Derzeit bezieht Montenegro mehr als die Hälfte seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei Wasserkraft einen bedeutenden Anteil von knapp über 49% ausmacht. Fossile Brennstoffe, hauptsächlich Kohle, machen 39% der Stromerzeugung aus, während Wind- und Solarenergie zusammen knapp über 10% der Elektrizität liefern. Die Netto-Importe von Strom sind mit 1,6% relativ gering. Diese Zahlen zeigen, dass Montenegro einen bedeutenden Teil seines Stroms bereits aus umweltfreundlichen Quellen bezieht, jedoch noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist, was negative Auswirkungen auf Umwelt und Luftverschmutzung haben kann.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom weiter zu erhöhen, könnte Montenegro von den Erfahrungen ähnlicher Länder lernen. Slowenien, das mit 34% einen bedeutenden Anteil seiner Elektrizität aus Kernenergie bezieht, ist ein gutes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz dieser Technologie. Auch die Erhöhung der Kapazitäten für Solar- und Windenergie stellt eine sinnvolle Strategie dar. Länder wie Irland und die Niederlande zeigen mit Anteilen von 32% bzw. 27% aus Windenergie, dass nennenswerte Erfolge möglich sind. Insbesondere die Integration von Solartechnologien kann, inspiriert durch Griechenland und Spanien mit je über 21% Solarstrom, wertvolle zusätzliche Beiträge leisten.
Historisch gesehen hat Montenegro seine kohlenstoffarme Stromerzeugung primär durch Wasserkraftstunden erreicht. In den 2000er Jahren war das Wachstum unregelmäßig, mit einer besonders starken Abnahme im Jahr 2011, als die Wasserkrafterzeugung um 1,5 TWh zurückging. Der Ausbau der Windkraft begann erst 2019 mit einem Zuwachs von 0,2 TWh. In den letzten Jahren waren wechselhafte Entwicklungen bei der Wasserkraft zu verzeichnen, darunter bemerkenswerte Anstiege 2013 und 2018. Trotz gelegentlicher Rückgänge zeigt die Tendenz insgesamt, dass Montenegro kontinuierlich in kohlenstoffarme Technologien investiert, um umweltfreundlichere Stromquellen zu fördern.