Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Luxemburg basiert größtenteils auf Netto-Importen, die mehr als drei Viertel (rund 77%) der Elektrizität des Landes ausmachen. Kohlenstoffarme Energiequellen machen einen kleineren, aber dennoch bedeutenden Anteil aus; sie umfassen etwa 21% des gesamten Elektrizitätsverbrauchs. Innerhalb der kohlenstoffarmen Kategorien tragen Biokraftstoffe, Wind- und Solarenergie sowie Wasserkraft zusammen zu diesem Anteil bei, wobei Wind und Solar zusammen fast ein Drittel der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ausmachen. Der Verbrauch von fossilen Brennstoffen ist mit nur etwa 2% des gesamten Stromverbrauchs sehr gering, wobei Gas einen Anteil von etwas über 1% hat. Diese Verteilung verdeutlicht die starke Abhängigkeit Luxemburgs von importierter Elektrizität und die begrenzte Nutzung der heimisch erzeugten kohlenstoffarmen Optionen.
Wächst der Strom in Luxemburg?
Der Vergleich mit früheren Zeiten zeigt, dass der Stromverbrauch in Luxemburg gesunken ist. Mit einem aktuellen Verbrauch von 10.254 kWh pro Person im Jahr 2024 verzeichnet das Land einen Rückgang von fast 6.800 kWh pro Person im Vergleich zum Rekordhoch im Jahr 2010. Auch die Erzeugung von kohlenstoffarmer Elektrizität hat abgenommen und liegt derzeit bei 2.120 kWh pro Person, was ebenfalls eine bedeutende Änderung gegenüber der Situation im Jahr 2010 widerspiegelt. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da der Rückgang der Stromnutzung und der kohlenstoffarmen Erzeugung mit den globalen Anforderungen an mehr Elektrizität und einer sauberen Stromzukunft im Widerspruch steht.
Vorschläge
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Luxemburg von Ländern wie Frankreich und Dänemark lernen. Frankreich bezieht einen großen Teil seines Stroms aus Kernenergie, was auf die Möglichkeit hindeutet, die Nukleartechnologie in größerem Umfang zu nutzen. Dänemark hingegen hat beachtliche Fortschritte im Bereich der Windenergie gemacht, was darauf hinweist, dass auch Luxemburg seine Investitionen in Wind- (und Solar-)Anlagen verstärken könnte. Diese Strategie könnte nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch zur Reduzierung der Abhängigkeit von importiertem Strom und fossilen Brennstoffen beitragen.
Geschichte
Wenn man die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Luxemburg betrachtet, erkennt man Phasen deutlicher Veränderung, insbesondere in der Wasserkraft. Während die 1990er-Jahre überwiegend von Stabilität geprägt waren, zeigten die späten 2000er- und frühen 2010er-Jahre Schwankungen, mit einem bemerkenswerten Rückgang im Jahr 2009 und bedeutenden Änderungen speziell in den Jahren 2010 und 2011. In den 2020er-Jahren zeigte sich erfreulicherweise Wachstum in Windenergie, Biokraftstoffen und Solarenergie, wenn auch in relativ geringem Umfang. Um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden, sollte Luxemburg auf solide Investitionen in kohlenstoffarme Technologien, wie Solar- und Kernenergie, setzen, insbesondere angesichts der ernsten Rückgänge in der Vergangenheit.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.