In den letzten zwölf Monaten, von November 2023 bis Oktober 2024, ist der Stromverbrauch in Moldawien stark von fossilen Brennstoffen geprägt. Über 86% des Stroms stammen aus fossilen Quellen wie Gas, was die Abhängigkeit des Landes von diesen umweltschädlichen Energieträgern deutlich macht. Netto-Importe machen etwa 7% des Energiemixes aus, während kohlenstoffarme Energiequellen wie Wasserkraft und Wind gemeinsam nur etwa 6% beitragen. Wasserkraft nimmt dabei mit rund 4% den größten Anteil an kohlenstoffarmen Technologien ein, während Wind knapp über 1% ausmacht. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für Moldawien, in kohlenstoffarme Energiequellen zu investieren, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren und die Energiesicherheit zu verbessern.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Moldawien von Ländern lernen, die erfolgreich auf Kernenergie oder Windkraft setzen. Frankreich erzeugt beispielsweise mehr als zwei Drittel seines Stroms durch Kernenergie, während die Slowakei und die Ukraine ebenfalls einen beeindruckend hohen Anteil an Kernenergie in ihren Energiemixen aufweisen. Ein näherliegendes Beispiel ist Tschechien, das rund 40% seines Stroms mit Kernenergie erzeugt. Auch die Nutzung von Windenergie könnte ausgebaut werden, was Dänemark mit etwa 59% deutlich zeigt. Diese Beispiele zeigen, dass eine Kombination aus politischem Willen und gezielten Investitionen entscheidend ist, um die Stromerzeugung nachhaltig und kohlenstoffarm umzugestalten.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Moldawien zeigt einige bescheidene Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. In den frühen 1990er Jahren gab es sowohl Erhöhungen als auch Rückgänge in der Wasserkrafterzeugung, mit einem negativen Trend von 0,1 TWh im Jahr 1992 und 1994. Die 2000er Jahre zeigten insgesamt nur geringe Veränderungen, wobei 2010 und 2017 positive Zuwächse von jeweils 0,1 TWh zu verzeichnen waren. In den letzten Jahren stagnierte die Wasserkrafterzeugung weitgehend, mit einem leichten Rückgang im Jahr 2023/2024. Allerdings ist es ermutigend, dass in 2022 ein kleiner Zuwachs in der Windenergie zu verzeichnen war. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit konsistenter langfristiger Investitionen in kohlenstoffarme Technologien, um eine nachhaltige Energiezukunft für Moldawien zu sichern.