Im Jahr 2023 stammten mehr als vier Fünftel des Stroms in Luxemburg aus Netto-Importen, was ungefähr 82% entspricht. Der Anteil an kohlenstoffarmem Strom beträgt 16,59%, wobei Windkraft mit knapp 8% und Solarenergie mit gut 4% die größten Beiträge leisten. Biokraftstoffe und Wasserkraft machen mit rund 3% bzw. 1% ebenfalls einen Teil des kohlenstoffarmen Stroms aus. Fossile Brennstoffe spielen eine fast vernachlässigbare Rolle mit nur 1,42%. Insgesamt setzt Luxemburg auf eine Mischung aus importiertem Strom und einem geringen Anteil an lokal erzeugtem sauberem Strom.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Luxemburg von erfolgreichen Ländern lernen. Frankreich und die Slowakei setzen stark auf Kernenergie, welche mehr als 60% ihres Stroms liefert. Auch Länder wie Belgien, Tschechien und Finnland, die rund 40% ihres Stroms aus Kernenergie beziehen, könnten als Vorbild dienen. Darüber hinaus zeigt Dänemark, dass ein hoher Anteil an Windenergie, über 50%, möglich ist. Luxemburg kann also durch Investitionen in Kernkraft sowie Wind- und Solaranlagen seinen Anteil an sauberem Strom erheblich steigern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Luxemburg zeigt verschiedene Schwankungen. In den frühen 1990er Jahren gab es kleine Zuwächse und Rückgänge in der Wasserkraft. Ein deutlicher Rückgang der Wasserkrafterzeugung erfolgte im Jahr 2000 mit einem Minus von 0,6 TWh. Besondere Jahre waren 2010 und 2012, in denen die Stromerzeugung durch Wasserkraft um 1,4 TWh bzw. 1,1 TWh anstieg. Seit 2017 haben Windenergie und Biokraftstoffe begonnen, zur Stromerzeugung beizutragen. Im Jahr 2023 verzeichnete Windenergie den größten Zuwachs mit 0,2 TWh. Diese Entwicklungen zeigen ein wachsendes, wenn auch noch kleines Interesse an kohlenstoffarmen Energien im Land.