In den letzten zwölf Monaten (von Juli 2023 bis Juni 2024) hat sich der Stromverbrauch in Kasachstan stark auf fossile Brennstoffe konzentriert, wobei mehr als vier Fünftel (86,17%) der Elektrizität aus Kohle und Gas stammen. Kohle allein macht mit rund 65,86% den größten Anteil aus, gefolgt von Gas mit etwa 20,27%. Lediglich knapp 14% des Stroms stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, darunter Wasserkraft mit 8,58%, Wind mit 3,64% und Solar mit 1,61%. Dieser starke Fokus auf fossile Brennstoffe trägt erheblich zu Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung bei, was langfristige Umwelt- und Gesundheitskosten für die gesamte Bevölkerung nach sich zieht.
Um den Anteil an kohlenstoffarmen Strom in Kasachstan zu erhöhen, sollte das Land von den Erfolgen anderer Länder lernen. Frankreich und die Slowakei erzeugen beeindruckende 67% beziehungsweise 60% ihrer Elektrizität aus Kernenergie, was zeigt, dass der Ausbau von Kernkraftwerken auch in Kasachstan eine praktikable und effektive Lösung sein könnte. Ähnlich können erfolgreiche Programme zur Förderung von Windenergie, wie sie in Dänemark und Uruguay existieren, Kasachstan helfen, den Anteil an sauberer Energie zu erhöhen. Besonders Dänemark, das 61% seines Stroms aus Wind bezieht, und Uruguay mit 36%, können als Vorbilder dienen. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie sollte daher auch in Kasachstan priorisiert werden, um eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Der historische Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kasachstan zeigt gemischte Trends, insbesondere bei der Wasserkraft. In den späten 1980er Jahren und frühen 1990er Jahren gab es deutliche Zuwächse, etwa 1987 (+1 TWh) und 1994 (+1,5 TWh). In den Folgejahren gab es jedoch immer wieder Rückgänge, zum Beispiel 1995 (-0,8 TWh) und 1997 (-0,8 TWh). Seit 2000 zeigte die Wasserkraft wieder schwankende, aber teilweise bedeutende Zunahmen, etwa 2016 (+2,4 TWh) und zuletzt 2023/2024 (+1,1 TWh). Hinzu kommt ein zunehmender Beitrag von Wind- und Solarenergie in den letzten Jahren, darunter ein signifikanter Anstieg bei Wind 2023 (+1,3 TWh). Es zeigt sich, dass nachhaltige Investitionen in kohlenstoffarme Technologien wie Wind- und Solarkraft sowie eine Erneuerung und Verstärkung der Wasserkraftinfrastruktur wichtig sind, um eine stabile und grüne Energiezukunft für Kasachstan zu gewährleisten.