Im Jahr 2022 hat Albanien bemerkenswerte 88,38 % seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezogen, was eine bedeutende Leistung im Vergleich zu vielen anderen Ländern darstellt. Praktisch der gesamte kohlenstoffarme Strom in Albanien stammt aus Wasserkraft, die 87,88 % des gesamten Stroms abdeckt. Die restlichen 11,62 % des Stroms sind Netto-Importe. Fossile Brennstoffe spielen in der albanischen Stromproduktion fast keine Rolle, was besonders vorteilhaft für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Bekämpfung des Klimawandels ist. Allerdings steht Albanien nun vor der Herausforderung, andere Sektoren wie den Transport, die Heizung und die Industrie zu elektrifizieren, was eine erhebliche Steigerung der Stromproduktion erforderlich machen wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte Albanien seine Bemühungen auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie konzentrieren. Diese Technologien haben großes Potenzial, insbesondere in Kombination mit der schon starken Wasserkraft. Eine weitere Möglichkeit ist die Einführung von Kernenergie, die eine zuverlässige und beständige Quelle kohlenstoffarmen Stroms bieten würde. Der Ausbau dieser sauberen Energiequellen würde nicht nur die Stromversorgungssicherheit erhöhen, sondern auch dabei helfen, die Abhängigkeit von Stromimporten zu reduzieren und die langfristigen Klimaziele zu erreichen.
Historisch gesehen hat Albanien erhebliche Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung erlebt. In den frühen 1990er Jahren war die Entwicklung negativ, mit einem Verlust von 1 TWh im Jahr 1990. In späteren Jahren, wie 1996 und 2003, gab es Anstiege von 1,5 TWh und 1,6 TWh. Das Jahr 2010 war besonders positiv mit einem Anstieg von 2,4 TWh, während 2011 ein Rückgang von 3,4 TWh verzeichnet wurde. In den letzten Jahren gab es immer wieder Schwankungen, wobei das Jahr 2018 einen bemerkenswerten Zuwachs von 4 TWh zeigte. Trotz dieser Schwankungen besteht ein klarer Bedarf, die Stromerzeugung zu stabilisieren und zu diversifizieren, um eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Energiezukunft zu schaffen.