Derzeit basiert der Großteil der Stromerzeugung in Algerien auf fossilen Brennstoffen. Gas dominiert dabei mit einem Anteil von fast 99% der Stromerzeugung, was bedeutet, dass kohlenstoffarmer Strom in der Energieversorgung Algeriens nahezu keine Rolle spielt. Diese starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erzeugt erhebliche CO₂-Emissionen und stellt eine Herausforderung dar – insbesondere in Anbetracht der globalen Bestrebungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Ohne signifikante Investitionen in kohlenstoffarme Alternativen wird Algerien Schwierigkeiten haben, seinen CO₂-Fußabdruck zu verringern.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Energie in Algerien zu erhöhen, könnten Lehren aus Ländern gezogen werden, die in diesem Bereich erfolgreich sind. Frankreich und die Slowakei beispielsweise haben durch den signifikanten Einsatz von Kernenergie einen erheblichen Teil ihrer Stromerzeugung kohlenstoffarm gestaltet. In Frankreich stammen mehr als zwei Drittel der Elektrizität aus Kernkraft, während es in der Slowakei mehr als die Hälfte ist. Auch die Nutzung von Windenergie, wie in Dänemark mit fast 60% und Uruguay mit einem Drittel der Elektrizität aus dieser Quelle, könnte Algerien als Vorbild dienen. Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, in eine diversifizierte und ausgewogene Mischung aus Kernenergie sowie Wind- und Solarenergie zu investieren, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
In der Vergangenheit war die Entwicklung von kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Algerien durch Wasserkraft geprägt, jedoch oft durch geringe und schwankende Zuwächse. In den 1980er Jahren gab es eine Reihe von kleinen Veränderungen, wobei positive und negative Schwankungen im Bereich von 0,1 bis 0,4 TWh fast gleichmaßen auftraten. Auch in den darauffolgenden Jahrzehnten blieb das Muster inkonsistent, mit gelegentlichen Zuwächsen und Rückgängen. Erst im Jahr 2017 verzeichnete Algerien einen bedeutenderen Anstieg in der Nutzung von Solarenergie mit einem Zuwachs von 0,5 TWh, was auf das Potenzial hinweist, den kohlenstoffarmen Sektor auszuweiten. Trotz dieser kleinen Fortschritte erfordert die zukünftige kohlenstoffarme Entwicklung in Algerien eine größere und beständigere Investition, insbesondere in den Bereichen Kernkraft und Solarenergie.