Im Jahr 2024 zeigt die Elektrizitätslandschaft von Luxemburg ein interessantes Bild. Mehr als drei Viertel des gesamten Stromverbrauchs stammt aus Netto-Importen, was auf eine starke Abhängigkeit des Landes von externen Energiequellen hinweist. Der Anteil kohlenstoffarmer Energiequellen am Stromverbrauch liegt bei rund 21 %, während der Anteil fossiler Brennstoffe fast vernachlässigbar ist, mit nur etwa 2 %. Innerhalb der kohlenstoffarmen Energien dominiert die Bioenergie mit fast 7 %, gefolgt von Wind und Solar, die jeweils über 5 % zur Stromerzeugung beitragen. Der Anteil der Wasserkraft ist mit etwa 2 % relativ gering, während Gas nahezu unbedeutend ist.
Wächst der Strom in Luxemburg?
Betrachtet man den Trend des Stromverbrauchs in Luxemburg, ist ein alarmierender Rückgang seit 2010 zu beobachten. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich von einem Rekordhoch von 17.048 kWh im Jahr 2010 drastisch auf 10.094 kWh im Jahr 2024 verringert, ein Rückgang von 6.954 kWh. Dies zeigt eine deutliche Abnahme des Stromverbrauchs, was im Gegensatz zu der globalen Tendenz zur Elektrifizierung steht, die zur Erreichung nachhaltiger Ziele angestrebt wird. Auch der kohlenstoffarme Stromanteil hat im selben Zeitraum einen Rückgang von 1.067 kWh verzeichnet, was Anlass zur Sorge gibt, da Luxemburg das Wachstum nachhaltiger Energien verstärken sollte.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Elektrizität in Luxemburg zu erhöhen, kann das Land von erfolgreichen Beispielen anderer Regionen lernen. So könnte Luxemburg, ähnlich wie Frankreich und die Slowakei, in den Ausbau der Kernenergie investieren, die dort mit über 60 % zur Stromerzeugung beiträgt. Ein ähnlicher Fortschritt lässt sich auch im Solarbereich erzielen, wie Libanon zeigt, wo fast ein Drittel des Stroms aus Solarenergie stammt. Inspiration kann Luxemburg ebenfalls von den Erfolgen in der Windenergie in Iowa oder Dänemark ziehen, die maßgeblich zur Deckung des Energiebedarfs beitragen. Durch den Ausbau dieser zuverlässigen und sauberen Energiequellen könnte Luxemburg nicht nur die Abhängigkeit von importierter Energie reduzieren, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Geschichte
Der Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Luxemburg zeigt im Laufe der Jahrzehnte Schwankungen, jedoch auch positive Entwicklungen. In den 1990er Jahren gab es leichte Veränderungen in der Wasserkrafterzeugung, doch bemerkenswerte Anstiege blieben meist aus. Im Jahr 2010 verzeichnete die Wasserkraft einen beachtlichen Zuwachs von 1,4 TWh, der jedoch nicht lange anhielt, da in den folgenden Jahren ein Rückgang beobachtet wurde. Ein kleiner, aber bedeutender Wachstumstrend zeigte sich in den letzten Jahren des 21. Jahrhunderts mit Zuwächsen in Wind- und Biokraftstoffen sowie, zuletzt 2023, einer Steigerung im Windsektor. Diese Entwicklungen zeigen, dass ein gezielteres und kontinuierliches Engagement in kohlenstoffarme Technologien notwendig ist, um langfristige Erfolge zu gewährleisten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.