Elektrizität in Jamaika im Jahr 2022
Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Jamaika zeigt eine klare Dominanz fossiler Energieträger mit einem Anteil von über 87 %, wobei Gas mit mehr als der Hälfte dieses Anteils den größten Beitrag leistet. Auf der anderen Seite deckt kohlenstoffarmer Strom knapp 13 % des Verbrauchs ab, wobei Windenergie mit etwa 6 % den bedeutendsten Teil ausmacht. Solar, Wasserkraft und Biokraftstoffe tragen jeweils zu kleineren Anteilen von etwa 3 %, 3 % bzw. 1 % zum Strommix bei. Diese Zahlen zeigen, dass kohlenstoffarmer Strom in Jamaika aktuell noch eine untergeordnete Rolle spielt und ein erheblicher Ausbau nötig ist, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu verringern.
Wächst der Strom in Jamaika?
Der Verbrauch von Elektrizität in Jamaika hat in den letzten Jahren eher abgenommen als zugenommen. Im Jahr 2022 betrug der Stromverbrauch 1581 kWh pro Person, was einen bemerkenswerten Rückgang von 1199 kWh gegenüber dem Höchststand von 2780 kWh im Jahr 2005 darstellt. Auch der Anteil des kohlenstoffarmen Stroms pro Kopf ist seit dem Höhepunkt mit 229 kWh im Jahr 1983 leicht gesunken und liegt nun bei 204 kWh. Diese Rückgänge sind besorgniserregend und deuten darauf hin, dass Jamaika nicht nur mehr Anstrengungen unternehmen muss, um den gesamten Stromverbrauch wieder zu steigern, sondern auch um den Anteil sauberer, kohlenstoffarmer Energie zu erhöhen.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität zu erhöhen, könnte Jamaika von anderen erfolgreichen Regionen lernen. Bei der Betrachtung von Windenergie könnte sich Jamaika an Iowa mit einem beeindruckenden Anteil von 62 % Windenergie orientieren. Im Bereich Solarenergie könnte der Libanon ein Beispiel sein, wo Solarenergie 31 % des Stromverbrauchs ausmacht. Da Jamaika in ein weiteres Standbein investieren soll, ist auch der Ausbau der Kernenergie von Bedeutung. Regionen wie Frankreich und die Slowakei zeigen mit 69 % bzw. 64 % Kernenergie, wie effektiv diese Technologie eingesetzt werden kann. Für Jamaika wäre es vorteilhaft, umfangreiche Investitionen in Solar- und möglicherweise auch Kernenergie zu tätigen, um die Energieversorgung sauberer und nachhaltiger zu gestalten.
Geschichte
In der Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms in Jamaika gab es in den 1970er Jahren einige kleine, aber bedeutende Veränderungen, insbesondere bei den Biokraftstoffen, die 1973 und 1976 um kleine Mengen zunahmen und 1979 leicht zurückgingen. Der Einsatz von Wasserkraft blieb über die Jahre weitgehend konstant. Seit den 1980er Jahren zeigen sich Schwankungen im Bereich der Biokraftstoffe, mit mehreren Zunahmen und Rückgängen bis in die 2000er Jahre, ohne jedoch einen nachhaltig positiven Trend zu etablieren. Windenergie wurde erst 2011 eingeführt und hat sich seither nur langsam entwickelt. Insgesamt zeigt die Geschichte eine Stagnation im Ausbau kohlenstoffarmer Energien, was Jamaika vor die Herausforderung stellt, ambitioniertere Schritte in Richtung einer sauberen Energiezukunft zu unternehmen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.