In den letzten zwölf Monaten, von November 2023 bis Oktober 2024, basierte der Großteil der Stromerzeugung in Serbien auf fossilen Brennstoffen, insbesondere auf Kohle, die fast 60 % des erzeugten Stroms ausmachten. Insgesamt stammen über 62 % der Elektrizität aus fossilen Quellen, was erhebliche Herausforderungen im Hinblick auf Umweltverschmutzung und Klimawandel mit sich bringt. Auf der anderen Seite kommt etwas mehr als ein Drittel der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen. Innerhalb dieser Gruppe ist die Wasserkraft führend und macht fast 33 % der gesamten Energieerzeugung aus. Andere kohlenstoffarme Quellen wie Windkraft tragen nur zu knapp über 3 % bei. Gas spielt ebenfalls eine Rolle, liegt aber bei unter 3 % des Stromerzeugungsmixes.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Serbien zu erhöhen, könnte das Land von erfolgreichen Ländern wie der Slowakei und Frankreich lernen, die einen großen Anteil ihrer Elektrizität aus Kernenergie beziehen, nämlich 60 % bzw. 67 %. Staaten wie Dänemark haben bewiesen, dass auch Windenergie signifikante Beiträge leisten kann, da dort fast 60 % des Stroms aus Windkraft stammen. Diese Beispiele unterstreichen das Potenzial einer stärkeren Diversifizierung und Investition in sowohl Kernenergie als auch Windenergie. Serbien könnte sich an diesen Vorbildern orientieren, um ihren Anteil an kohlenstoffarmem Strom weiter zu steigern, indem sie sowohl in neue Kernkraftwerke als auch in die Entwicklung von Windparks investieren.
Ein Blick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Serbien zeigt, dass die Wasserkraft über die Jahre bei weitem die bedeutendste Rolle spielte, obwohl es dabei zu bemerkenswerten Schwankungen kam. Bemerkenswerte Anstiege bei der Wasserkrafterzeugung gab es in den Jahren 1991, 1995, 1996 und insbesondere 2023 mit einem Anstieg von 3,5 TWh. Dagegen gab es in den Jahren 2000, 2011 und 2022 signifikante Abnahmen. Diese Schwankungen unterstreichen die Notwendigkeit einer stabileren und diversifizierteren kohlenstoffarmen Energieerzeugung, etwa durch den Ausbau von Wind- und Kernenergieanlagen, um langfristig zuverlässige und saubere Energiequellen zu gewährleisten.