Im Jahr 2022 wurde der überwiegende Teil des Stroms in Algerien aus fossilen Brennstoffen gewonnen, wobei Gas fast den gesamten Anteil ausmachte. Genauer gesagt wurden etwa 99% des Stroms aus fossilen Brennstoffen erzeugt, davon 98,8% aus Gas. Dies bedeutet, dass kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind, Solar und Wasserkraft so gut wie keine Rolle in der Stromerzeugung des Landes spielten. Der fast ausschließliche Fokus auf fossile Brennstoffe trägt erheblich zur Luftverschmutzung und zum Klimawandel bei, was die Notwendigkeit zur Diversifizierung der Energiequellen des Landes unterstreicht.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Energie in Algerien zu erhöhen, könnte das Land von den Erfolgen anderer Nationen lernen. Beispielsweise hat Frankreich es geschafft, 67% seines Stroms aus Kernenergie zu erzeugen, und Dänemark bezieht 61% seines Stroms aus Wind. Auch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die ähnliche klimatische Bedingungen haben, produzieren bereits 20% ihres Stroms aus Kernenergie. Algerien könnte durch den Ausbau sowohl der Kernenergie als auch der Wind- und Solarenergie seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren. Langfristig würde dies nicht nur den Energiebedarf nachhaltig decken, sondern auch die CO2-Emissionen drastisch senken.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Algerien zeigt, dass Wasserkraft die dominierende Technologie war, jedoch nur mit geringen und sporadischen Verbesserungen in der Leistung. In den 1980er Jahren gab es sowohl Anstiege als auch Abnahmen bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft, wobei sich die genauen Werte zwischen -0,4 TWh und 0,3 TWh jährlich bewegten. In den Jahren danach setzte sich dieses Muster fort, wobei 2011 eine bemerkenswerte Erhöhung von 0,3 TWh verzeichnet wurde. Im Jahr 2017 wurde ein Aufschwung in der Solarstromerzeugung mit einem Anstieg von 0,5 TWh verzeichnet, obwohl die Wasserkraft um -0,2 TWh zurückging. Diese Entwicklungen zeigen das Potenzial, das in der Erhöhung der Kapazitäten für kohlenstoffarme Energieträger wie Wind, Solar und Kernenergie liegt, um eine stabile und nachhaltige Stromerzeugung sicherzustellen.