In Lettland ist der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs charakterisiert durch einen bemerkenswerten Anteil an kohlenstoffarmer Energie, die mehr als die Hälfte des gesamten Strommixes ausmacht. Der Löwenanteil davon wird durch Wasserkraft gedeckt, welche fast 39% ausmacht, während Solarenergie mit rund 7% und Windenergie mit etwa 3% dazu beitragen. Netto-Importe machen zusätzlich fast ein Viertel des Stromverbrauchs aus. Im Gegensatz dazu stammen ungefähr 21% des Stroms aus fossilen Brennstoffen, mit Gas als dominierenden fossilen Brennstoff bei etwa 20%. Diese Zahlen erstrecken sich über die Monate von November 2024 bis Oktober 2025.
Die auf dieser Seite verwendeten Datenquellen umfassen EIA, Ember, Energy Institute, Eurostat und IEA. Mehr über Datenquellen →
Wächst der Strom in Lettland?
Obwohl Lettland einen substantiellen Anteil an kohlenstoffarmer Energie hat, zeigt der Vergleich zu früheren Jahren, dass der Stromverbrauch pro Person von seinem Rekord im Jahr 2018 gesunken ist. 2025 lag der Verbrauch bei 3691 kWh pro Person, was einen Rückgang von 269 kWh seit dem Höchststand darstellt. Bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung ist der Rückgang noch deutlicher: Im Jahr 2025 wurden 2029 kWh pro Person aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugt, verglichen zu 2780 kWh im Jahr 2017, was einen Rückgang von 751 kWh bedeutet. Diese Rückläufigkeit in beiden Bereichen könnte Anlass zur Sorge geben, da der Bedarf an wachsender Stromerzeugung zur Unterstützung künftiger Elektrifizierungsziele und zur Minderung von klimatischen Auswirkungen steigt.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu steigern, könnte Lettland von erfolgreichen Regionen lernen, die hervorragende Anteile in bestimmten Energieformen vorweisen. Frankreich und die Slowakei sind mit jeweils fast 70% kernenergiegetriebenem Strom gute Beispiele, während Iowa und Süd-Dakota mit ihrer Windenergie, die über 50% der Erzeugung ausmacht, Inspiration bieten könnten. Lettland sollte den Ausbau von Kern- und Solarenergie in Betracht ziehen, die sich in verschiedenen Ländern als erfolgreich erwiesen haben, wie etwa die Solaranlagen in Nevada, die 30% des Strombedarfs decken. Der Übergang hin zu mehr kohlenstoffarmer Energie ist entscheidend, um Umweltprobleme durch fossile Brennstoffe zu reduzieren und den steigenden Strombedarf zu decken.
Geschichte
In den letzten Jahrzehnten hat die Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Lettland einige interessante Wendungen genommen. Zwischen den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gab es signifikante Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung, beginnend mit einem Anstieg von 0,7 TWh im Jahr 1987 und dann stark schwankend bis 1992. Nach einer ruhigeren Phase in den 1990er Jahren folgte ein erneuter Anstieg in den späten 1990er Jahren, insbesondere mit einer Zunahme von 1,4 TWh im Jahr 1998. Der Aufwärtstrend setzte sich im Jahr 2004 fort, gefolgt von unterschiedlichen Ausschlägen bis 2023. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Wasserkraft in Lettland lange Zeit eine essenzielle Rolle gespielt hat, ein Muster, das von innovativen Ansätzen zu nachhaltiger Stromerzeugung in der Zukunft begleitet werden könnte.