Im Jahr 2023 stammt mehr als die Hälfte des in Belgien verbrauchten Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei Kernenergie und Windkraft die Hauptakteure sind. Kernenergie trägt rund 40% zum Strommix bei, während Windkraft etwa 18% beisteuert. Die Solarenergie macht ungefähr 9% aus, und Biokraftstoffe liefern weitere 5%. Auf der fossilen Seite kommt etwa ein Viertel des belgischen Stroms aus dem Verbrennen von Gas, das rund 20% des Stroms produziert. Netto-Importe machen gerade einmal knapp 2% aus, was zeigt, dass Belgien weitestgehend selbst für seine Stromproduktion verantwortlich ist.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen, sollte Belgien in den Ausbau der bereits erfolgreichen Kern- und Windenergie investieren. Beispiele aus anderen Ländern zeigen, wie man dies effektiv gestalten kann. Frankreich und die Slowakei haben einen signifikanten Anteil ihrer Stromerzeugung durch den Einsatz von Kernenergie erreicht, mit etwa 65% und 62% des Stroms, der daraus stammt. Dänemark und Uruguay demonstrieren, wie Windenergie massiv zur Elektrizitätsversorgung beitragen kann, nämlich zu 53% beziehungsweise 35%. Belgien kann von diesen Ländern lernen und ähnliche Strategien zur Verstärkung seiner bestehenden kohlenstoffarmen Infrastruktur umsetzen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Belgien zeigt einen stabilen Ausbau der Kernenergie seit den 1970er Jahren. In den frühen 1980er Jahren erlebte die Kernenergie durchweg positive Zuwachsraten, steigende Produktionskapazitäten um mehrere TWh, insbesondere zwischen 1983 und 1986. Allerdings gab es in den letzten Jahrzehnten zunehmend Schwankungen und auch Rückgänge in der Kernenergieerzeugung, besonders auffällig in den Jahren 2012, 2014 und zuletzt 2023. Auf der anderen Seite zeigt die Windenergie in jüngerer Zeit positive Entwicklungen, wie die Erhöhung um 3,3 TWh im Jahr 2020 und weitere 3,1 TWh im Jahr 2023. Belgien sollte diese positiven Entwicklungen nutzen und in den kontinuierlichen Ausbau dieser stabilen und umweltfreundlichen Stromquellen investieren.