In Saudi-Arabien wird der Großteil der Elektrizität aktuell durch fossile Brennstoffe erzeugt. Mehr als 98% des erzeugten Stroms stammen aus diesen Energiequellen, wobei Gas mit etwa 63% den größten Anteil ausmacht. Der Anteil kohlenstoffarmer Energie, zu der unter anderem Solarenergie zählt, ist derzeit sehr gering und trägt nur etwa 1,4% zur gesamten Stromerzeugung bei. Insbesondere Solarenergie hat mit knapp über 1% einen kleinen, aber wachsenden Einfluss. Andere kohlenstoffarme Energiequellen, wie Wind und Kernenergie, scheinen noch nicht signifikant zur Energieversorgung des Landes beizutragen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität zu erhöhen, könnte sich Saudi-Arabien an den Erfolgsmodellen anderer Länder orientieren. Frankreich, mit seiner dominanten Kernenergieproduktion von fast 70%, zeigt, dass ein starker Fokus auf Kernenergie eine erhebliche Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bewirken kann. Ähnliche Ansätze sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem Nachbarland, zu beobachten, wo Kernenergie mittlerweile 20% zur Stromerzeugung beiträgt. Auch Windenergie bietet ein großes Potenzial, wie Dänemark mit einem Anteil von 52% an der Stromerzeugung eindrucksvoll demonstriert. Eine Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energiequellen, die sowohl Wind- als auch Solarenergie miteinbezieht, wäre für Saudi-Arabien eine sinnvolle Strategie zur nachhaltigen Energieerzeugung.
Historisch betrachtet hat Saudi-Arabien erst in jüngerer Vergangenheit mit der Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität begonnen. Seit 2008 gab es lange Jahre keine bedeutende Entwicklung im Bereich Solarenergie, bis 2018 erste geringfügige Fortschritte zu verzeichnen waren. Erst in den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten, besonders im Jahr 2023, als die Solarproduktion um 3,5 TWh zunahm. Die Windenergie zeigt ebenfalls Aufwärtsbewegungen, vor allem im Jahr 2022 mit einem Zuwachs um 1,4 TWh. Diese Entwicklung unterstreicht den Beginn eines verstärkten Ausbaus kohlenstoffarmer Energien in Saudi-Arabien. Dennoch ist der Weg zu einer dominanteren Rolle dieser Energiequellen noch lang, und eine Intensivierung der Bemühungen ist erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen und die Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe zu verringern.