In Venezuela wird die Mehrheit, genauer gesagt fast 78%, des Stroms durch kohlenstoffarmen Strom gewonnen, wobei nahezu die gesamte Produktion aus Wasserkraft stammt. Diese beeindruckende Zahl zeigt das Potenzial des Landes für umweltfreundliche Energieerzeugung. Auf der anderen Seite sind fossile Brennstoffe, insbesondere Gas, für etwa 22% der Stromerzeugung verantwortlich. Diese Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen trägt nicht nur zur lokalen Umweltverschmutzung bei, sondern auch zu den globalen Treibhausgasemissionen. Obwohl der Übergang zu sauberer Energie in Venezuela weit vorangeschritten ist, gibt es immer noch Raum für Verbesserung, um fossile Brennstoffe weiter zu reduzieren und den Anteil an kohlenstoffarmer Energie weiter zu erhöhen.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Energie weiter auszubauen, könnte Venezuela von Ländern lernen, die erfolgreich in andere Formen der kohlenstoffarmen Energieerzeugung investiert haben. Zum Beispiel setzt Frankreich auf Kernenergie, die 67% ihres Strombedarfs deckt. Ebenso hat Uruguay es geschafft, 36% ihres Stroms aus Windenergie zu gewinnen. Diese Beispiele zeigen, dass eine Diversifizierung der Energiequellen - insbesondere durch den Ausbau von Kernenergie, Wind- und Solarenergie - entscheidend sein kann, um eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Stromproduktion zu erreichen. Insbesondere die Erfahrungen von Ländern mit einer ähnlichen geografischen oder wirtschaftlichen Struktur könnten wertvolle Einblicke bieten, wie Venezuela seine saubere Energieinfrastruktur erweitern kann.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Venezuela seit den 1980er Jahren erhebliche Entwicklungen im Bereich der Wasserkraft erlebt hat. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es bemerkenswerte Zuwächse, etwa 1985 mit einem Anstieg um 3,6 TWh und 1991 um 7,6 TWh. Ab den 2000er Jahren war das Wachstum durch Schwankungen gekennzeichnet, mit bedeutenden Anstiegen 2004 und 2005, gefolgt von Rückgängen um 2010. In den Jahren 2016 und 2019 erlebte das Land erhebliche Einbrüche in der Wasserkrafterzeugung mit Rückgängen um 11,9 TWh bzw. 8,5 TWh. Erfreulicherweise gab es jedoch in den letzten Jahren eine Erholung, insbesondere 2020 mit einem Anstieg um 12,9 TWh, der das Potenzial für eine nachhaltige Erholung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung widerspiegelt.