Luxemburg bezieht mehr als zwei Drittel seines Stroms, nämlich rund 72%, aus Netto-Importen. In Bezug auf die heimische Stromerzeugung zeigt sich, dass fast 27% des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammen. Dabei spielen unterschiedliche Energiequellen eine Rolle: Fast ein Drittel der sauberen Energie wird durch Windkraft erzeugt, etwa 9%, dicht gefolgt von Solarenergie mit rund 8.5%. Biokraftstoffe tragen ungefähr 7.5% bei, während Wasserkraft mit etwa 1.5% eine kleinere Rolle spielt. Fossile Brennstoffe sind fast nicht existent in der heimisch erzeugten Elektrizität mit nur einem Anteil von 1.3%, der ausschließlich auf Gas zurückzuführen ist. Luxemburg könnte sein Potenzial für kohlenstoffarme Energie noch weiter ausbauen, um unabhängiger von Importen zu werden.
Wächst der Strom in Luxemburg?
Betrachtet man die Entwicklung des Stromverbrauchs der Einwohner von Luxemburg, so ist ein deutliches Absinken im Vergleich zum historischen Höchststand im Jahr 2010 zu beobachten. Der aktuelle Verbrauch liegt bei 7053 kWh pro Person, was einen Rückgang von fast 10.000 kWh gegenüber den bisherigen Spitzenwerten darstellt. Die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom liegt derzeit bei etwa 1876 kWh pro Person, was ebenfalls einen Rückgang von über 1200 kWh im Vergleich zum Jahr 2010 darstellt. Diese rückläufige Entwicklung ist besorgniserregend, insbesondere angesichts der Notwendigkeit, den Stromverbrauch zu steigern, um den wachsenden Anforderungen durch Elektrifizierung und technologische Innovationen wie KI gerecht zu werden.
Vorschläge
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Luxemburg von den Erfahrungen erfolgreicher Regionen profitieren. Frankreich und die Slowakei sind Beispiele dafür, wie ein starker Ausbau der Kernenergie möglich ist, da dort jeweils mehr als 60% des Stroms aus diesem Sektor stammen. Dänemark und Iowa zeigen mit einem Anteil von über 60% aus Windkraft, dass auch im Bereich der Windenergie erheblich Potenzial besteht. Luxemburg sollte den Ausbau von sowohl Solar- als auch Kernenergie in Betracht ziehen, um seine Abhängigkeit von Stromimporten zu reduzieren und die heimische saubere Stromerzeugung zu steigern.
Geschichte
Seit den 1990er Jahren hat sich die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Luxemburg, insbesondere die aus Wasserkraft, schwankend entwickelt. In den frühen 1990er Jahren gab es Zuwächse, doch im Verlauf der 2000er Jahre erlebte die Wasserkraft mehrere Rückgänge, am gravierendsten dabei im Jahr 2011 mit einem Verlust von 1.4 TWh. Neuere Zuwächse stammen aus dem Bereich Wind, wie 2017 und 2023, sowie aus Solar- und Biokraftstoffen, die seit 2020 kleinere Zuwächse verzeichneten. Diese Erfolge sollten als Motivation dienen, um noch stärkere Maßnahmen zur Förderung von kohlenstoffarmen Energieträgern zu ergreifen und die maroden Ansätze von fossilen Energien definitiv hinter sich zu lassen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.