Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Lettland zeigt eine bedeutende Abhängigkeit von kohlenstoffarmen Quellen. Über den Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024 hinaus stammte mehr als die Hälfte des Stroms aus Wasserkraft (50,86 %), was eine starke Präsenz sauberer Energie darstellt. Insgesamt betrug der Anteil von kohlenstoffarmem Strom, einschließlich Wasserkraft, fast zwei Drittel (64,55 %). Auf die fossilen Brennstoffe entfielen etwa ein Viertel des Stromverbrauchs (24,58 %), wobei dieser gesamte Anteil durch Gas gedeckt wurde. Netto-Importe stellten 10,17 % des Stroms zur Verfügung, während kleinere Anteile an Biokraftstoffen (5,41 %), Solarenergie (4,61 %) und Windenergie (3,66 %) zur Energieerzeugung beitrugen.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu erhöhen, könnte Lettland von erfolgreichen Ländern lernen. Nationen wie Frankreich und die Slowakei haben durch den Ausbau der Kernenergie beeindruckende Anteile von 67 % beziehungsweise 60 % ihrer Elektrizität erreicht. Ähnlich erfolgreich ist Dänemark mit 61 % Strom aus Windenergie. Lettland könnte von diesen Ländern lernen und den Aufbau von Kernkraftwerken in Betracht ziehen oder in den Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten investieren. Länder wie Uruguay (36 % Wind) und Irland (34 % Wind) zeigen, dass auch kleinere Nationen hohe Anteile an sauberer Energie erreichen können, was Lettland ermutigen sollte, in diese Technologien mehr zu investieren.
Ein Blick in die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Lettland zeigt Schwankungen im Bereich der Wasserkraft. In den späten 1980er Jahren gab es sowohl Anstiege als auch Rückgänge, einschließlich eines signifikanten Anstiegs von 0,9 TWh im Jahr 1990 und eines Rückgangs von 1,2 TWh im Jahr 1991. Mitte der 1990er Jahre stabilisierte sich die Wasserkraftnutzung etwas, wobei 1997 und 1998 bemerkenswerte Anstiege von 1,1 TWh beziehungsweise 1,4 TWh zu verzeichnen waren, gefolgt von einem starken Rückgang im Jahr 1999. Die 2000er und frühen 2010er Jahre zeigten ebenfalls Schwankungen, mit einem deutlichen Rückgang 2011 und einem signifikanten Anstieg 2012. In jüngster Zeit, 2023, konnte die Wasserkrafterzeugung wieder um 1 TWh zulegen, was hoffentlich ein Zeichen für eine stabilere und wachsende Rolle dieser sauberen Energiequelle in Lettlands Zukunft ist.