Die Schweiz erreicht beeindruckende 97,71% ihres Stromverbrauchs aus kohlenstoffarmen Quellen. Mehr als die Hälfte dieser sauberen Energie stammt aus Wasserkraft, während Kernenergie fast ein Drittel ausmacht. Solarenergie nimmt mit über 7% einen wesentlichen Anteil ein, was zur Reduzierung der CO₂-Bilanz des Landes beiträgt. Fossile Brennstoffe spielen mit einem Anteil von nur 2,29% eine geringe Rolle bei der Stromerzeugung. Die Schweiz ist zudem ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was ihren Nachbarländern hilft, ihre Emissionen zu reduzieren. Der nächste große Schritt besteht darin, weitere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen signifikanten Anstieg des Stromverbrauchs erfordern wird.
Wächst der Strom in Schweiz?
Die Elektrizitätsnutzung in der Schweiz hat in den letzten Jahren eine Abnahme erfahren. Im Jahr 2024 lag der Gesamtstromverbrauch bei 8.871 kWh pro Person, was einem Rückgang von 1.153 kWh im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2001 entspricht. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung hat mit 8.668 kWh pro Person einen Rückgang von 979 kWh seit 2001 zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend in Anbetracht der steigenden Anforderungen an die Elektrifizierung weiterer Sektoren. Es ist entscheidend, dass die Schweiz ihren Ansatz zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung überdenkt und neue Wege findet, das Wachstum in diesem Bereich zu fördern.
Vorschläge
Ein effektiver Weg zur Steigerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Schweiz ist die Erweiterung der bestehenden Kernenergieinfrastruktur. Kernenergie ist bereits ein wichtiger Pfeiler der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, und ihre Verstärkung könnte die Versorgungssicherheit erhöhen und den CO₂-Ausstoß weiter reduzieren. Ebenso sollte der Ausbau von Solarenergie intensiviert werden, da sie bereits einen ansteigenden Anteil zur sauberen Energieversorgung beiträgt. Nur durch die Verstärkung dieser Strategien kann die Schweiz sicherstellen, dass sie steigende Nachfragebedürfnisse effizient deckt und gleichzeitig ihre klimapolitischen Ziele erreicht.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten hat die Schweiz deutliche Schwankungen in ihrer kohlenstoffarmen Stromerzeugung erlebt. In den frühen 1980er-Jahren und immer wieder in den folgenden Jahrzehnten gab es bedeutende Veränderungen in der Wasserkraftproduktion, darunter Rückgänge etwa 1984, 1989, 1995 und 1996. Die Wasserkraft erholte sich jedoch in den letzten Jahren, insbesondere 2023 und 2024 mit Zuwächsen von 7,3 und 7,5 TWh. Beachtlich ist auch der Anstieg der Kernenergie in den Jahren 2018 und 2022, der zeigt, dass sie eine unverzichtbare Rolle bei der Versorgung des Landes spielt. Allerdings ist es bedauerlich, dass in jüngster Zeit erhebliche Abnahmen, wie 2015 und 2021, die Stabilität dieser Energiequelle beeinträchtigt haben. Ein Fokus auf erneute Erweiterung und Stabilisierung dieser Quellen könnte entscheidend für die Zukunft der Schweizer Energieversorgung sein.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.