In Belgien besteht derzeit mehr als 69% der Stromproduktion aus kohlenstoffarmen Quellen. Die größte Einzelquelle ist die Kernenergie, die mehr als ein Drittel des Strombedarfs deckt. Windenergie trägt mit fast 17% einen erheblichen Anteil bei, während Solarenergie etwa einen Zehntel ausmacht und Biokraftstoffe etwa 4% beisteuern. Gleichzeitig stammen rund 20% der Energie aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas die größte Rolle spielt. Netto-Importe ergänzen den Energiebedarf mit mehr als 11%. Insgesamt zeigt dies ein starkes Engagement für die Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen, jedoch bleibt der Anteil fossiler Brennstoffe ein Bereich für potenzielle Verbesserungen.
Wächst der Strom in Belgien?
Trotz der Bemühungen, den Anteil sauberer Energie zu erhöhen, zeigt sich im Jahr 2024 ein Rückgang des gesamten Stromverbrauchs auf 7182 kWh pro Person im Vergleich zum Spitzenwert von 9079 kWh pro Person im Jahr 2006. Dies bedeutet einen Rückgang von fast 1900 kWh. Auch die Erzeugung kohlenstoffarmer Energie pro Person ist gesunken und liegt bei 4958 kWh, was einen Rückgang von etwa 1357 kWh gegenüber dem Rekordwert aus dem Jahr 2021 bedeutet. Diese Zahlen sind besorgniserregend, da sie auf eine Stagnation oder sogar einen Rückschritt bei der Angleichung der zukünftigen Nachfrage nach sauberer Energie hinweisen.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in Belgien zu steigern, sollten die bestehenden Kapazitäten in den Bereichen Kernenergie, Wind- und Solarenergie weiter ausgebaut werden, da diese bereits einen erheblichen Beitrag leisten. Aus anderen Regionen können wertvolle Erkenntnisse gezogen werden. Frankreich beispielsweise deckt fast 68% seines Stromverbrauchs mit Kernenergie, während Dänemark mit 52% Windenergie Vorreiter in diesem Bereich ist. Auch Libanon und Nevada zeigen mit ihrem Anteil von über 25% Solarenergie bemerkenswerte Fortschritte. Belgien könnte von diesen Ländern lernen und ihre Strategien anpassen, um die Stromerzeugung nachhaltig zu verbessern.
Geschichte
Der historische Überblick über die kohlenstoffarme Stromproduktion in Belgien zeigt in den Jahren 1975 bis 1986 beeindruckende Zuwächse in der Kernenergie, mit jährlichen Erhöhungen um mehrere TWh. In den späten 1990er Jahren setzte sich das Wachstum fort, jedoch führten die Jahre 2012 bis 2020 zu signifikanten Rückgängen in der Kernenergieproduktion. Diese rückläufigen Phasen sind kritikwürdig und heben die Notwendigkeit hervor, die Infrastruktur und Investitionen in kohlenstoffarme Technologien zu stärken. Gleichzeitig hat sich die Windenergie seit 2020 stetig verbessert, was optimistisch stimmt und auf die Wirksamkeit bestehender Initiativen hinweist, die weiter intensiviert werden sollten, um eine saubere Energiezukunft zu sichern.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.