Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Ungarn zeigt eine relativ hohe Nutzung kohlenstoffarmer Quellen. Mehr als die Hälfte des Stroms, nämlich etwa 62%, wird aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt. Ein Drittel davon stammt aus der Kernenergie, die einen bedeutenden Beitrag von 33% leistet. Solarkraft hat sich ebenfalls als wesentlicher Faktor etabliert und deckt nahezu ein Viertel des Bedarfs. Die Nutzung fossiler Brennstoffe macht lediglich knapp 19% aus, wobei Gas etwa 15% ausmacht, während Kohle mit 3% eher eine untergeordnete Rolle spielt. Netto-Importe tragen ebenfalls etwa 19% zum Strommix bei. Windenergie spielt mit circa 1% kaum eine Rolle, während Biokraftstoffe trotz ihrer Einstufung als kohlenstoffarm nur rund 4% ausmachen.
Die auf dieser Seite verwendeten Datenquellen umfassen EIA, ENTSOE, Eurostat, IEA und World Bank. Mehr über Datenquellen →
Wächst der Strom in Ungarn?
Hinsichtlich des Stromverbrauchswachstums verzeichnet Ungarn einen leichten Rückgang im Pro-Kopf-Verbrauch. Im Jahr 2025 beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch 4922 kWh, was einen Rückgang von 93 kWh gegenüber dem historischen Höchststand im Jahr 2024 darstellt. Gleichzeitig ist jedoch ein erfreuliches Wachstum im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung zu verzeichnen. Der Stromverbrauch pro Kopf aus kohlenstoffarmen Quellen stieg um 319 kWh im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist ein positives Zeichen in Bezug auf die Verlagerung hin zu saubereren Energiequellen, obwohl der Gesamtverbrauch leicht zurückging. Der Fokus sollte weiterhin auf der Steigerung des kohlenstoffarmen Stromanteils liegen, um sowohl den Bedarf zu decken als auch die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Ungarn seine bereits bestehenden Kapazitäten im Bereich der Kernenergie und Solarenergie erweitern. Diese Technologien tragen bereits signifikant zum Energiemix bei und bieten ein großes Potenzial für Wachstum. Ein Blick auf andere Länder könnte zeigen, wie dies effizient umgesetzt werden kann. Beispielsweise generiert Frankreich 69% seines Stroms aus Kernenergie, während Länder wie Dänemark und Uruguay mit ihren soliden Investitionen in Windkraft interessante Ergebnisse erzielen. Ungarn sollte inspiriert von diesen Beispielen gezielt in den Ausbau der Kern- und Solarenergie investieren, um sowohl die Versorgungssicherheit zu verbessern als auch die Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ungarn gab es bemerkenswerte Phasen des Wachstums, insbesondere in den 1980er Jahren, als die Kernenergie jährlich um mehrere Terawattstunden wuchs. In den frühen 2000er Jahren erlitt die Kernenergie jedoch einen Rückschlag mit einem signifikanten Rückgang im Jahr 2003. Trotz dieser Rückschläge erholte sich die Produktion in den darauf folgenden Jahren wieder. Seit 2019 verzeichnet Ungarn durch den starken Anstieg der Solarkraft bemerkenswerte Zuwächse in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung. Besonders in den letzten Jahren, von 2023 bis 2025, trugen jährliche Zuwächse von fast 2 TWh zur solaren Stromerzeugung bei, was die Bedeutung und Wachstumsdynamik der Solarenergie unterstreicht und eine vielversprechende Richtung für die Zukunft darstellt.