In den letzten zwölf Monaten, von Juli 2024 bis Juni 2025, dominiert die Nutzung fossiler Brennstoffe mit fast zwei Dritteln (rund 62%) der gesamten Stromerzeugung in Belarus. Gas allein macht mehr als die Hälfte (etwa 55%) der Energiequellen des Landes aus, was den erheblichen Anteil fossiler Brennstoffe unterstreicht. Hingegen machen kohlenstoffarme Energien, einschließlich Kernenergie, etwa 38% der Stromerzeugung aus. Innerhalb dieser Gruppe ist die Kernenergie führend mit einem Anteil von fast einem Drittel (etwa 34%). Andere kohlenstoffarme Energiequellen wie Wasserkraft und Biokraftstoffe tragen nur minimal bei, mit rund 1% bzw. etwas mehr als 1% Anteil an der gesamten Elektrizitätserzeugung.
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Wächst der Strom in Belarus?
Der Elektrizitätsverbrauch in Belarus zeigt einen rückläufigen Trend. Der jüngste Gesamtverbrauch im Jahr 2025 liegt bei 4852 kWh pro Person, was deutlich niedriger ist als der Rekordwert von 5092 kWh pro Person im Jahr 2024, mit einem Rückgang von 240 kWh pro Person. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung verzeichnete einen Rückgang. Sie beträgt derzeit 1844 kWh pro Person, was ebenfalls unter dem Rekordwert von 1990 kWh im Jahr 2024 liegt – ein Rückgang von 146 kWh. Diese sinkenden Zahlen sind besorgniserregend, da in Zukunft ein wachsender Strombedarf erwartet wird, insbesondere wenn fortschrittliche Technologien und Elektrisierung breitere Verwendung finden.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, könnte Belarus seine bestehenden Kernenergieanlagen ausbauen und die Erzeugung aus Solarenergie erhöhen. Ein Blick auf erfolgreiche Regionen zeigt das Potenzial dieser Technologien: Frankreich erzielt 69% seines Stroms aus Kernenergie, und die Slowakei erreicht 67%. Länder wie Libanon und Nevada haben mit 31% bzw. 30% beeindruckende Anteile an Solarenergie erreicht. Diese Beispiele zeigen, dass eine verstärkte Investition in Kern- und Solarenergie in Belarus die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern könnte und die kohlenstoffarme Stromerzeugung erhöhen würde.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Energieerzeugung in Belarus zeigt, dass in den frühen 2010er Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden, besonders 2021, als die Kernenergie um 5,5 TWh stieg. Allerdings folgte 2022 ein Rückgang von 1,1 TWh, was ein Signal für Stabilitätsprobleme in der Energieversorgung darstellt. Ein weiterer Rückgang der Kernenergie um 1,6 TWh im Jahr 2025 zeigt, dass dieser Trend dringend umgekehrt werden muss. Wasserkraft und Biokraftstoffe haben im Laufe der Jahre moderate Zunahmen und Rückgänge gezeigt. Die Expansion der Kernenergie ab 2021, unterstützt durch kleine Zuflüsse aus anderen kohlenstoffarmen Quellen, weist auf das Potenzial hin, das Belarus weiter nutzen sollte. Kohlenstoffarme Erzeugung ist entscheidend, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und die Umweltbelastung zu reduzieren.