Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Georgia in den letzten zwölf Monaten, von Juni 2024 bis Mai 2025, zeigt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fossilen Brennstoffen und kohlenstoffarmer Energie auf. Fast die Hälfte des Stroms kommt aus fossilen Brennstoffen, wobei Gas mit fast 37% die Hauptquelle darstellt und Kohle etwas mehr als 12% des Verbrauchs ausmacht. Strom aus kohlenstoffarmer Energiequellen trägt fast 42% zum Gesamtverbrauch bei. Von diesen stammen fast ein Drittel des Stroms aus Kernenergie, während der Beitrag von Solarenergie bei über 6% liegt. Biokraftstoffe und Wasserkraft spielen ebenfalls eine Rolle, jedoch mit geringem Anteil von 3% bzw. 1%. Zudem ist anzumerken, dass mehr als 9% des Stroms durch Netto-Importe gedeckt werden.
Wächst der Strom in Georgia?
Im Jahr 2025 hat der Stromverbrauch in Georgia 13.946 kWh pro Person erreicht, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Rekordhoch von 15.598 kWh pro Person im Jahr 2005 darstellt. Dies entspricht einem Minus von 1.652 kWh pro Person. Trotz des gesunkenen Gesamtverbrauchs zeigt sich jedoch ein positiver Trend bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung. Der aktuelle Wert von 5.832 kWh pro Person stellt einen Anstieg um 87 kWh im Vergleich zum Vorjahresrekord dar. Diese Entwicklung verdeutlicht Georgias Fortschritte bei grüner Energie, wenngleich es im Gesamtkontext einer wachsenden Elektrifizierung noch Verbesserungsbedarf gibt, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Georgia weiter auszubauen, wäre eine Erweiterung der bereits beträchtlichen nuklearen Kapazitäten sinnvoll. Nuklearenergie, die bereits fast ein Drittel des Strommixes ausmacht, sollte weiter gefördert werden. Zudem könnte Georgia von Ländern wie Frankreich, wo 69% des Stroms aus Kernenergie stammt, oder Staaten wie New Hampshire und der Ukraine, mit einem Anteil von 55%, lernen. Parallel dazu lohnt es sich, den Anteil von Solarenergie zu erhöhen, da Länder wie Griechenland und Libanon mit Anteilen von 26% und 31% bereits zeigen, wie erfolgreich Solarenergie genutzt werden kann. Eine Stärkung der Solar- und Kernenergiekapazitäten wäre entscheidend, um sowohl ökologische Ziele zu erreichen als auch künftigen Strombedarf zu decken.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten sind in Georgia bedeutende Veränderungen in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu verzeichnen. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends, insbesondere ab 2005, waren die Schwankungen in der Kernenergie auffällig, mit einem deutlichen Rückgang im Jahr 2005 und darauffolgenden Schwankungen bis 2015. Der Ausbau der Solarenergie begann um 2017 ernsthaft und verstärkte sich 2020 weiter. Besonders hervorzuheben ist der signifikante Anstieg der Stromerzeugung aus Kernenergie in den Jahren 2023 und 2024, insbesondere mit einem bemerkenswerten Anstieg von 10,6 TWh im Jahr 2024. Diese positiven Entwicklungen zeugen von Georgias Engagement, seine kohlenstoffarme Energieproduktion in den letzten Jahren erheblich zu steigern, und sollten die Grundlage für zukünftige Investitionen in diesen Sektor bilden.