Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in der Ukraine zeigt, dass kohlenstoffarmer Strom den Großteil der Stromerzeugung ausmacht, mit einem Anteil von über 70%. Dabei ist Kernenergie der bedeutendste Faktor und stellt mehr als die Hälfte des gesamten Stroms bereit. Fossile Brennstoffe haben einen Anteil von knapp 30%, wobei Kohle mit rund 21% am prominentesten ist, gefolgt von Gas mit etwa 6%. Wasserkraft liefert fast 10%, während Solarenergie knapp 5% und Windenergie rund 1% der Stromerzeugung ausmachen. Diese Verteilung verdeutlicht die starke Abhängigkeit der Ukraine von Kernenergie, während andere kohlenstoffarme Quellen wie Solar- und Windenergie noch weiter ausgebaut werden könnten.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in der Ukraine zu erhöhen, wäre es sinnvoll, die bestehende Infrastruktur für Kernenergie weiter auszubauen, da sie bereits eine zentrale Rolle spielt. Zudem könnten Lehren aus Ländern gezogen werden, die erfolgreich Windkraft integriert haben. Beispielsweise erzeugt Dänemark über die Hälfte ihres Stroms aus Windkraft, und ähnliche Länder wie Litauen erreichen bereits 26%. Diese Beispiele zeigen, dass die Ukraine mehr in Windenergie investieren könnte, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und die Stromproduktion nachhaltiger zu gestalten. Der Ausbau von Solarenergie könnte ebenfalls von Vorreitern wie Libanon und Griechenland inspiriert werden, die jeweils mehr als 20% ihres Stroms damit erzeugen.
Ein Blick in die Vergangenheit der kohlenstoffarmen Stromerzeugung der Ukraine zeigt ein wechselhaftes Bild. In den späten 1980er Jahren erlebte die Kernenergie aufgrund des Unfalls in Tschernobyl 1986 einen signifikanten Rückgang, dem allerdings in den folgenden Jahren ein kontinuierlicher Ausbau folgte, insbesondere in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren. Die Stromerzeugung aus Kernenergie erlebte sowohl Anstiege als auch Rückschläge, wobei besonders das Jahr 2022 mit einem bedeutenden Rückgang von 24,1 TWh hervorzuheben ist. Im Bereich der Wasserkraft gab es spürbare Schwankungen, darunter ein Anstieg 1998 und ein Rückgang 2014. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dynamik und Herausforderungen bei der Sicherstellung einer stabilen kohlenstoffarmen Stromversorgung.