einen Anstieg der Kernenergie geprägt, wobei es 1981 und 1988 bedeutende Zuwächse gab. Die 1990er Jahre erlebten jedoch Rückgänge, besonders in den frühen Jahren dieses Jahrzehnts. Der Rückgang setzte sich mit einem großen Verlust im Jahr 2007 fort, was zeigt, dass dieser Zeitraum von Instabilität in der Kernenergie geprägt war. In jüngerer Zeit hat die Solarenergie 2024 einen Aufschwung erlebt, was eine positive Entwicklung für die Zukunft darstellt. Schnelle und entschlossene Investitionen in kohlenstoffarme Technologien könnten helfen, das Stromsystem Bulgariens zu stabilisieren und nachhaltiger zu machen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.