In Litauen liegt der momentane Zustand des Stromverbrauchs im Zeitraum von Dezember 2024 bis November 2025 deutlich auf kohlenstoffarmem Strom, der mehr als zwei Drittel der Gesamterzeugung ausmacht. Insbesondere Windenergie hat mit rund 26% einen bedeutenden Anteil, gefolgt von Netto-Importen, die etwa 21% ausmachen, und Biokraftstoffen bei knapp 19%. Auch Solarenergie trägt mit etwa 16% maßgeblich zur grünen Stromerzeugung bei. Fossile Brennstoffe spielen eine untergeordnete Rolle, da Gas lediglich etwa 8% und die gesamte fossile Erzeugung knapp 10% ausmacht. Wasserkraft trägt zu einer kleinen, aber wichtigen Menge von etwa 5% bei. Diese Verteilung zeigt eine starke Abhängigkeit von sauberem Strom, was Litauen auf einen positiven Pfad hin zu einer umweltfreundlicheren Energiezukunft bringt.
Die auf dieser Seite verwendeten Datenquellen umfassen Ember, Energy Institute, ENTSOE, Eurostat und IEA. Mehr über Datenquellen →
Wächst der Strom in Litauen?
Beim Blick auf die Entwicklung des Stromverbrauchs in Litauen zeigt sich ein Rückgang im Vergleich zu früheren Höchstständen. Die aktuellste Stromnutzung im Jahr 2025 liegt bei 5115 kWh pro Person, deutlich unter dem Rekordwert von 7933 kWh pro Person aus dem Jahr 1991. Auch die kohlenstoffarme Stromnutzung hat sich verringert und erreicht 3417 kWh pro Person, was um 1408 kWh unter dem bisherigen Rekord von 4824 kWh im Jahr 2003 liegt. Diese Trends deuten darauf hin, dass Litauen zwar bereits erhebliche Fortschritte bei der kohlenstoffarmen Erzeugung gemacht hat, jedoch noch weiteres Wachstum erforderlich ist, um die immer weiter steigende Nachfrage nach sauberer Energie zu decken.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmen Stroms in Litauen zu steigern, bietet sich eine Erweiterung der Wind- und Solarenergie an, da diese Technologien bereits jetzt bedeutende Beiträge leisten. Ein Blick auf erfolgreiche Regionen weltweit zeigt, dass Länder wie Frankreich und die Slowakei mit einem hohen Anteil an Kernenergie beeindruckende Ergebnisse erzielen, was auf die Möglichkeit einer ähnlichen Strategie in Litauen hinweist. Insbesondere könnten Lehren aus dem hohen Windanteil in Iowa und Dänemark gezogen werden, während der Solarausbau Anleihen aus Kalifornien und Nevada nehmen könnte. Durch eine Kombination aus bewährten Windtechnologien und der Einführung von Kernenergie könnte Litauen seine saubere Stromproduktion substanziell steigern.
Geschichte
Betrachtet man die historische Entwicklung kohlenstoffarmer Technologien in Litauen, lässt sich erkennen, dass die Kernenergie in den späten 1980ern einen Aufschwung erlebte, gefolgt von einem dramatischen Rückgang in den frühen 1990ern. Nach einer vorübergehenden Erholung Mitte der 1990er Jahre und einem erneuten Abwärtstrend, verstärkt durch den signifikanten Rückgang im Jahr 2005, stagnierte der Ausbau der Kernenergie. Jüngst zeigte sich jedoch ein positives Signal durch den Anstieg der Windenergie im Jahr 2023 und eine erhebliche Zunahme der Solarenergie um 2,2 TWh sowie der Biokraftstoffe um 2,1 TWh im Jahr 2025. Dies zeigt Litauens Potential, mit geeigneten Investitionen die kohlenstoffarme Stromproduktion auszubauen und einem nachhaltigen Energiemix näherzukommen.