Im Jahr 2022 wurde der Großteil der Elektrizitätsversorgung in Venezuela durch kohlenstoffarmen Strom gewährleistet, wobei mehr als drei Viertel aus diesen Quellen stammten. Fast die gesamte kohlenstoffarme Stromerzeugung wurde durch Wasserkraft abgedeckt, die 77,58% ausmachte. Im Gegensatz dazu trugen fossile Brennstoffe, insbesondere Gas, zusammen 22,3% zur Elektrizitätsproduktion bei. Diese Daten verdeutlichen, dass Venezuela stark von sauberer Energie abhängt, jedoch auch immer noch auf fossile Brennstoffe angewiesen ist.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität weiter zu erhöhen, könnte Venezuela sich an Beispielen ähnlicher Länder orientieren, die erfolgreich Wind- und Kernenergie nutzen. Uruguay erzielte einen Anteil von 36% durch Windenergie, was zeigt, dass die Nutzung von Windkraftanlagen durch geeignete Investitionen stark ausgeweitet werden könnte. Ebenso kann die erfolgreiche Nutzung von Kernenergie in Ländern wie Bulgarien (42%) und der Ukraine (55%) Venezuela inspirieren, mehr in diese bewährte Technologie zu investieren. Solche strategischen Investitionen wären ein adaptiver Schritt zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und zur Verringerung der Umweltbelastung.
In den 1980er Jahren erlebte Venezuela ein kontinuierliches Wachstum bei der Erzeugung von Elektrizität durch Wasserkraft, mit regelmäßigen Zuwächsen im Jahresvergleich. Besonders nennenswert ist das bemerkenswerte Wachstum von 7,6 TWh im Jahr 1991 und noch einmal im Jahr 2004 mit 9,5 TWh. Doch in den letzten Jahrzehnten gab es einige Jahre mit rückläufigen Entwicklungen, insbesondere ab 2010, als ein signifikanter Rückgang der Wasserkrafterzeugung um 9,2 TWh verzeichnet wurde, gefolgt von weiteren Rückgängen in den Jahren 2014, 2015 und 2016. Dennoch hat Venezuela in den letzten Jahren, etwa 2020, wieder Fortschritte gemacht und konnte die Wasserkrafterzeugung um 12,9 TWh steigern. Dieses scheinbare Auf und Ab verdeutlicht die Notwendigkeit, das Erzeugungsportfolio zu diversifizieren, um die Stromversorgung zu stabilisieren und resilienter zu machen.