Die Schweiz erreicht ein bedeutendes Ziel, indem sie im Jahr 2024 ihren gesamten Strombedarf zu 100 % aus kohlenstoffarmen Quellen deckt. Diese bemerkenswerte Leistung wird überwiegend durch Wasserkraft, die fast die Hälfte des Stroms liefert, sowie Kernenergie, die knapp über 40 % ausmacht, erreicht. Solarenergie trägt mit etwas mehr als 8 % zur Stromerzeugung bei. Die Schweiz fungiert darüber hinaus als bedeutender Nettostromexporteur, was den benachbarten Ländern hilft, ihre Emissionen zu reduzieren. Der nächste große Schritt besteht darin, auch andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was jedoch eine deutlich höhere Stromnachfrage mit sich bringen wird.
Um der zunehmenden Nachfrage nach kohlenstoffarmem Strom gerecht zu werden, könnte die Schweiz erwägen, ihre bereits beträchtlichen Kapazitäten in der Kernenergie weiter auszubauen. Angesichts ihrer Fähigkeit, rund 43 % des derzeitigen Strombedarfs zu decken, stellt Kernenergie eine zuverlässige und saubere Option dar, um das Potenzial für eine kohlenstofffreie Zukunft zu maximieren. Durch den Ausbau der Kernenergieinfrastruktur könnte die Schweiz nicht nur den steigenden inländischen Bedarf decken, sondern auch weiterhin ein stabiler Stromexporteur für Europa bleiben.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Schweiz sind insbesondere Schwankungen in der Wasserkraft und Kernkraft bemerkbar. In den 1980er Jahren verzeichnete die Schweiz deutliche Rückgänge der Wasserkrafterzeugung, etwa 1984 und 1989, was durch einen Anstieg der Kernenergie 1985 kompensiert wurde. Auch in den 1990er Jahren kam es zu ähnlichen Rückgängen der Wasserkraft, während die Kernenergie 2006 und 2018 deutliche Zuwächse erlebte. Die jüngste Dekade zeigt eine Mischung aus Herausforderungen, mit einem erneuten Rückgang der Wasserkraft 2024 und einer weiteren Stabilisierung durch die Kernenergie. Diese Entwicklungen zeigen, dass eine noch stärkere Fokussierung auf die Kernenergie ein nachhaltiger Weg sein könnte, um die Bedürfnisse und Schwankungen des zukünftigen Strombedarfs in der Schweiz auszugleichen.