Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs im Vereinigten Königreich im Jahr 2023 zeigt, dass mehr als die Hälfte des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt, während etwa 37% noch auf fossile Brennstoffe entfallen. Gas macht dabei fast 35% des gesamten Stromverbrauchs aus, während Kohle mit nur etwa 1% eine vernachlässigbare Rolle spielt. Wind macht mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs aus und Kernenergie trägt gut 13% bei. Biokraftstoffe haben einen Anteil von etwa 11%, Solarenergie liegt bei knapp über 4% und Wasserkraft bei etwa 2%. Nettoimporte tragen mit etwa 7% ebenfalls zu der Stromversorgung bei.
Um den Anteil an kohlenstoffarmem Strom weiter zu erhöhen, sollte das Vereinigte Königreich auf den Ausbau bestehender Kern- und Windkraftanlagen setzen, da diese bereits erhebliche Mengen an Strom liefern. Frankreich hat mit 65% Kernenergie einen beachtlichen Anteil an kohlenstoffarmem Strom und kann als Vorbild dienen. Ebenso können Länder wie die Slowakei und die Ukraine, deren Kernenergieanteile bei 62% bzw. 55% liegen, eine lehrreiche Grundlage bieten. Der Ausbau der Windkraft könnte sich an Dänemark orientieren, das 53% seines Stroms aus Windenergie gewinnt. Durch die Kombination dieser Strategien kann das Vereinigte Königreich seinen Anteil an sauberen Energien effektiv erhöhen.
Die Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms im Vereinigten Königreich weist einige markante Veränderungen im Verlauf der Jahre auf. In den 1980er Jahren gab es einen stetigen Zuwachs an Kernenergie, besonders hervorzuheben sind die Jahre 1984 und 1989 mit Zuwächsen von 10 TWh und 8,3 TWh. Nach einer Periode des Wachstums verzeichnete die Kernenergie jedoch zu Beginn des 21. Jahrhunderts erhebliche Einbußen, besonders in den Jahren 2000 (-10,1 TWh), 2004 (-8,7 TWh) und 2007 (-12,4 TWh). Gleichzeitig erlebte die Windenergie in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte, besonders von 2017 bis 2022 mit Zuwächsen von bis zu 15,6 TWh im Jahr 2022. Diese Geschichte zeigt, dass das Vereinigte Königreich in der Lage ist, seine kohlenstoffarmen Energien zu diversifizieren und auszubauen, um eine nachhaltigere Stromversorgung zu gewährleisten.