Derzeit wird der Großteil der Elektrizität in Venezuela aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt, wobei die Wasserkraft die unbestrittene Hauptquelle darstellt. Rund 78 % des Stroms stammt aus solchen sauberen Quellen, wobei Wasserkraft nahezu den gesamten Anteil dieser kohlenstoffarmen Erzeugung ausmacht. Im Vergleich dazu machen fossile Brennstoffe etwas mehr als ein Fünftel der Stromerzeugung aus, wobei Gas einen bedeutenden Teil dieser Kategorie mit etwa 15 % stellt. Trotz dieser starken Präsenz kohlenstoffarmer Energie besteht hinsichtlich der Diversifizierung und Erhöhung der Anteile von Wind- und Solarenergie Potenzial für eine breitere Nutzung nachhaltiger Energien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu verringern.
Wächst der Strom in Venezuela?
Derzeit zeigt die Elektrizitätsnutzung in Venezuela einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Die jüngste Pro-Kopf-Stromnutzung beträgt etwa 2931 kWh, was wesentlich niedriger ist als der Spitzenwert von 4329 kWh im Jahr 2014. Dieser Rückgang von knapp 1400 kWh weist auf einen signifikanten Rückschritt im Verbrauch hin. Bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist ebenfalls eine Abnahme zu beobachten, da die aktuelle Erzeugung bei 2297 kWh pro Person liegt, während der frühere Höchststand 2008 bei 3095 kWh lag. Dieser Fehlbetrag von fast 800 kWh pro Person verdeutlicht, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Produktion sauberer Energie wieder zu steigern und das Potenzial dieser nachhaltigen Quellen vollständig zu nutzen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Venezuela von anderen Ländern lernen, die erfolgreich auf saubere Energie setzen. Länder wie Uruguay, das einen signifikanten Anteil seines Stroms durch Windenergie generiert, zeigen, wie effektiv Investitionen in die Windenergie sein können. Eine verstärkte Förderung von Solarenergie, wie sie in Chile praktiziert wird, könnte in Venezuela ebenfalls erheblich zum Anstieg der sauberen Energie beitragen. Des Weiteren sollten Schritte unternommen werden, um die Möglichkeiten von Kernenergie zu erkunden, wie es Länder wie die Ukraine und Slowakei mit hohen Anteilen an Kernkraft bei der Stromerzeugung vormachen. All diese Maßnahmen könnten helfen, das Kohlenstoffprofil des Landes zu verbessern und eine zukunftsfähige Energieversorgung zu sichern.
Geschichte
In den vergangenen Jahrzehnten war die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Venezuela von mehreren starken Entwicklungen geprägt. Besonders die 1980er und 1990er Jahre sahen einen steigenden Trend bei der Wasserkrafterzeugung, mit den bedeutsamsten Zunahmen in den Jahren 1987 und 1991. Nach der Jahrtausendwende erlebte die Wasserkraft nochmals einen Anstieg, insbesondere im Jahr 2004 mit einem Plus von 9,5 TWh. Dennoch mussten in den Jahren 2010 und 2016 signifikante Rückgänge verzeichnet werden, was auf Herausforderungen bei der Erhaltung und Erweiterung der Wasserkraftkapazitäten hinweist. Jüngste Erholungen, etwa im Jahr 2020, wo ein beachtlicher Anstieg von 12,9 TWh zu vermerken war, demonstrieren das beständige Potenzial der Wasserkraft in Venezuela, das weiter gestärkt und durch andere kohlenstoffarme Technologien ergänzt werden sollte.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.