Die Stromerzeugung in Kasachstan im Jahr 2023 ist immer noch stark abhängig von fossilen Brennstoffen, wobei knapp 90% ihrer gesamten Stromproduktion durch diese Energiequelle gedeckt wird. Kohle stellt dabei den größten Anteil mit etwa 67%. Der Strom aus Gas macht in etwa ein Fünftel aus. Im Gegensatz dazu ist die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom noch relativ gering und macht gerade einmal knapp 13% der gesamten Stromerzeugung aus. Die Wasserkraft hat dabei mit knapp 8% den größten Anteil, gefolgt von Windstrom mit rund 3,5% und Solarenergie mit knapp 1,7%.
Eine Möglichkeit für Kasachstan, um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, könnte der Blick auf die Erfahrungen anderer Länder sein. In Ländern wie Frankreich, der Slowakei und der Ukraine beispielsweise wird etwa zwei Drittel des Stroms aus Kernenergie gewonnen. Da Kasachstan reich an Uran ist und bereits über Kernenergieerfahrungen verfügt, könnte die weitere Investition in diese Technologie einen gangbaren Weg darstellen. Darüber hinaus könnte Kasachstan auch von Ländern wie Dänemark lernen, wo fast 60% des Stroms aus Windenergie erzeugt wird. Mit seiner flachen Topografie und den weiten Steppen könnte Kasachstan eine vergleichbare Strategie verfolgen.
Die Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms in Kasachstan ist bisher eher durch die Nutzung von Wasserkraft gekennzeichnet, während der Einsatz von Wind- und Solarenergie erst ab dem letzten Jahrzehnt begonnen hat. In den späten 1980er und den frühen 1990er Jahren wurden geringe Steigerungen in der Wasserkraftproduktion verzeichnet. Nach einer Phase der Rückgänge in den späten 1990er Jahren erlebte die Wasserkraft im Jahr 2000 wieder ein Wachstum. In den letzten Jahren hat sich das Wachstum der Wasserkraft verlangsamt. Seit 2020 wird auch Solarenergie erzeugt, die allerdings noch auf einem niedrigen Niveau ist. Die Windenergieerzeugung erlebt hingegen seit 2021 stetigere Zuwächse.