Im Jahr 2022 dominiert in Jamaika die Stromerzeugung durch fossile Brennstoffe, die über 86% der gesamten Elektrizität ausmachen, wobei Gas allein fast 60% des Strommixes deckt. Kohlenstoffarme Energien tragen jedoch nur knapp über 13% zum Strommix bei. Innerhalb des kohlenstoffarmen Sektors stammen über 6% der Elektrizität aus Windkraft, was den größten Teil der sauberen Energieproduktion ausmacht. Wasserkraft und Solarenergie tragen jeweils etwas über 3% bei, während Biokraftstoffe marginale Bedeutung haben. Jamaika steht damit vor der Herausforderung, den hohen Anteil fossiler Brennstoffe zu verringern und gleichzeitig den kohlenstoffarmen Anteil signifikant zu erhöhen, um sowohl die Umweltbelastung zu minimieren als auch nachhaltigere Energiequellen auszubauen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Energien in Jamaika zu erhöhen, könnte das Land die Erfahrungen anderer erfolgreicher Länder adaptieren. Zum Beispiel hat Uruguay beachtliche 33% seines Stroms aus Windkraft, was auch für Jamaika in Anbetracht seiner geografischen Lage eine erfolgversprechende Option darstellt. Ebenso könnte Jamaika von der verstärkten Nutzung von Solarenergie profitieren, wie sie in Griechenland und Chile beobachtet wird, die beide über 20% ihrer Elektrizität aus Solarenergie generieren. Einführung von Kernenergie, wie es in Frankreich und der Slowakei erfolgreich praktiziert wird, könnte ebenfalls eine Überlegung wert sein, um eine dauerhafte und zuverlässige kohlenstoffarme Stromquelle zu sichern.
Der Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Jamaika zeigt über die Jahrzehnte eine langsame und inkonstante Entwicklung. In den frühen 1970er Jahren gab es erste Versuche mit Biokraftstoffen, die jedoch von Schwankungen geprägt waren. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren waren positive und negative Wachstumsraten ein häufiges Muster, wobei oft keine signifikanten Erhöhungen der Stromerzeugung erzielt wurden. Erst ab dem Jahr 2011 begann Jamaika, in Windenergie zu investieren, was im Jahr 2016 zu einem leichten Anstieg führte. Insgesamt bleibt die kohlenstoffarme Energieerzeugung in Jamaika bisher hinter ihrem Potenzial zurück, was durch verstärkte Investitionen und eine klare strategische Ausrichtung verbessert werden könnte.