Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in Serbien zeigt eine bedeutende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Zwischen Oktober 2023 und September 2024 wurde über 63% des Stroms aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Kohle, die 60,5% ausmacht, erzeugt. Fast ein Drittel des Stroms stammt jedoch aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei Wasserkraftwerke mit 32,2% den größten Anteil daran haben. Windkraft trägt weitere 3,3% bei, während der Beitrag von Gas mit 2,5% vergleichsweise gering ist. Diese Zahlen unterstreichen, dass obgleich kohlenstoffarme Energiequellen in Serbien einen bedeutenden Beitrag leisten, fossile Brennstoffe nach wie vor dominant sind.
Um den Anteil von kohlenstoffarmem Strom in Serbien zu erhöhen, könnte das Land von erfolgreichen Strategien ähnlicher Länder lernen. Zum Beispiel erzeugen Länder wie Frankreich und die Slowakei mit 67% bzw. 60% einen erheblichen Teil ihres Stroms mittels Kernenergie. Auch in der näheren Region finden sich Beispiele wie Ungarn mit 33% oder die Tschechische Republik mit 41% Anteil aus Kernkraft. Ein Blick auf den Ausbau der Windkraft in Ländern wie Dänemark, das 61% seiner Elektrizität aus Windenergie gewinnt, zeigt eine zusätzliche Strategie auf, die Serbien in Betracht ziehen könnte. Diese Beispiele belegen, dass eine Kombination von Kernenergie und Windkraft dazu beitragen kann, den kohlenstoffarmen Anteil substanziell zu erhöhen und somit den Umwelteinfluss der Stromerzeugung zu verringern.
Die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Serbien, insbesondere aus Wasserkraft, zeigt Schwankungen über die Jahrzehnte hinweg. In den frühen 1990er Jahren gab es zahlreiche Auf- und Abbewegungen in der Erzeugung, etwa einen Anstieg um 2 TWh im Jahr 1991, gefolgt von einem Rückgang um 1 TWh im Jahr 1993. Markanter war der Einbruch Anfang der 2000er Jahre, insbesondere im Jahr 2000 mit einem Rückgang von 2,1 TWh. In jüngerer Vergangenheit verzeichnete Serbien sowohl signifikante Zuwächse, wie im Jahr 2021 mit einem Plus von 2,3 TWh, als auch Rückgänge, etwa einen Verlust von 2,6 TWh im Jahr 2022. Diese Schwankungen verdeutlichen die Herausforderungen der Wasserkraft als stabile Energiequelle und unterstreichen die Notwendigkeit zusätzlicher kohlenstoffarmer Optionen wie Kern- und Windkraft zur Diversifizierung der Energieerzeugung in Serbien.