Der derzeitige Stand des Stromverbrauchs in Neukaledonien zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Im Jahr 2022 stammten knapp drei Viertel (etwa 74%) des Stroms aus fossilen Quellen, wobei Kohle mit rund 37% den größten Anteil einnahm. Auf der anderen Seite kommt ein wenig mehr als ein Viertel der Elektrizität aus kohlenstoffarmen Technologien. Wasserkraft machte hierbei etwa 17% aus, gefolgt von Solarenergie mit rund 7% und Windkraft, die nur knapp über 1% zur Stromversorgung beitrug. Diese Zahlen verdeutlichen das Potenzial für Ausweitungen der kohlenstoffarmen Energiequellen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und gleichzeitig die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Wächst der Strom in Neukaledonien?
Beim Blick auf das Wachstum der Elektrizität ist jedoch eine konträre Entwicklung zu beobachten. Der Gesamtstromverbrauch pro Person verringerte sich 2022 im Vergleich zum Höchststand von 2018 deutlich und liegt nun bei 10.763 kWh pro Person, das bedeutet einen Rückgang um 1.582 kWh pro Person. Positiv zu vermerken ist, dass die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom einen Anstieg verzeichnet hat. Im Jahr 2022 erzeugte Neukaledonien 2.821 kWh pro Person an kohlenstoffarmer Energie, eine Zunahme um 542 kWh im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigt, dass durch verstärkte Nutzung von Solar- und Windkraft die Abhängigkeit von klimaschädlichen Energiequellen langsam abnimmt, auch wenn der Gesamtverbrauch stagniert.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Neukaledonien von Regionen lernen, die bereits erfolgreich große Anteile an kohlenstoffarmem Strom generieren. Länder wie Frankreich, das 68% seines Stroms aus Kernenergie bezieht, oder Staaten wie Iowa mit 63% Windenergie, dienen als Vorbild. Eine Investition in den Ausbau von Kernenergie, wie sie in Ländern wie der Slowakei oder Ukraine üblich ist, oder die Förderung der Solarenergie, ähnlich wie in Nevada, könnte Neukaledonien helfen, den Anteil kohlenstoffarmer Energien zu erhöhen. Besonders der weitere Ausbau von Solar- und Windenergie könnte die Kohlenstoffbilanz der neukaledonischen Energiewirtschaft nachhaltig verbessern und die Grundlage für eine sauberere Zukunft schaffen.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Neukaledonien lassen sich einige wichtige Entwicklungen erkennen. In den frühen 2000er Jahren, insbesondere zwischen 2001 und 2011, waren die Veränderungen bei der Wasserkrafterzeugung weitgehend stabil mit kleineren Schwankungen. Ab 2013 gab es einen konstanten, wenn auch kleinen positiven Trend. Ein bemerkenswerter Zuwachs ist zwischen 2019 bis 2022 zu verzeichnen, wo sowohl Wasserkraft als auch Solarenergie deutliche Fortschritte machten. Dies zeigt, dass Neukaledonien in den letzten Jahren begonnen hat, verstärkt in saubere Energiequellen zu investieren, was jedoch konsequenter fortgesetzt werden muss, um nachhaltige und bedeutende Erfolge zu erzielen.