Derzeit stammt der Großteil des Stroms in Syrien aus fossilen Brennstoffen, die fast 95% der Stromerzeugung im Jahr 2022 ausmachen. Dabei entfallen mehr als die Hälfte auf Gas. Kohlenstoffarmer Strom, einschließlich Wasserkraft, macht hingegen einen sehr geringen Anteil von weniger als 5% aus. Die Hauptquelle für kohlenstoffarmen Strom in Syrien ist die Wasserkraft, die knapp 4,5% zur gesamten Stromerzeugung beiträgt. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, das Angebot an kohlenstoffarmer Energie in Syrien zu erhöhen, um den Umweltanforderungen gerecht zu werden und die Abhängigkeit von klimaschädlichen fossilen Brennstoffen zu verringern.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu steigern, könnte Syrien von den Strategien erfolgreicher Länder lernen. Beispielsweise hat Frankreich durch den Ausbau von Kernkraftwerken beachtliche Erfolge erzielt und produziert 67% seines Stroms aus Kernenergie. Auch die Nutzung von Windenergie, wie sie in Dänemark mit 61% der Fall ist, könnte für Syrien relevant sein. Ein weiteres Beispiel ist die Solarenergie in Griechenland, die 22% des Strommixes ausmacht, was eine vielversprechende Option für ein sonnenreiches Land wie Syrien sein könnte. Diese Beispiele zeigen, dass eine Diversifizierung und der Ausbau mehrerer kohlenstoffarmer Energiequellen der Schlüssel zu einer saubereren Stromerzeugung sein könnten.
Die Entwicklung kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Syrien hat bereits eine wechselhafte Geschichte hinter sich, besonders in Bezug auf Wasserkraft. In den 1980er Jahren gab es eine langsame, aber stetige Zunahme der Wasserkraft, bis 1986 ein Rückgang zu verzeichnen war. Nach der Jahrtausendwende erlebte die Wasserkraft einen kurzen Aufschwung, bevor sie ab 2002 wieder einbrach. Bemerkenswert ist, dass es im Jahr 2004 einen starken Anstieg gab, der jedoch nicht von Dauer war. In den folgenden Jahren bis 2017 kam es immer wieder zu Schwankungen mit teils erheblichen Rückgängen. Diese unbeständige Entwicklung zeigt, dass Syrien stabile, nachhaltige Lösungen im Bereich der kohlenstoffarmen Stromerzeugung entwickeln muss.