Aktuell werden in Serbien mehr als 60% des Stroms von fossilen Brennstoffen erzeugt, wobei die Kohle mit fast 60% einen wesentlichen Anteil ausmacht. Die niedrigemissionäre Energie macht etwa 38% des gesamten Energiemix aus, wobei hier die Wasserkraft mit fast 35% führt. Es sind jedoch auch Windenergie und Gas vertreten, obwohl sie nur kleinere Anteile von etwa 3% bzw. fast 1.5% ausmachen.
Um die Produktion von kohlenstoffarmer Energie zu erhöhen, könnte Serbien von Erfahrungen anderer Länder lernen. So hat Frankreich beispielsweise seiner Stromerzeugung mit einem Anteil von 66% aus Kernenergie erfolgreich den Übergang zu niedrigemissionärer Energie vollzogen. Ähnliches gilt für Slowakei und Ukraine, wo der Anteil der Kernenergie bei etwa 60% liegt. Darüber hinaus sollte Serbien auch Alternativen wie Windenergie in Betracht ziehen, die in Dänemark bereits fast 60% der gesamten Stromerzeugung ausmachen. Die Notwendigkeit der Diversifizierung des Energiemix zeigt sich auch in der Tatsache, dass Länder wie Slowenien, Belgien, Bulgarien und Tschechien erfolgreich sowohl Kern- als auch Windenergie in ihren Energiemix integriert haben.
Die Geschichte der niedrigemissionären Energieerzeugung in Serbien ist eng mit der Wasserkraft verbunden, die seit den 1990er Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Energieproduktion liefert. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft hat im Laufe der Jahre jedoch erhebliche Schwankungen erlebt. Zwar gab es zwischen 1991 und 2023 periodische Anstiege, doch wurden diese immer wieder durch Rückgänge in den folgenden Jahren ausgeglichen. Ein signifikantes Beispiel hierfür ist das Jahr 2011, in dem die Stromerzeugung aus Wasserkraft im Vergleich zum Vorjahr um über 3 TWh abnahm. Trotz dieser Instabilität zeigte das Jahr 2023 mit einem Anstieg um 3.2 TWh im Vergleich zum Vorjahr, dass die Wasserkraft nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur niedrigemissionären Energieerzeugung in Serbien leistet.