Derzeit stammt in Slowenien mehr als die Hälfte des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Fast 38 % des Stroms werden durch Kernenergie erzeugt, während rund 33 % durch Wasserkraft gewonnen werden. Solarenergie trägt ungefähr 4,5 % bei, wodurch sich der Anteil an kohlenstoffarmen Energiequellen auf nahezu 76 % summiert. Fossile Brennstoffe machen dagegen rund 24 % des Strommixes aus, wobei fast 21 % aus Kohle und knapp 3 % aus Gas stammen. Biokraftstoffe tragen mit etwa 1,6 % zum Strom bei. Insgesamt zeigt Slowenien eine starke Abhängigkeit von kohlenstoffarmen Energiequellen, besonders von Kernenergie und Wasserkraft.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom weiter zu erhöhen, könnte Slowenien seine Kernenergiekapazitäten ausbauen, da diese Technologie bereits einen erheblichen Teil des Stroms liefert. Beispielhafte Länder wie Frankreich und die Slowakei zeigen, dass ein hoher Anteil an Kernenergie möglich ist, denn in diesen Ländern beträgt der Kernenergieanteil 65 % bzw. 62 % des Strommixes. Zusätzlich könnte Slowenien von Ländern wie Dänemark und Irland lernen, die signifikante Mengen Strom aus Windenergie gewinnen, mit Anteilen von 53 % bzw. 32 %. Obwohl Slowenien derzeit weniger in Windenergie investiert, zeigt das Beispiel dieser Länder, dass erhöhter Einsatz in Windenergie den kohlenstoffarmen Stromanteil weiter steigern könnte.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Slowenien zeigt einige Schwankungen. In den frühen 1990er Jahren erlebte Slowenien einen Rückgang in der Kernenergieproduktion, insbesondere im Jahr 1992 mit einem Verlust von 1 TWh. Ein positiver Trend ist jedoch in den frühen 2000er Jahren zu beobachten, insbesondere mit einem Anstieg der Wasserkrafterzeugung im Jahr 2004 um 1,1 TWh. Die letzten Jahre weisen eine gemischte Bilanz auf, mit bedeutenden Schwankungen sowohl bei der Wasserkraft als auch bei der Kernenergie. Im Jahr 2023 verzeichnete die Wasserkrafterzeugung einen signifikanten Anstieg um 1,8 TWh, was die positiven Entwicklungen in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung bekräftigt. Diese Trends unterstreichen die Bedeutung, bestehende kohlenstoffarme Technologien weiter auszubauen und in neue zu investieren, um die Stabilität und Nachhaltigkeit der Stromerzeugung zu gewährleisten.