In den letzten zwölf Monaten, von Juli 2023 bis Juni 2024, stammte der Großteil des Stroms in Thailand aus fossilen Brennstoffen. Mehr als die Hälfte, genauer gesagt 59,63%, des Stroms wurden aus Gas erzeugt, während Kohle einen Anteil von 13,71% hatte. Netto-Importe machten etwa 13,96% aus, sodass insgesamt 73,37% des thailändischen Stromverbrauchs von fossilen Brennstoffen abhingen. Kohlenstoffarmer Strom hatte einen deutlich geringeren Anteil von 12,67%, wobei Biokraftstoffe mit 5,87%, Wasserkraft mit 2,66%, Solarenergie mit 2,49% und Windkraft mit 1,65% vertreten waren. Der geringe Anteil an sauberer Energie zeigt, dass es viel Raum für Verbesserungen in Richtung nachhaltigerer Stromerzeugung gibt.
Thailand kann von den Erfahrungen erfolgreicher Länder lernen, um kohlenstoffarmen Strom zu steigern, insbesondere durch den Ausbau von Kernenergie, Wind- und Solarenergie. Länder wie Frankreich und die Slowakei erzeugen mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernkraft und sind führende Beispiele für den effizienten Einsatz dieser Technologie. Dänemark deckt mehr als 60% seines Strombedarfs durch Windkraft und zeigt, wie stark sich diese Energiequelle nutzen lässt. Länder wie Griechenland und Chile haben erfolgreich einen bedeutenden Anteil ihrer Stromerzeugung auf Solarenergie umgestellt, mit Anteilen von etwa 22% bzw. 21%. Thailand könnte seine policies und Strategien an diesen Erfolgsgeschichten ausrichten, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Nutzung sauberer Energien erheblich zu steigern.
Historisch gesehen hat Thailand in den letzten Jahrzehnten einige Schwankungen in der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen erlebt, wobei die Wasserkraft eine bedeutende Rolle spielte. In den 1980er und 1990er Jahren gab es mehrere Jahre mit signifikanten Zuwächsen in der Wasserkrafterzeugung, z.B. 1981, 1986 und 1995, wohingegen es Ende der 1990er Jahre und Anfang der 2000er Jahre auch erhebliche Rückgänge gab. In jüngster Zeit, von 2013 bis 2022, gab es wechselnde Jahre mit Zuwächsen und Rückgängen in der Wasserkraftproduktion. Der Anstieg der Biokraftstoffnutzung im Jahr 2016 mit einem beachtlichen Zuwachs von 10,8 TWh war bemerkenswert, wurde jedoch durch späteren Rückgang 2019 teilweise kompensiert. Der Ausbau der Windkraft im Jahr 2019 ist ein positiver Schritt in Richtung einer diversifizierteren kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Thailand.