In der Ukraine stammt im Jahr 2022 mehr als die Hälfte des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, was die insgesamt starke Abhängigkeit des Landes von sauberem Strom unterstreicht. Bemerkenswerte 54,64% der Elektrizität werden durch Kernenergie erzeugt, was den Löwenanteil der kohlenstoffarmen Energien ausmacht. Zudem trägt die Wasserkraft mit fast 10% zum Strommix bei, während Wind- und Solarenergie jeweils etwa 1,4% und 4,6% ausmachen. Auf der anderen Seite decken fossile Brennstoffe knapp über ein Viertel des Strombedarfs, wobei Kohle einen großen Teil davon ausmacht. Gas hat einen kleineren Anteil von etwas mehr als 6%. Die Fokusverschiebung hin zur kohlenstoffarmen Energie ist ein wesentlicher Schritt zur Minderung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in der Ukraine weiter zu erhöhen, wäre die Expansion der bereits etablierten Kernenergie ein logischer Schritt, da sie bereits einen Großteil der sauberen Stromversorgung liefert. Die Ukraine könnte auch von Ländern wie Dänemark und Uruguay lernen, die einen erheblichen Teil ihres Stroms durch Windenergie generieren. Diese Länder zeigen, wie der Einsatz von Windkraft erheblich zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung beitragen kann. Länder wie Frankreich, welche eine erfolgreiche Kernenergieentwicklung vorweisen können, bieten ebenfalls wertvolle Erkenntnisse, wie durch die Erweiterung dieser Kapazitäten die Kohlenstoffemissionen weiter reduziert werden können.
Historisch gesehen zeigte sich die kohlenstoffarme Stromproduktion in der Ukraine in Wellen, insbesondere in der Kernenergie, die verschiedene Zyklen der Expansion und Reduktion durchlief. Der Ausbau der Kernenergie in den späten 1980er Jahren wurde durch signifikante jährliche Produktionsänderungen geprägt, einschließlich massiver Rückgänge wie 1986 mit einem Rückgang von 10,6 TWh. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte, bis 2022, als ein bemerkenswerter Einbruch von 24,1 TWh verzeichnet wurde, gab es insgesamt uneinheitliche Erweiterungen und Rückgänge. Auch die Wasserkraft erlebte 1998 eine spürbare Zunahme der Produktion. Solche Schwankungen der Kernenergieproduktion könnten besser verwaltet werden, indem kontinuierliche Investitionen in die Infrastruktur getätigt und Lehren aus der Energiepolitik anderer kohlenstoffarmer Energievorreiter gezogen werden.