Im Jahr 2022 wird die Stromproduktion in Syrien stark von fossilen Brennstoffen dominiert, wobei über 95 % des Stroms aus Quellen wie Gas stammt, das alleine mehr als die Hälfte des gesamten Stroms ausmacht. Die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Syrien ist im Vergleich dazu sehr gering, beläuft sich auf weniger als 5 %. Innerhalb der kohlenstoffarmen Energiequellen ist die Wasserkraft fast die einzige vertretene Form, sie macht mehr als 4 % der gesamten Stromerzeugung aus. Diese Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima, und es gibt großes Potenzial für den Ausbau sauberer Energiequellen in der Region.
Syrien könnte den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung erhöhen, indem es Erfahrungen von Ländern mit erfolgreichen grünen Energieprogrammen nutzt. So kann zum Beispiel der Ausbau der Kernenergie in Ländern wie der Ukraine und Armenien als Vorbild dienen, wo Kernenergie mehr als 55 % bzw. 30 % des Strommixes ausmacht. Darüber hinaus kann das Engagement Dänemarks für den Ausbau der Windenergie, das über 59 % seines Stroms aus dieser Quelle bezieht, als Inspiration dienen. Solare Energie, wie in Ländern wie Griechenland und Jordanien angewendet wird, könnte ebenfalls eine praktikable Option für Syrien sein, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energieversorgung sauberer und nachhaltiger zu gestalten.
In der Vergangenheit hat Syrien in begrenztem Maße in Wasserkraft investiert, mit einem spürbaren Anstieg der Erzeugung in den frühen 1980er Jahren. In den Jahren 1981 bis 1984 gab es einen kontinuierlichen, langsamen Anstieg der Wasserkrafterzeugung. Ab Mitte der 1980er Jahre bis in die frühen 2000er Jahre wurden jedoch einige Rückschläge verzeichnet, darunter Perioden mit negativen Veränderungen. Im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre gab es erneut einige Schwankungen, als Phasen mit Steigerungen wie im Jahr 2004 mit einer deutlichen Zunahme um 1,4 TWh von Rückgängen gefolgt waren. Der Trend setzte sich auch bis 2017 mit starker Volatilität fort. Ein stabilerer und ambitionierter Ansatz zur Förderung kohlenstoffarmer Energien könnte dieser unbeständigen Entwicklung entgegenwirken und zu einer nachhaltigeren Stromerzeugung beitragen.