Im Jahr 2024 zeigt das aktuelle Bild des Stromverbrauchs in Montenegro eine interessante Mischung von Energiequellen. Mehr als 40% des Stroms stammen aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei der größte Anteil durch Wasserkraft mit rund 36% erzeugt wird. Windkraft trägt etwa 7% zur sauberen Stromerzeugung bei. Fossile Brennstoffe, hauptsächlich Kohle, machen fast ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs aus. Ein bedeutender Teil des Strombedarfs, etwa 27%, wird durch Netto-Importe gedeckt, was die Situation komplizierter macht, da Montenegro potenziell von externen Energiequellen abhängig ist. In Anbetracht der zunehmenden Besorgnis über den Klimawandel und Umweltverschmutzung durch fossile Brennstoffe ist es entscheidend, den kohlenstoffarmen Anteil in der Stromerzeugung weiter zu erhöhen.
Montenegro kann viel lernen, um die eigene kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern. Länder wie die Slowakei und die Ukraine sind hervorragende Beispiele, da sie mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie erzeugen. Ähnliche Länder in der Region haben ebenfalls begonnen, auf diese sauberen Energiequellen zu setzen. Auch der Einsatz von Windkraft, wie es Dänemark mit fast 60% der Stromerzeugung aus dieser Quelle vormacht, könnte für Montenegro von Vorteil sein. Zusätzlich könnte der vermehrte Einsatz von Solarenergie, wie Griechenland es mit mehr als einem Fünftel der Stromversorgung aus Solar vormacht, ebenfalls helfen, die Energiemischung zu diversifizieren und den Übergang zu kohlenstoffarmen Quellen zu beschleunigen.
Der historische Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Montenegro zeigt vor allem Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung. In der Mitte der 2000er Jahre, insbesondere 2006 und 2007, gab es einen Rückgang in der Produktion. In den folgenden Jahren, insbesondere zwischen 2008 und 2010, verzeichnete Montenegro eine stabile Erholungsphase mit stetigen Zuwächsen in der Wasserkrafterzeugung. Jedoch gab es zwischen 2011 und 2024 einige Jahre mit Rückgängen, gefolgt von kleinen Erholungen. Die Einführung der Windkraft im Jahr 2019 mit einem positiven Anstieg von 0.2 TWh markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energiequellen. Ein verstärkter und stabiler Ausbau dieser grünen Energiequellen in den kommenden Jahren wird entscheidend sein, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen.