Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Oman zeigt eine deutliche Dominanz fossiler Brennstoffe, insbesondere von Gas, das mehr als 90% der Stromproduktion ausmacht. Fast der gesamte fossile Strom wird aus Gas generiert, und dies trägt zu erheblichen Treibhausgasemissionen bei, die den Klimawandel und die Luftverschmutzung verschärfen. Kohlenstoffarme Stromerzeugung bleibt mit etwa 4% relativ gering, wobei Solarenergie den größten Anteil innerhalb dieser Gruppe hat. Dies zeigt, dass der Ausbau von kohlenstoffarmer Energie noch in den Kinderschuhen steckt und erhebliches Potenzial für Wachstum bietet.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Oman zu steigern, kann das Land von den Erfolgen anderer Länder lernen. Insbesondere zeigt die Nutzung von Kernenergie durch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die 20% ihrer Elektrizität aus Kernenergie gewinnen, dass eine solche Investition auch für Oman sinnvoll sein könnte. Weiterhin könnte Oman von den Erfahrungen Dänemarks im Bereich der Windenergie profitieren, die mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Windkraft gewinnen. Diese Länder bieten wertvolle Einblicke, wie durch den Ausbau von Kern-, Solar- und Windkraft ein nachhaltigeres Energiesystem aufgebaut werden kann.
In den letzten Jahren erfolgte in Oman ein langsamer Aufschwung in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, der hauptsächlich durch Solarenergie vorangetrieben wurde. Ab 2020 gab es moderate Zuwächse, wobei sich die Erzeugung aus Solar um 0,2 TWh im Jahr 2020 und um 0,5 TWh im Jahr 2021 erhöhte. Leider blieb die Windenergie im gleichen Zeitraum nahezu ungenutzt. Dieser graduelle Anstieg zeigt jedoch, dass es in Oman ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung von kohlenstoffarmer Stromerzeugung gibt, auch wenn der Fortschritt bisher vorsichtig und verhalten war. Es bleibt noch viel zu tun, um diese Quellen weiter auszubauen und den Anteil kohlenstoffarmer Energie substanziell zu erhöhen.