Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in der Mongolei zeigt eine überwältigende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Über 90% des verbrauchten Stroms stammt aus Kohle, was sowohl umwelt- als auch gesundheitsschädigende Folgen hat. Nur etwa 9% des Stroms kommen aus kohlenstoffarmen Quellen, und dieser Anteil wird vollständig durch Windenergie abgedeckt. Das bedeutet, dass fast alle anderen sauberen Energiearten, wie Solar- und Kernenergie, praktisch nicht genutzt werden. In den letzten 12 Monaten, von August 2023 bis Juli 2024, hat sich dieser Trend kaum geändert, was darauf hinweist, dass die Mongolei dringend diversifizieren muss, um die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und eine nachhaltigere Energieinfrastruktur aufzubauen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte die Mongolei von anderen Ländern lernen, die ähnliche klimatische oder geografische Bedingungen haben und gleichzeitig erfolgreich kohlenstoffarme Energiequellen nutzen. Beispiele könnten Länder wie Armenien und die Ukraine sein, die einen großen Teil ihres Stroms aus Kernenergie gewinnen, nämlich 30% bzw. 55%. Auch Länder wie Deutschland und Irland nutzen ausgiebig Windenergie, und es könnte für die Mongolei von Vorteil sein, sich deren Technologien und Geschäftsmodelle anzusehen, da Deutschland 31% und Irland 34% ihres Stroms aus Windkraft gewinnen. Indem die Mongolei in solche bewährten Technologien investiert, könnte sie sowohl ihre Energieunabhängigkeit erhöhen als auch ihren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren.
Historisch betrachtet hat sich die Nutzung kohlenstoffarmer Energie in der Mongolei in den letzten zwei Jahrzehnten nur sehr langsam entwickelt. Im Jahr 2013 gab es keine Steigerung der Windenergie, und erst im Jahr 2014 wurden 0,1 TWh Windenergie hinzugefügt. Seitdem gab es nur sporadische Zuwächse, wie im Jahr 2018, 2019 und 2021, mit jeweils 0,2 TWh und 0,1 TWh im Jahr 2021. Solarenergie hat 2017 begonnen und hat ähnliche langsame Fortschritte gemacht, mit kleinen jährlichen Steigerungen. Wasserkraft hingegen hat in den letzten Jahren überhaupt keine Zuwächse gezeigt. Diese träge Entwicklung unterstreicht den dringenden Bedarf an stärkerem Engagement und Investitionen, um eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern und die Klimaziele zu erreichen.