Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Jamaika im Jahr 2022 zeigt einen starken Fokus auf fossile Brennstoffe, die mehr als 85% der Elektrizität ausmachen. Gas stellt den größten Teil davon bereit mit fast 60%. Im Vergleich dazu kommen kohlenstoffarme Energiequellen nur auf rund 13% des gesamten Stromverbrauchs. Innerhalb dieser Gruppe machen Wind, Wasserkraft und Solar jeweils etwas über und knapp 3% aus, während Biokraftstoffe einen relativ kleinen Teil von etwa 1% beitragen. Diese Zahlen verdeutlichen die starke Abhängigkeit Jamaikas von fossilen Brennstoffen, was sowohl in Bezug auf die Versorgungssicherheit als auch auf die Umweltauswirkungen problematisch ist.
Um die Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen zu erhöhen, könnte Jamaika von erfolgreichen Ländern lernen, die ihre Kapazitäten im Bereich Wind-, Solar- und Kernenergie erheblich ausgebaut haben. Beispielsweise hat Uruguay nahezu 36% seines Stroms durch Windenergie erzeugt, während Griechenland mit 22% beeindruckende Fortschritte bei Solarenergie gemacht hat. Die Einführung oder Ausweitung von Kernenergie könnte ebenso wirksam sein. Länder wie die Slowakei und Frankreich zeigen, dass ein erheblicher Teil der Elektrizität - 60% bzw. 67% - sicher und sauber durch Kernenergie gedeckt werden kann. Jamaika könnte von diesen Ansätzen profitieren, um die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit seiner Stromversorgung zu verbessern und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Jamaika zeigt eine mäßige und wechselhafte Entwicklung. In den 1970er Jahren wurden kleine Schritte mit Biokraftstoffen unternommen, die jedoch von negativen Schwankungen wie 1979 und 1984 betroffen waren. In den 1980er und 1990er Jahren blieb die Erneuerung in diesem Bereich verhalten, mit geringfügigen Zuwächsen und gelegentlichen Rückgängen. Im Jahr 2011 begann der Sektor mit einem Anstieg der Windenergie, der sich 2016 leicht fortsetzte, während der Einsatz von Biokraftstoffen in den 2000er Jahren überwiegend gleichbleibend bis leicht rückläufig war. Insgesamt zeigt dies, dass es in der Vergangenheit keine erheblichen Investitionen in kohlenstofffreie Technologien gegeben hat, was auf mögliche Chancen für zukünftiges Wachstum hindeutet.