Im Jahr 2024 wird der Großteil der Stromerzeugung in Missouri von fossilen Brennstoffen dominiert, die fast 60% der Erzeugung ausmachen, wobei Kohle allein einen Anteil von etwas mehr als 47% hat. Erdgas trägt dabei weitere 12% bei. Die kohlenstoffarmen Energiequellen haben einen Anteil von knapp 23% an der Stromerzeugung, wobei die Kernenergie mit etwa 13% den größten Beitrag leistet. Windenergie macht dabei über 8% aus, während Wasserkraft mit nur etwas mehr als 1% einen sehr kleinen Beitrag leistet. Die restlichen rund 18% des Stroms in Missouri stammen aus Netto-Importen. Insgesamt bleibt die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich, obwohl erste Fortschritte in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung gemacht werden.
Wächst der Strom in Missouri?
Der Stromverbrauch in Missouri hat sich seit seinem Höchststand im Jahr 2011 verringert. Die aktuelle Zahl von 13.217 kWh pro Person im Jahr 2024 liegt deutlich unter dem Rekordwert von 15.783 kWh pro Person im Jahr 2011, was einem Rückgang um 2.567 kWh pro Person entspricht. Erfreulich ist, dass die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität im Jahr 2024 leicht gestiegen ist und einen neuen Höchstwert von 2.986 kWh pro Person erreicht hat. Im Vergleich dazu betrug der bisherige Rekord im Jahr 2022 2.948 kWh pro Person. Dennoch zeigt dieser moderate Anstieg, dass weiteres Wachstum in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung notwendig ist, um eine nachhaltige Energiewende in Missouri zu unterstützen.
Vorschläge
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu erhöhen, sollte Missouri seine bestehenden Kernenergiekapazitäten ausbauen. Kernenergie ist bereits ein wesentlicher Bestandteil der sauberen Energiequellen im Bundesstaat. Missouri kann sich hierbei erfolgreichere Regionen zum Vorbild nehmen. Beispielsweise setzen Frankreich und die Slowakei stark auf die Kernenergie mit Anteilen von 68% bzw. 62%. Auch Illinois in den Vereinigten Staaten kann als Beispiel herangezogen werden, wo mehr als die Hälfte des Stroms aus Kernenergie gewonnen wird. Eine verstärkte Nutzung der Windenergie wäre ebenfalls empfehlenswert, insbesondere in Anbetracht der Erfolge in benachbarten Bundesstaaten wie Iowa, das 63% seines Stroms aus Wind erzeugt. Missouri kann auch über die Integration von Solarenergie nachdenken, die in Ländern wie Libanon und Chile erfolgreich verwendet wird.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten hat Missouris kohlenstoffarme Stromerzeugung einige Schwankungen erlebt. Anfang der 2000er Jahre, genauer gesagt 2006, gab es einen bemerkenswerten Anstieg der Kernenergie um 2,1 TWh, jedoch folgten in den Jahren 2010 und 2013 Rückgänge. In den 2010er Jahren war die Energieproduktion durch Wasserkraft relativ stabil mit gelegentlichen Anstiegen und Rückgängen. Die Jahre 2019 und 2021 zeigten erhebliche Rückgänge bei der Kernenergie um 1,5 TWh bzw. 3,4 TWh, begleitet von einem signifikanten Anstieg der Windenergie um 3,2 TWh im Jahr 2021. Ein weiterer positiver Entwicklungspunkt war 2022, als die Kernenergie um 4,6 TWh zunahm. Diese Schwankungen verdeutlichen die Notwendigkeit stabiler Investitionen und politischer Unterstützung, um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Missouri nachhaltig zu fördern.