Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Kasachstan zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Mehr als 84% der Elektrizität des Landes stammt aus fossilen Quellen, wobei Kohle mit über 54% an der Spitze steht, dicht gefolgt von Gas mit fast 28%. Im Gegensatz dazu macht kohlenstoffarmer Strom einen kleineren Anteil von knapp 15% aus, wobei die Wasserkraft mit rund 9% führend ist. Windkraft trägt fast 4% bei, während Solarenergie für etwas mehr als 1% der Elektrizität verantwortlich ist. Die Netto-Importe decken lediglich etwas mehr als 1% des Stromverbrauchs, was die begrenzte Rolle des internationalen Stromhandels für Kasachstan unterstreicht.
Kasachstan könnte von den Erfahrungen anderer Länder lernen, um seinen Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen. Länder wie Frankreich, die auf Kernenergie setzen und damit 68% ihres Stroms abdecken, dienen hier als Vorbild. Auch Länder mit einem ähnlichen Profil wie die Ukraine, wo Kernenergie 55% der Stromerzeugung ausmacht, oder sogar die Slowakei mit 62% Kernenergie, zeigen den Effektivität von Investitionen in diese Energieform. Zudem könnte Kasachstan die Windkraft ausbauen, inspiriert durch Dänemark, das über die Hälfte seines Stroms aus Wind erzeugt. Diese Best Practices könnten als Leitfaden dienen, um die CO2-Emissionen zu senken und die Energiesicherheit zu erhöhen.
In der Vergangenheit hat sich der Ausbau kohlenstoffarmer Energiequellen in Kasachstan eher langsam entwickelt. Seit Ende der 1980er Jahre gibt es bei der Wasserkraftgeneration Schwankungen, mit einem Anstieg in den Jahren 1987, 1988, 1993 und 1994 und Rückgängen in den späten 1990er Jahren. Im Jahr 2024 wurde jedoch ein signifikanter Zuwachs der Stromerzeugung aus Wasserkraft um 2,5 TWh verzeichnet. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren ein zunehmender Trend zur Windenergie beobachtet, mit einem Anstieg von 0,7 TWh im Jahr 2024, nachdem es bereits 2021 und 2023 deutliche Zuwächse gab. Solarenergie verzeichnete 2020 einen Anstieg um 0,8 TWh, was das Potenzial dieses Sektors zeigt. Diese Entwicklungen bieten eine gute Grundlage für eine zukunftsorientierte Energiepolitik in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.