Im Zeitraum von September 2024 bis August 2025 stammt mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs in Belgien, genauer gesagt 70,59%, aus kohlenstoffarmen Quellen. Der entscheidende Anteil daran macht die Kernenergie mit etwa 34,64% aus. Auf die erneuerbaren Energien entfällt rund ein Drittel: Windkraft liefert etwa 14,95% und Solarenergie etwa 13,73%. Weitere geringe Anteile kommen von Biokraftstoffen mit 3,97% und Wasserkraft mit 3,15%. Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, die ausschließlich durch Gas repräsentiert wird, macht etwa 18,01% des Verbrauchs aus. Netto-Importe ergänzen nur einen kleinen Anteil von rund 3,6%.
Wächst der Strom in Belgien?
Aktuell gibt es in Belgien keine Erhöhung des Stromverbrauchs. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass der Pro-Kopf-Stromverbrauch auf 6124 kWh gesunken ist, verglichen mit dem Höchststand von 9079 kWh im Jahr 2006, was ein deutlicher Rückgang von fast 3000 kWh bedeutet. Auch bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung hat Belgien einen Rückgang erlebt. Es werden aktuell 4322 kWh pro Kopf erzeugt, was im Vergleich zum Höchststand von 6315 kWh im Jahr 2021 einen Rückgang von fast 2000 kWh darstellt. Dies gibt Anlass zur Sorge, da sowohl die Gesamtnachfrage als auch die kohlenstoffarme Erzeugung in vergangenen Jahrzehnten höher waren.
Vorschläge
Für eine Erhöhung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung sollte Belgien den Ausbau der Kernenergie sowie der Solar- und Windenergie intensivieren, da diese Technologien bereits bedeutende Beiträge zur Stromversorgung leisten. Dabei könnten Länder wie Frankreich und die Slowakei als Vorbilder dienen, da deren Kernenergieanteil respektive bei 69% und 64% liegt. Im Bereich der Windenergie kann Belgien von Dänemark mit 57% und Irland mit 32% Windkraftanteil lernen. Für Solarenergie könnte ein Blick auf den Libanon inspirieren, der 31% seiner Elektrizität aus Solarenergie produziert. Die Nutzung dieser internationalen Erfahrungen könnte Belgien helfen, seinen Strombedarf zunehmend nachhaltig und kohlenstoffarm zu decken.
Geschichte
In den frühen Jahren der Kernenergieerzeugung in Belgien gab es viel Wachstum, etwa in den Jahren 1975 und 1983, als jeweils ein Anstieg von über 6 TWh verzeichnet wurde. Die 1980er Jahre waren durch weitere Zuwächse geprägt, außer 1997, wo die Steigerung bei 4,1 TWh lag. Leider gab es ab 2012 einen besorgniserregenden Trend des Rückgangs in der Kernkraft, mit einem Verlust von 13,6 TWh im Jahr 2018 und weiteren Abnahmen in den darauffolgenden Jahren. Besonders die Jahre 2022 und 2025 bezeugen diesen abnehmenden Trend. Um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen und die klimapolitischen Ziele zu erreichen, muss Belgien dringend seine kohlenstoffarme Stromerzeugung neu beleben und ausbauen, speziell in den Bereichen Kernenergie und erneuerbare Energien.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.