Die derzeitige Situation des Stromverbrauchs in Irland zeigt ein gemischtes Bild. Fast die Hälfte des Stroms, nämlich rund 48%, stammt aus fossilen Energiequellen, hauptsächlich Gas, das 43% ausmacht. Kohlenstoffarmer Strom macht mehr als ein Drittel der Gesamtstromproduktion aus, etwa 39%. Besonders auffällig ist die Tatsache, dass Windkraft mit etwa 32% einen großen Anteil dieses kohlenstoffarmen Stroms ausmacht. Während die Stromimporte bei knapp 13% liegen, tragen Solar, Biokraftstoffe und Wasserkraft jeweils nur einige wenige Prozent bei. Diese Zahlen zeigen, dass Irland auf einem guten Weg zur Förderung kohlenstoffarmer Energie ist, aber weiterhin stark von fossilen Brennstoffen abhängig bleibt.
Wächst der Strom in Irland?
Beim Vergleich der Stromverbrauchszahlen wird deutlich, dass der Stromverbrauch in Irland leicht angestiegen ist. Der aktuelle Gesamtstromverbrauch beläuft sich auf 6.826 kWh pro Person und übertrifft damit das frühere Rekordniveau aus 2008 von 6.763 kWh pro Person. Dies entspricht einer Zunahme von 62 kWh pro Person. Gleichzeitig betrug der jüngste Anteil der kohlenstoffarmen Stromproduktion 2.694 kWh pro Person, was jedoch leicht unter dem Rekord von 2.713 kWh pro Person im Jahr 2023 liegt, eine Abnahme von 19 kWh pro Person. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass das Wachstum im Bereich der sauberen Energie noch nicht mit dem Gesamtwachstum des Stromverbrauchs Schritt halten konnte.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu erhöhen, sollte Irland besonders in die Erweiterung seiner Windkraftkapazitäten investieren, da diese bereits einen bedeutenden Stromanteil liefern. Ein Blick auf andere Länder kann wertvolle Lektionen bieten: In Dänemark trägt Windkraft beeindruckende 52% zur Stromerzeugung bei. Irland könnte von Dänemarks Expertise im Bereich der Windtechnologie lernen, um seine eigenen Kapazitäten zu stärken. Da Irland gute Windbedingungen hat, könnte es von Investitionen in neue und effizientere Technologien profitieren. Weiterhin könnten Irland auch von Ländern mit hoher Kernenergienutzung lernen, wie Frankreich, wo Kernkraftwerke 68% der Stromerzeugung ausmachen. Der Ausbau der Kernkraft könnte eine wertvolle Ergänzung zu den Windkraftkapazitäten sein, um einen stabilen Strommix zu gewährleisten.
Geschichte
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Irland, so zeigt sich, dass Windenergie in den 2000er Jahren allmählich an Bedeutung gewann, mit jährlichen Zuwächsen zwischen 0,3 und 0,5 TWh. Ab 2011 gab es bemerkenswerte Steigerungen, teilweise bis zu 2,2 TWh im Jahr 2020, trotz einiger Jahre mit Rückgängen. Seit 2023 spielt auch die Solarenergie eine zunehmende Rolle, was zeigt, dass Irland bestrebt ist, sein Portfolio an kohlenstoffarmen Energien zu diversifizieren. Trotz einiger Rückschläge, wie dem leichten Rückgang der Windenergie in bestimmten Jahren, ist das allgemeine Wachstum im Bereich der Windenergie sehr ermutigend und zeigt, dass Irland den richtigen Kurs eingeschlagen hat, um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.