Im Zeitraum von August 2024 bis Juli 2025 stammt der Großteil des Stromverbrauchs in Litauen aus kohlenstoffarmen Quellen. Mehr als die Hälfte, genauer gesagt fast 72%, dieser Energie kommt aus sauberen Stromquellen, wobei die Windenergie mit beinahe einem Drittel (rund 34%) den größten Anteil ausmacht. Solarenergie trägt 15% bei, und die Wasserkraft liefert weitere 14%, was den kohlenstoffarmen Anteil insgesamt stärkt. Fossile Brennstoffe, vor allem Gas, machen hingegen einen kleineren Teil des Strommixes aus, mit etwa 13%. Netto-Importe sind mit knapp 11% ebenfalls Teil des Energiemixes, während Biokraftstoffe rund 9% ausmachen. Insgesamt zeigt dieses Bild eine klare Präferenz für kohlenstoffarme Energieformen, obwohl es immer noch Raum für Verbesserungen gibt.
Wächst der Strom in Litauen?
Bezüglich des Stromkonsums pro Kopf zeigt Litauen jedoch einen rückläufigen Trend. Der aktuelle Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt bei 3792 kWh, ein deutlicher Rückgang von mehr als 50% im Vergleich zu 1991, als er bei 7933 kWh lag. Auch die Erzeugung kohlenstoffarmen Stroms pro Kopf ist von ihrem Höchstwert im Jahr 2003 von 4824 kWh auf 2721 kWh gefallen. Solche Rückgänge in der Stromnutzung sind beunruhigend und deuten darauf hin, dass das Land die Elektrifizierung und den damit verbundenen wachsenden Energiebedarf möglicherweise nicht vollständig nutzt oder abdeckt.
Vorschläge
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zu steigern, sollte Litauen seine Bemühungen im Bereich der Wind- und Solarenergie ausbauen, da diese bereits erhebliche Mengen an Strom erzeugen. Ein Blick auf andere erfolgreichere Regionen zeigt potenzielle Wege zur Verbesserung: Länder wie Frankreich und die Slowakei erzeugen mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie, und Staaten wie Iowa und South Dakota setzen erfolgreich auf Windenergie mit Anteilen von über 60%. Litauen könnte auch das Potenzial der Kernenergie neu bewerten, um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und eine sicherere, nachhaltigere Energieversorgung für die Zukunft zu gewährleisten.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Litauen spielte die Kernenergie eine bedeutende Rolle. In den späten 1980er-Jahren gab es einen Anstieg der Kernenergieerzeugung, der bis in die frühen 1990er-Jahre andauerte. Doch ab Mitte der 90er-Jahre gab es immer wieder Rückgänge, insbesondere 1994 mit einem Rückgang von 4,6 TWh, und 2005 mit einem Rückgang von 4,8 TWh. In den letzten Jahren konnten alternative kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft leichte Zuwächse verzeichnen, was Hoffnung macht, dass Litauen seine kohlenstoffarme Energiezukunft diversifizieren und stärken kann. Der jüngste Zuwachs der Wasserkraft im Jahr 2025 zeigt, dass weiterhin Potenzial für eine nachhaltige Energiezukunft besteht.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.