Im Jahr 2024 stammt der Großteil der Elektrizität in Belarus aus fossilen Brennstoffen, mit etwa 60% Anteil, wobei fast ausschließlich Gas verwendet wird. Die kohlenstoffarmen Stromquellen machen knapp 40% der Stromerzeugung aus. Innerhalb dieser sauberen Energiequellen liefert Kernenergie den größten Beitrag mit einem Anteil von etwas mehr als einem Drittel der Stromproduktion. Der Beitrag von Biokraftstoffen ist mit ungefähr 1% vergleichsweise gering, ebenso wie die Netto-Importe, die bei etwa 1% liegen. Der derzeitige Energiemix zeigt, dass Belarus noch in erheblichem Maße auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, während die Nutzung von kohlenstoffarmen Energien ausgebaut werden kann, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in Belarus zu erhöhen, wäre es sinnvoll, die bestehenden Kernenergieanlagen zu erweitern, da diese bereits einen beträchtlichen Teil der sauberen Elektrizität liefern. Belarus könnte von Ländern wie Frankreich und der Slowakei lernen, die durch den umfassenden Einsatz von Kernenergie fast zwei Drittel ihres Stroms aus dieser Quelle beziehen. Zudem könnte Belarus den positiven Beispielen von Ländern wie Dänemark und Irland folgen, die erhebliche Anteile ihres Stroms aus Windenergie erzeugen. Der Ausbau der Windenergieerzeugung würde einen zusätzlichen Beitrag zur Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energiequellen leisten und die Nachhaltigkeit des belarussischen Energiesystems weiter stärken.
In den letzten Jahren hat Belarus bedeutende Fortschritte bei der Nutzung kohlenstoffarmer Energien erzielt. Im Jahr 2021 stieg die Stromerzeugung aus Kernenergie um mehr als 5 TWh an, was ein beeindruckender Anstieg ist. Dieser Fortschritt setzte sich in den Folgejahren fort, trotz eines kleinen Rückgangs im Jahr 2022, gefolgt von einem erneuten bemerkenswerten Anstieg um 7,1 TWh im Jahr 2023 und weiteren 4,8 TWh im Jahr 2024. Die Nutzung von Biokraftstoffen war im Vergleich dazu relativ stabil, mit geringfügigen Schwankungen. Während die Beiträge von Wind, Solar und Wasserkraft in den letzten Jahren nur langsam zunahmen, bleibt es entscheidend, diese sauberen Energiequellen weiter zu fördern und zu integrieren, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern.