Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Belarus zeigt ein deutliches Bild der Energiequellenverteilung. Mehr als die Hälfte des Stroms wird mit fossilen Brennstoffen erzeugt, wobei Gas fast die gesamte Sparte mit 59 % abdeckt. Kohlenstoffarme Energiequellen machen hingegen fast 40 % des Stromverbrauchs aus, wobei die Kernenergie den größten Anteil von etwa 36 % einnimmt. Netto-Importe sind mit rund 1 % vernachlässigbar und Biokraftstoffe liegen bei knapp über 1 %. Das Gleichgewicht zwischen fossilen und kohlenstoffarmen Energiequellen ist wichtig, um die Umweltbelastung zu verringern und Belarus' Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren.
Wächst der Strom in Belarus?
Belarus hat bei der Stromnutzung im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet und damit einen langjährigen Rekord aus dem Jahr 1991 gebrochen. Der neueste Stromverbrauch beträgt 5039 kWh pro Person, was eine Steigerung von 218 kWh pro Kopf im Vergleich zum früheren Spitzenwert darstellt. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die von 1434 kWh pro Person im Jahr 2023 auf 1969 kWh gestiegen ist, was eine beachtliche Wachstumssteigerung von 535 kWh bedeutet. Dieses Wachstum ist ein positives Zeichen für den Umstieg auf umweltfreundliche Energie.
Vorschläge
Zur Steigerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung könnte Belarus die bestehende Kernenergie weiter ausbauen. Die erfolgreichen Ansätze von Ländern wie der Slowakei und der Ukraine, die mit einem hohen Anteil an Kernenergie von 62 % bzw. 55 % aufwarten, könnten hierbei als Vorbild dienen. Ein verstärkter Fokus auf den Ausbau von Kernenergie könnte Belarus' nachhaltige Energiezukunft sichern. Zudem könnte das Land den Einsatz von Windenergie weiterentwickeln, wie es in Litauen mit 26 % Anteil der Fall ist, und so die Vielfalt in der kohlenstoffarmen Energieerzeugung erweitern.
Geschichte
In den letzten Jahren hat Belarus in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung wesentliche Fortschritte gemacht. In den frühen 2020er Jahren verzeichnete die Kernenergie bedeutende Wachstumsschübe, insbesondere im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von 5,4 TWh und 2023 mit beeindruckenden 7,1 TWh. Auch 2024 setzte sich dieser Trend mit einem Zuwachs von 4,8 TWh fort. Diese Entwicklung zeigt, dass das Land klare Schritte in Richtung einer kohlenstoffärmeren Zukunft unternimmt. Merkliche Rückschritte waren jedoch 2022 bei der Kernenergie zu verzeichnen, wo ein Rückgang um 1,1 TWh stattfand. Beschleunigende Fortschritte in den vorangegangenen Jahrzehnten unterstreichen die Dringlichkeit, auf positive Trends aufzubauen und den Kernenergieausbau weiter zu stärken.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.