In Venezuela lag der Stromverbrauch im Jahr 2021 bei ungefähr 84 TWh, wobei der größte Teil, über 68 TWh, aus kohlenstoffarmer Wasserkraft erzeugt wurde. Fast ein Fünftel, etwa 16 TWh, wurde dagegen aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Diese Zahlen zeigen, dass der Pro-Kopf-Stromverbrauch in Venezuela deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 410 Watt pro Person liegt. Dies weist auf ein geringes Niveau der Elektrizitätserzeugung hin, das die Energiesicherheit des Landes beeinträchtigen und die Bemühungen um industrielle Entwicklung und wirtschaftlichen Aufschwung hemmen könnte.
Betrachtet man die Erfahrungen anderer Länder, so gibt es einige Möglichkeiten, wie Venezuela die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom erhöhen könnte. Wind- und Solarenergie haben sich in vielen Regionen als erfolgreiche Strategien erwiesen. In der Volksrepublik China wurden im Jahr 2021 beispielsweise 964 TWh Windenergie und 523 TWh Solarenergie erzeugt. Auch in den USA wurden beachtliche Mengen kohlenstoffarmer Strom erzeugt, mit 775 TWh aus Kernenergie und 425 TWh aus Windenergie. Anhand dieser Beispiele könnte Venezuela prüfen, ob ähnliche Ansätze zur Erhöhung der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen praktikabel wären.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Venezuela wird hauptsächlich durch die Wasserkraft geprägt. In den 1980er und 1990er Jahren gab es eine stetige Zunahme der Wasserkraftproduktion. Das stärkste Wachstum wurde 1991 mit einem Plus von 7,6 TWh verzeichnet. Anschließend erfolgte eine Fortsetzung des anhaltenden Wachstums bis 2006. Nach 2010 jedoch begann eine Phase der Instabilität und des Rückgangs der Stromerzeugung, die bis heute andauert. In den letzten Jahren gab es einige erhebliche Rückgänge, wie 2010 mit einem Minus von 9,2 TWh und 2019 mit einem Minus von 15,6 TWh. Dies spiegelt die Herausforderungen wider, denen das Land in Bezug auf die Stromerzeugung und Energieversorgung gegenübersteht.