Albanien erreicht eine bemerkenswerte Leistung: Das Land bezieht seinen Strom zu 100% aus kohlenstoffarmen Quellen. Diese umweltfreundliche Energienutzung setzt sich hauptsächlich aus Wasserkraft, die fast 97% der Stromversorgung ausmacht, und Solarenergie, die etwa 3% beiträgt, zusammen. Darüber hinaus ist Albanien ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was den benachbarten Ländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Die nächste Herausforderung, vor der das Land steht, ist die Elektrifizierung anderer Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie. Dies wird einen erheblichen Anstieg des Strombedarfs erfordern.
Wächst der Strom in Albanien?
Obwohl Albanien in den letzten Jahren keine drastischen Anstiege im Stromverbrauch verzeichnete, gibt es dennoch positive Entwicklungen. Im Jahr 2023 betrug der Pro-Kopf-Stromverbrauch 3205 kWh, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Rekord von 3192 kWh im Jahr 2013 darstellt. Noch erfreulicher ist der Anstieg der Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom, die im selben Jahr ebenfalls 3205 kWh pro Person erreichte, mit einem Anstieg von 67 kWh im Vergleich zum vorherigen Rekord 2021. Diese Zahlen zeigen sowohl die Stabilität als auch das Potenzial für Wachstum im kohlenstoffarmen Sektor, was optimistisch für zukünftige Elektrifizierungspläne stimmt.
Vorschläge
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom weiter zu steigern, sollte Albanien verstärkt in Solarenergie investieren. Die Implementierung von Solaranlagen könnte durch Anreize wie Förderungen, steuerliche Erleichterungen oder vereinfachte Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Darüber hinaus könnte das Land langfristig von der Einführung oder Erweiterung der Kernenergie profitieren, um eine stabile, rund um die Uhr verfügbare Energiequelle bereitzustellen. Diese Schritte könnten nicht nur den inländischen Energiebedarf decken, sondern auch die Kapazitäten für den Stromexport weiter erhöhen.
Geschichte
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Wasserkraft in Albanien über die Jahre hinweg diversen Schwankungen unterworfen war. Anfang der 1990er Jahre erlebte das Land einen Rückgang, als 1990 die Wasserkrafterzeugung um 1 TWh sank, doch schon 1996 erholte sich die Produktion um nahezu 1,5 TWh. Die 2000er Jahre waren von weiteren Schwankungen geprägt, mit signifikanten Einbrüchen 2007 und 2011 sowie starken Anstiegen 2009 und 2010. Besonders bemerkenswert war das Wachstum in den Jahren 2018 und 2021 mit Zuwächsen von 4 TWh beziehungsweise 3,6 TWh. Diese Geschichte betont die Bedeutung der Diversifizierung der Energiebasis, um die Zukunft der Elektrizität nachhaltiger und stabiler zu gestalten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.