Im Jahr 2023 verbraucht Pakistan insgesamt etwa 161 TWh an Strom. Mehr als die Hälfte davon kommt aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle, Gas und Öl die Hauptquellen sind. Gas allein trägt dabei etwas mehr als 54 TWh bei, während Kohle fast 29 TWh ausmacht. Im Gegensatz dazu stammen fast 66,5 TWh aus kohlenstoffarmen Quellen wie Wasserkraft und Kernenergie. Wasserkraft macht dabei fast 38 TWh aus, während Kernenergie etwa 22,5 TWh beisteuert. Die Beiträge von Wind und Solar sind noch relativ gering, mit knapp 3 TWh bzw. etwa 1,5 TWh. Verglichen mit dem globalen Durchschnitt von 432 Watt pro Person liegt Pakistan wesentlich darunter, was auf potenzielle Stromversorgungsprobleme und negative wirtschaftliche Auswirkungen hinweist.
Um den Anteil an kohlenstoffarmen Strom in Pakistan zu erhöhen, könnte das Land die Nutzung seiner bestehenden Kernenergie erweitern. Länder wie die Vereinigten Staaten und China haben gezeigt, dass eine starke Investition in Kernenergie zu signifikanten Stromerträgen führen kann, wobei die USA jährlich 775 TWh und China 435 TWh aus Kernenergie erzeugen. Pakistan könnte auch von den Erfahrungen Indiens lernen, das bemerkenswerte Erfolge sowohl im Solar- (113 TWh) als auch im Windenergiesektor (82 TWh) erzielt hat. Die Erweiterung von Wind- und Solarprojekten könnte ebenfalls helfen, die Stromversorgung zu diversifizieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Pakistan zeigt unterschiedliche Entwicklungen. In den frühen 2000er Jahren gab es erhebliche Schwankungen in der Wasserkraftproduktion, mit bedeutenden Zuwächsen z.B. im Jahr 2003 (4,6 TWh) und Rückgängen z.B. im Jahr 2007 (-3,2 TWh). Ein positiver Trend setzte sich im Jahr 2019 mit einem Anstieg um 6,2 TWh fort. Seit 2017 hat Pakistan seine Kernenergie massiv gesteigert, mit einem deutlichen Zuwachs von 2,7 TWh in diesem Jahr und weiteren signifikanten Anstiegen in den Jahren 2021 (6,1 TWh) und 2022 (6,5 TWh). Diese Entwicklungen zeigen, dass Pakistan bereits auf einem guten Weg ist, sollte aber seine Anstrengungen weiter intensivieren, um eine nachhaltigere und stabilere Stromversorgung aufzubauen.