Von September 2024 bis August 2025 stützte sich Litauen in der Energieerzeugung stark auf kohlenstoffarme Quellen, die mehr als zwei Drittel der gesamten Stromerzeugung ausmachten. Innerhalb dieser Kategorie lag Windkraft mit etwa einem Drittel an der Spitze, gefolgt von Solarenergie mit fast 15 % und Wasserkraft mit knapp 14 %. Netto-Importe trugen rund 13 % zur sauberen Stromversorgung bei. Fossile Brennstoffe hatten einen viel geringeren Anteil und stellten knapp 13 % der Gesamterzeugung, wobei dies vollständig aus Erdgas bestand. Insgesamt zeigt dieser Energiemix die starke Ausrichtung Litauens auf kohlenstoffarme Energiequellen und verdeutlicht die Bedeutung von Wind- und Solarenergie für die Erzeugungsstrategie des Landes.
Wächst der Strom in Litauen?
Trotz der starken Präsenz kohlenstoffarmer Energie verzeichnete Litauens aktueller Stromverbrauch im Jahr 2025 mit 3882 kWh pro Person einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Höchststand von 7933 kWh pro Person im Jahr 1991. Dies stellt eine Verringerung um 4051 kWh pro Person dar. Ebenso sank die Erzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen im Vergleich zur bisherigen Höchstmarke von 4824 kWh pro Person im Jahr 2003 auf 2721 kWh. Diese Veränderung um 2103 kWh pro Person nach unten deutet auf einen allgemeinen Abwärtstrend im Stromverbrauch und speziell in der kohlenstoffarmen Erzeugung hin. Dieser Rückgang ist besorgniserregend, gerade weil eine energetische Zukunft, die auf saubere Energie setzt, entscheidend für Nachhaltigkeit und Energiesicherheit ist.
Vorschläge
Litauen sollte die bestehenden kohlenstoffarmen Energiekapazitäten ausbauen, insbesondere im Bereich der Wind- und Solarenergie, die bereits signifikante Beiträge zur Stromerzeugung leisten. Beim Blick auf andere erfolgreiche Länder kann Litauen von Frankreich, der Slowakei und Illinois lernen, die in erheblichem Maße auf Kernenergie setzen, um saubere Energieziele zu erreichen. Darüber hinaus könnte ein erhöhter Fokus auf Solarenergie, wie in Libanon und Nevada mit beeindruckenden Solaranteilen, Litauen zusätzlich unterstützen. Diese Modelle könnten helfen, die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Litauen zu steigern und so eine nachhaltigere Zukunft sicherzustellen.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung hat Litauen eine wechselvolle Beziehung zur Kernenergie. Ende der 1980er Jahre gab es ein deutliches Wachstum in der Kernenergieerzeugung, etwa mit Zunahmen im Jahr 1988 und 1989. Doch in den frühen 1990er Jahren fielen die Werte drastisch zurück, gekennzeichnet durch signifikante Rückgänge von 1992 bis 1994. Ein gewisser Aufschwung war in den späteren 1990ern zu verzeichnen, jedoch ohne an das frühere Niveau zurückzukehren. In den 2000er Jahren setzte sich dieser volatile Trend fort, mit erneuten Rückgängen nach 2005. Während neue Gewinne im Bereich Wind im Jahr 2023 und Wasserkraft 2025 erzielt wurden, ist klar, dass die Abhängigkeit von volatileren Quellen wie Kernenergie Litauen bisher nicht die gewünschte Stabilität gebracht hat. Dennoch zeigt die jüngste Zunahme kohlenstoffarmer Energien, dass Fortschritte möglich sind, wenn die richtigen Strategien verfolgt werden.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.