Im Jahr 2021 lag der Stromverbrauch pro Person in Nordkorea bei 63,51 Watt, verglichen mit dem globalen Durchschnitt von 412 Watt. Mit fast 83% der gesamten Stromerzeugung ist saubere Energie, vor allem Wasserkraft, die Hauptenergiequelle des Landes, die aber immer noch weit unter dem Weltmittel liegt. Die fossile Energieerzeugung, fast ausschließlich durch Kohle, macht etwa 17% aus, während die Solarenergie nahezu vernachlässigbar ist. Diese niedrige Stromerzeugungsrate könnte Probleme wie schlechte Beleuchtung, mangelhafte medizinische Versorgung und eingeschränkte industrielle Kapazitäten verursachen. Nordkorea exportiert oder importiert keinen Strom aus anderen Ländern oder Regionen.
Angesichts der niedrigen Stromerzeugung könnte Nordkorea in Betracht ziehen, die Kernenergieerzeugung zu erhöhen, um einen ausreichenden Übergang zu sauberer Energie zu gewährleisten. In Schweden, Frankreich, Finnland und Belgien zum Beispiel werden zwischen 400 und 600 Watt pro Person durch Kernenergie erzeugt. Angesichts der geografischen und klimatischen Ähnlichkeiten mit diesen Ländern könnte Nordkorea von ihren erfolgreichen Anwendungen lernen und sogar die Windenergieerzeugung steigern, die in Ländern wie Dänemark und Schweden ebenfalls erfolgreich ist.
Die Geschichte der sauberen Stromerzeugung in Nordkorea ist stark von der Wasserkraft geprägt. In den frühen 1980er Jahren begann das Land mit einer schrittweisen Erhöhung der Wasserkraftkapazitäten, die in den 1990er Jahren einen schrittweisen Rückgang erlitt. Trotz einer leichten Erholung in den 2000er Jahren kam es zu weiteren Rückgängen in den 2010er Jahren. Eine deutliche Reduzierung wurde 2015 mit einem Rückgang um 3 TWh gegenüber dem Vorjahr registriert, doch schon im Jahr darauf erholte sich die Erzeugung fast vollständig. Die letzten Daten für das Jahr 2021 weisen einen leichten Rückgang der Wasserkraftkapazitäten auf. Nach diesen Angaben war Kernenergie bisher kein bedeutender Teil der Energiewende in Nordkorea, bietet aber großes Potenzial für die Zukunft.