Im Jahr 2023 basiert die Elektrizitätserzeugung in Ägypten größtenteils auf fossilen Brennstoffen. Über 88 % der elektrischen Energie des Landes stammt aus fossilen Quellen, wobei Gas mit mehr als 81 % den größten Anteil hat. Der Kohlenstoffarme Strom macht rund 11 % der gesamten Elektrizität aus. Innerhalb der kohlenstoffarmen Energiequellen ist die Wasserkraft die bedeutendste, mit einem Anteil von etwa 6 % am Strommix. Wind- und Solarenergie folgen nahe beieinander mit jeweils etwa 2-3 %. Trotz der zunehmenden Bedeutung von kohlenstoffarmen Technologien in den letzten Jahren ist das Land noch stark abhängig von fossilen Brennstoffen.
Ägypten könnte seinen Anteil an kohlenstoffarmer Elektrizität erhöhen, indem es sich Beispiele erfolgreicher Länder in bestimmten Energiearten anschaut. Länder wie Dänemark und Uruguay zeigen, dass Windkraft erheblich zur Energieversorgung beitragen kann, mit Anteilen von mehr als 30 %. Griechenland hat mit seinen Investitionen in Solarenergie ebenfalls beeindruckende Ergebnisse erzielt, und der Anteil an Solarstrom beträgt dort 22 %. Ein weiteres Vorbild könnte Frankreich sein, das über 68 % seines Stroms aus der Kernenergie bezieht. Eine Herausforderung für Ägypten könnte sein, die richtige Balance zwischen stabilen Investitionen in Kernenergie und der Nutzung ihrer geographischen Vorteile für Solar- und Windkraft zu finden.
Im Laufe der Jahre hat sich die kohlenstoffarme Elektrizitätserzeugung in Ägypten unterschiedlich entwickelt. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es bescheidene Zuwächse bei der Wasserkraft. Das Potenzial für Wasserkraft wurde Ende der 1990er Jahre weiter ausgebaut, mit einem signifikanten Anstieg im Jahr 1999. Während sich die Wasserkraftgewinnung in den 2000er Jahren inkonsistent entwickelte, gab es ab 2010 kontinuierliche Fortschritte in der Wind- und Solarstromerzeugung. Besonders bemerkenswert ist das Jahr 2020, in dem die Solarenergie einen bedeutenden Zuwachs von 3 TWh verzeichnete. Ägyptens Weg zur kohlenstoffarmen Elektrizität zeigt kontinuierliche Verbesserungen, mit zunehmend größerem Fokus auf Wind- und Solarenergie, während die Wasserkraft einem natürlichen Limit näherkommt. Dabei bleibt das Ziel, die fossilen Abhängigkeiten zu verringern, prioritär.