In Thailand stammen mehr als 70% des Stroms aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas allein fast 60% davon ausmacht. Kohle trägt zusätzlich mehr als ein Zehntel zur Stromerzeugung bei. Zudem importiert Thailand beinahe 14% seines Stromverbrauchs, was den hohen Grad an Abhängigkeit von externen Quellen und fossilen Energieträgern unterstreicht. Auf der anderen Seite kommt nur ein kleiner Anteil von etwa 13% der elektrischen Energie aus kohlenstoffarmen Quellen. Von der kohlenstoffarmen Stromerzeugung machen Biokraftstoffe etwa 6%, Wasserkraft fast 3%, Solarenergie knapp 3% und Windkraft etwa 2% aus. Dieser hohe Anteil an fossilen Brennstoffen trägt zur globalen Erwärmung und Luftverschmutzung bei und zeigt die Notwendigkeit eines Übergangs zu saubereren Energiequellen.
Thailand hat ein großes Potenzial, seinen Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, indem es leistungsfähige Beispiele aus anderen Ländern betrachtet. Frankreich und die Slowakei erzielen über 60% ihrer Elektrizität aus Kernenergie, die eine stabile und kohlenstoffarme Energiequelle darstellt. Uruguay und Dänemark haben beeindruckende Erfolge mit der Windenergie erzielt, wobei mehr als die Hälfte beziehungsweise mehr als ein Drittel ihrer Stromversorgung aus Windkraft stammt. Thailand könnte durch ähnliche Investitionen und Infrastrukturentwicklung in Kern-, Wind- und Solarenergie einen erheblichen Wandel bewirken. Besonders die Ausrichtung auf eine Mischung dieser Technologien könnte die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stark reduzieren und die Umweltbelastung minimieren.
In der Vergangenheit hat sich die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Thailand über die Jahrzehnte hinweg unterschiedlich entwickelt. In den 1980er Jahren erlebte die Wasserkraft einen stabilen Zuwachs von etwa 1,6 bis 1,8 TWh jährlich, während in den 1990er Jahren gelegentliche Rückgänge verzeichnet wurden, wie der bedeutende Rückgang im Jahr 1998 um 2 TWh. Die 2000er Jahre brachten eine Erholung mit einem erneuten Anstieg und starker Zunahme in den Jahren 2000 und 2006. Besonders erwähnenswert ist jedoch das stark schwankende Wachstum der Biokraftstoffe, die 2016 eine Steigerung um fast 11 TWh erlebten. Diese Bemühungen zeigen Thailands Engagement für kohlenstoffarme Energiequellen, auch wenn es in einigen Jahren zu Schwankungen kam. Der steigende Einsatz für die Wasserkraft in den Jahren 2011 und 2022 zeigt, dass Thailand bereit ist, weiter in seine kohlenstoffarmen Ressourcen zu investieren, um eine nachhaltigere Energiezukunft zu gestalten.