In den letzten zwölf Monaten, von November 2023 bis Oktober 2024, hat sich der Elektrizitätsverbrauch in Litauen auf interessante Weise entwickelt. Mehr als die Hälfte des Stroms stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, was das Bestreben des Landes, umweltfreundliche Energiequellen zu nutzen, unterstreicht. Besonders hervorzuheben ist der Windanteil, der über ein Fünftel des gesamten Strombedarfs ausmacht. Die Wasserkraft trägt mit über einem Zehntel bei, gefolgt von Solar und Biokraftstoffen, die knapp ein Zehntel beziehungsweise wenig über ein Zwanzigstel des Verbrauchs ausmachen. Im Kontrast dazu steht der Anteil der Elektrizität, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, bei 5,5 %, ebenso wie der Anteil von Gas. Netto-Importe decken außerdem einen großen Teil von fast der Hälfte des Strombedarfs ab. Diese Daten zeigen, dass Litauen bereits einen guten Schritt in Richtung einer kohlenstoffarmen Zukunft gemacht hat, aber noch weiteres Potenzial besteht.
Litauen hat großes Potenzial, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter auszubauen, insbesondere durch die Erweiterung der bereits erfolgreichen Windenergieprojekte. Da die Windenergie bereits einen bedeutenden Anteil des Stroms liefert, kann Litauen durch Investitionen in neue Technologien und eine breitere Nutzung der Windkraft seine grünen Energieziele voranbringen. Ein Blick auf erfolgreiche Strategien anderer Länder könnte Leitlinien bieten. Dänemark ist mit einem Windkraftanteil von 59 % ein hervorragendes Beispiel dafür, wie effektiv diese Energiequelle genutzt werden kann. Für die Entwicklung der Kernenergie könnte Litauen von Ländern wie der Slowakei mit 60 % oder Finnland mit 38 % Kernenergieanteil lernen. Diese Länder haben gezeigt, wie Kernenergie eine tragende Rolle in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung spielen kann, was erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Litauen zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung, insbesondere im Bereich der Kernenergie. In den späten 1980er Jahren gab es stetes Wachstum in der Kernenergieproduktion, was den Fortschritt im landesweiten Energiesektor kennzeichnete. Trotzdem wurden in den frühen 1990er Jahren erhebliche Rückgänge verzeichnet, was eine Einschränkung in der Kernenergieproduktion zur Folge hatte. Dennoch folgten bis 2007 sowohl sporadische Anstiege als auch Rückgänge, was die herausfordernde Dynamik in diesem Sektor widerspiegelt. Ab 2023 zeigt der Anstieg der Windenergie um 0,9 TWh Anzeichen für eine Wiederbelebung kohlenstoffarmer Technologien. Auch die Wasserkraft hat kürzlich mit einem Anstieg von 1,3 TWh an Fahrt gewonnen. Diese Entwicklungen betonen, dass Litauen trotz Herausforderungen weiterhin bestrebt ist, seine Stromproduktion nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.