Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in der Ukraine zeigt, dass mehr als 70% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammen. Kernenergie nimmt dabei den größten Anteil ein, mit über 54%. Fossile Brennstoffe machen rund 28% des Stroms aus, wobei Kohle den größten Teil davon mit etwa 21% und Gas etwa 6% ausmachen. Die Wasserkraft trägt knapp 10% zur Stromerzeugung bei, während Solarenergie knapp 5% und Windenergie etwa 1% ausmachen.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Ukraine zu erhöhen, könnte das Land seine Kapazitäten im Bereich der Kernenergie weiter ausbauen. Dies wäre sinnvoll, da die Ukraine bereits einen erheblichen Anteil ihres Strombedarfs durch Kernenergie deckt. Darüber hinaus könnte die Ukraine von den Erfolgen anderer Länder im Bereich der Wind- und Solarenergie lernen. Länder wie Dänemark und Uruguay erzielen mehr als ein Drittel ihres Stroms aus Windenergie, was zeigt, dass eine erhebliche Steigerung in diesem Bereich möglich ist. Auch die Solarenergie hat in Ländern wie Griechenland und Chile bedeutende Fortschritte gemacht und deckt dort etwa ein Fünftel des Strombedarfs.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in der Ukraine zeigt einige markante Entwicklungen. In den späten 1980er Jahren gab es erhebliche Schwankungen in der Kernenergieerzeugung, mit signifikanten Rückgängen im Jahr 1986 und darauf folgenden Erholungen. Beispielhaft gab es 1990 ein Plus von knapp 10 TWh. In den darauffolgenden Jahrzehnten war die Entwicklung wechselhaft: In Jahren wie 1996 und 2000 nahm die Kernenergie stark zu, während Jahre wie 2009 und 2020 Rückgänge aufwiesen. Besonders stark war der Rückgang im Jahr 2022 mit einem Verlust von über 24 TWh. Trotz dieser Schwankungen hat die Ukraine kontinuierlich an der Erweiterung kohlenstoffarmer Energien gearbeitet, wie z.B. durch den Zuwachs an Wasserkraft im Jahr 1998 und die Stabilisierung in den frühen 2000er Jahren.