Im Vereinigten Königreich ist der aktuelle Stand des Stromverbrauchs geprägt von einer deutlichen Dominanz kohlenstoffarmer Energiequellen. Mehr als die Hälfte des Stroms, rund 59%, wird aus sauberen Energiequellen gewonnen. Darunter nehmen Windkraft und Kernenergie bedeutende Anteile mit jeweils über einem Viertel und fast 13% ein. Biokraftstoffe ergänzen diese Gruppe mit etwa 13%. Fossile Brennstoffe tragen mit etwa 30% weiterhin einen erheblichen Anteil bei, wobei Gas mit etwa 27% der fossilen Stromerzeugung dominiert. Net Imports und Solarenergie machen ungefähr je 10% bzw. 5% aus, während Wasserkraft nahe an 2% liegt. Der Mix zeigt eine Transformation hin zu nachhaltigen Energiequellen, wobei es noch Potenzial gibt, fossile Abhängigkeiten weiter zu reduzieren.
Wächst der Strom in Vereinigtes Königreich?
In Bezug auf das Stromwachstum im Vereinigten Königreich beobachtet man einen Rückgang des Gesamtstromverbrauchs pro Person. Im Jahr 2024 liegt dieser bei 4559 kWh pro Person, was eine signifikante Abnahme von über 2000 kWh im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2005 darstellt. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung ist leicht rückläufig. Aktuell beträgt sie 2691 kWh pro Person, was im Vergleich zum bisherigen Höchststand 2020 einen Rückgang von 53 kWh bedeutet. Diese Entwicklung gibt Anlass zur Sorge, da das Wachstum von effizienter und umweltfreundlicher Stromerzeugung unerlässlich ist, um zukünftigen Bedarf zu decken und den Klimawandel abzumildern.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung im Vereinigten Königreich zu steigern, sollten bestehende Kapazitäten in der Kernenergie und der Windkraft ausgebaut werden, da diese bereits bedeutende Mengen an sauberem Strom liefern. Länder wie Frankreich und die Slowakei demonstrieren mit einem hohen Kernenergieanteil von über 60%, wie eine starke Kernenergiepolitik zur Dekarbonisierung beitragen kann. Im Bereich der Windkraft könnte das Königreich von Dänemark lernen, das mit etwa der Hälfte seines Stroms aus Windkraft eine Spitzenposition einnimmt. Ebenso sollte die Solarenergie verstärkt werden, inspiriert von Ländern wie Libanon und Griechenland, die hohe Anteile an Solarenergie in ihrer Stromerzeugung aufweisen. Diese Maßnahmen bieten einen wegweisenden Ansatz, um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu maximieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung im Vereinigten Königreich zeigt Höhen und Tiefen, vor allem in der Kernenergie. In den 1980er Jahren war ein signifikanter Anstieg der Kernenergie zu verzeichnen, beispielsweise im Jahr 1984 mit einem Zuwachs von 10 TWh. Jedoch folgte in den 2000er Jahren ein deutlicher Rückgang, insbesondere im Jahr 2007 mit einem Verlust von 12,4 TWh Kernenergie. In jüngerer Zeit erlebte die Windkraft erhebliches Wachstum, zum Beispiel 2022 mit einem Anstieg von 15,3 TWh. Diese Schwankungen betonen die Notwendigkeit, eine stabilere und kontinuierlich wachsende kohlenstoffarme Stromerzeugung zu gewährleisten, um die Energiewende nachhaltig voranzutreiben.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.