Der derzeitige Stand des Stromverbrauchs in Moldawien zeigt eine erhebliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die fast drei Viertel der Stromerzeugung ausmachen, wobei Gas mit 66 % den größten Anteil hat. Netto-Importe decken fast 20 % des Strombedarfs und sind somit eine bedeutende Quelle. Kohlenstoffarmer Strom in Moldawien hat mit knapp 10 % einen vergleichsweise geringen Anteil. Innerhalb dieser Gruppe ist die Wasserkraft mit 4 % die dominierende Quelle, gefolgt von Wind mit 3 % und Solarenergie, die rund 2 % ausmacht. Dies verdeutlicht Moldawiens Herausforderungen, die Stromerzeugung nachhaltiger zu gestalten.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte Moldawien an anderen Ländern in ähnlicher Situation orientieren. Zum Beispiel hat die Slowakei durch den Einsatz von Kernenergie einen hohen Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung von 62 % erreicht, während Dänemark mit 52 % seines Stroms aus Wind zu den führenden Nationen bei der Nutzung von Windenergie gehört. Moldawien könnte von diesen Erfolgen lernen und in Kernenergie sowie in Wind- und Solarenergie investieren. Dies würde nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern, sondern auch den CO2-Ausstoß reduzieren und die energiepolitische Unabhängigkeit stärken.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Moldawien ist durch geringe Schwankungen in der Wasserkraft seit den 1990er Jahren gekennzeichnet. Nach einer Reihe von minimalen Veränderungen in den frühen 1990er Jahren stagnierten die Erzeugungswerte weitgehend. Im letzten Jahrzehnt wurde 2010 ein leichtes Plus bei der Wasserkraft verzeichnet, gefolgt von einem leichten Rückgang 2011 und 2015. Seit 2022 gibt es einen positiven Trend im Bereich der Windenergie und kaum Veränderungen bei der Solarstromerzeugung. Es ist entscheidend, dass Moldawien den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung signifikant erhöht, möglicherweise durch verstärkte Investitionen in Wind- und Solarenergie sowie die Einführung von Kernenergie.