Derzeit basiert der größte Teil des Stromverbrauchs in Neukaledonien auf fossilen Brennstoffen. Mehr als 80% des Stroms werden aus fossilen Energiequellen erzeugt, wobei Kohle etwa 42% ausmacht. Dies bedeutet, dass Neukaledonien stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist, was potenziell klimaschädlich ist und die Umwelt durch Luftverschmutzung belastet. Im Gegensatz dazu stammt nur ein kleinerer Teil des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen. Etwa 17% des Stroms werden aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt, wozu Wasserkraft mit etwa 8%, Solarenergie mit knapp 7% und Windenergie mit knapp über 2% gehören. Diese Verteilung zeigt, dass es einen erheblichen Spielraum gibt, den Anteil an sauberem, kohlenstoffarmem Strom in Neukaledonien zu erhöhen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Neukaledonien zu steigern, könnte das Land von anderen erfolgreichen Ländern lernen. Zum Beispiel erzeugt Dänemark mehr als 60% seines Stroms mittels Windenergie, und Uruguay liegt bei über einem Drittel. Diese Länder zeigen, dass die Nutzung von Windkraft nennenswert zur Stromerzeugung beitragen kann. Auch Solarenergie könnte weiter gefördert werden, wie erfolgreiche Beispiele wie Chile mit rund 21% Solaranteil zeigen. Eine durchdachte Mischung aus Investitionen in Wind- und Solarenergie könnte Neukaledonien helfen, seinen hohen Anteil an fossilen Energien zu reduzieren und gleichzeitig einen umweltfreundlicheren Energiemix zu erreichen.
Der Rückblick auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Neukaledonien zeigt, dass in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich die Wasserkraft eine Rolle spielte, wenn auch mit einigen Schwankungen. In den frühen 2000er Jahren war die Erzeugung aus Wasserkraft instabil, wobei leichte Rückgänge und Zuwächse auftraten. Ab etwa 2013 kam es zu kleinen, unregelmäßigen Zuwächsen, aber auch Rückgängen in der Leistung. Im Jahr 2019 nahm dann die Solarenergie ihren Platz im Energiemix ein, allerdings mit einem nur geringen Wachstum. Dies zeigt, dass die Entwicklung kohlenstoffarmer Energiequellen in Neukaledonien bislang eher langsam verlief und weiteren Fokus benötigt, um bedeutende Fortschritte zu erzielen.