Elektrizität in Syrien im Jahr 2022
Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Syrien zeigt eine starke Dominanz fossiler Brennstoffe, die mehr als 95% des Energieverbrauchs ausmachen. Von diesen fossilen Brennstoffen ist Gas, das einen Anteil von fast 40% hat, der wichtigste Faktor. Im Gegensatz dazu ist der Anteil kohlenstoffarmer Energiequellen, wie Wasserkraft, mit etwa 4% äußerst begrenzt. Besonders auffällig ist, dass der Beitrag der Wasserkraft mit ungefähr 4% fast den gesamten kohlenstoffarmen Energieanteil ausmacht. Dies bedeutet, dass die Nutzung von sauberem Strom in Syrien nahezu vernachlässigbar ist und einer dringenden Anpassung bedarf, um die Abhängigkeit von umweltschädlichen fossilen Energieträgern zu reduzieren.
Wächst der Strom in Syrien?
Was das Wachstum der Stromnachfrage in Syrien betrifft, so ist ein bedenklicher Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Stromverbrauch bei nur 894 kWh pro Person, was einen erheblichen Rückgang von über 50% seit dem Höhepunkt im Jahr 2010 darstellt, als der Verbrauch bei 2066 kWh pro Person lag. Solch ein Rückgang von 1172 kWh pro Person ist alarmierend, ebenso wie der Rückgang der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die in den 80er Jahren einen Spitzenwert von 322 kWh pro Person erreichte, nun aber bei nur noch 39 kWh pro Person liegt. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Investitionen und politischen Prioritäten des Landes in Bezug auf Stromerzeugung und -nutzung auf.
Vorschläge
Um die Produktion kohlenstoffarmen Stroms zu erhöhen, könnte Syrien von den Erfahrungen anderer Länder profitieren. Der Ausbau von Solarenergie, wie er in Ländern wie Libanon mit 31% Anteil an der Stromerzeugung zu beobachten ist, könnte auch in Syrien vorangetrieben werden. Ebenso könnten Lehren aus der Kernenergie-Erzeugung in Ländern wie Frankreich gezogen werden, wo 68% des Stroms aus Kernenergie stammen. Diese Länder zeigen, dass eine Kombination von Kernenergie und Solarenergie ein effektiver Weg sein kann, um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung signifikant zu erhöhen und dadurch eine nachhaltigere Energiezukunft zu sichern.
Geschichte
In den frühen 1980er Jahren zeigte die kohlenstoffarme Stromerzeugung Syriens ein gewisses Wachstum, insbesondere durch Wasserkraft. Beginnend mit einem leichten Anstieg von 0,1 TWh im Jahr 1981, wuchsen die Zuwächse bis 1984 auf 0,5 TWh an. Nach einer Phase des Rückgangs und niedriger Wachstumsraten in den späten 80er und 90er Jahren erlebte die Wasserkraft im Jahr 2000 mit einem Anstieg von 0,5 TWh wieder einen kurzen Aufschwung. Diese positive Entwicklung hielt jedoch nicht an, da in den nachfolgenden Jahren abermals Rückgänge zu verzeichnen waren, insbesondere ab 2008 mit mehreren aufeinanderfolgenden Jahren negativer Wachstumsraten. Solche Schwankungen und Rückgänge in der kohlenstoffarmen Stromproduktion unterstreichen die Notwendigkeit beständiger Investitionen und einer klaren Strategie zur Förderung nachhaltiger Energiequellen.