Im Jahr 2023 besteht mehr als 60% des australischen Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Kohle mit 45% die größte Quelle darstellt. Gas und Öl beitragen 15,77% bzw. knapp anderthalb Prozent. Etwas mehr als ein Drittel der gesamten Elektrizität wird aus kohlenstoffarmen Quellen generiert. Die Hauptquellen für saubere Energie in Australien sind Solar- und Windkraft, die fast 20% bzw. über 12% ausmachen. Wasserkraft und Biokraftstoffe erzeugen dagegen nur 6% bzw. 1% des Stroms.
Australien könnte durch eine Ausdehnung der vorhandenen Wind- und Solarkraftwerke die kohlenstoffarme Stromerzeugung steigern. Insbesondere könnten australische Energiepolitiker viel von Ländern lernen, die in diesem Bereich erfolgreich sind. Beispielsweise erzeugt Dänemark fast 60% seiner Elektrizität aus Windkraft und Frankreich erzeugt zwei Drittel seiner Elektrizität durch Kernenergie, während Uran in Australien reichlich vorhanden ist.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Australien ist geprägt von einem stetigen, aber unregelmäßigen Wachstum. In den 1980er Jahren stand Wasserkraft im Mittelpunkt, doch durch ihre unstete Entwicklung war die Elektrizitätsproduktion oft negativ. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Solar- und Windkraft in Australien jedoch erheblich ausgeweitet. Seit 2015 haben beide Energieformen stetig zugenommen, mit einer bemerkenswerten Steigerung der Solarenergie um 8,8 TWh im Jahr 2023, was den stärksten Anstieg in einem Jahr darstellt. Die Kombination aus Wasserkraft, Wind und Solar macht Australien zu einem potenziellen Vorreiter in der kohlenstoffarmen Energieerzeugung, aber eine ausgedehnte Nutzung vorhandener Ressourcen und Technologien wird dazu beitragen, fossile Brennstoffe weiter zu verdrängen.