Der aktuelle Zustand des Stromverbrauchs in Lettland zeigt eine interessante Mischung verschiedener Energiequellen. Mehr als die Hälfte des Strombedarfs wird durch kohlenstoffarme Energie gedeckt, wobei die Wasserkraft ungefähr 43% ausmacht. Fossile Brennstoffe, hauptsächlich Gas, tragen etwa 22% zur Stromerzeugung bei, während Netto-Importe knapp 15% ausmachen. Daneben spielen Biokraftstoffe und Solarenergie zusammen eine Rolle von fast 17%, während die Windkraft fast 4% erreicht. Der bedeutende Anteil von kohlenstoffarmer Energie deutet auf eine bewusste Anstrengung hin, den CO2-Ausstoß zu verringern und sauberere Energiequellen zu bevorzugen. Dennoch bleibt der Anteil fossiler Brennstoffe eine Herausforderung, die es zu adressieren gilt, um die Abhängigkeit von umweltschädlichen Energiequellen weiter zu reduzieren.
Wächst der Strom in Lettland?
Betrachtet man das Wachstum des Stromverbrauchs in Lettland, so zeigt sich eine leichte Abnahme im Vergleich zu historischen Höchstständen. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei etwa 4027 kWh, was einen Rückgang von 14 kWh im Vergleich zum Rekordjahr 2021 darstellt. Auch die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom zeigt einen Abwärtstrend. Der jüngste Wert liegt bei 2550 kWh pro Person, was im Vergleich zum Rekordjahr 2017 einen Rückgang von 262 kWh darstellt. Diese Entwicklungen könnten darauf hindeuten, dass das Wachstum der Elektrizitätserzeugung, insbesondere die der kohlenstoffarmen Energien, derzeit stagniert. Diese Stagnation kann langfristig problematisch werden, da die Nachfrage nach sauberer Energie stetig steigt.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Lettland zu steigern, könnte das Land von einigen erfolgreichen Beispielen in Europa lernen, insbesondere von Ländern, die stark auf Kernenergie und Windkraft setzen. Frankreich und die Slowakei etwa nutzen einen hohen Anteil an Kernenergie, mehr als 60%, um ihren Strombedarf zu decken. Auch Länder wie Dänemark und Irland zeigen, dass ein hoher Windkraftanteil (über 30%) erreichbar ist und dabei hilft, Emissionen zu senken. Lettland könnte von diesen Vorbildern profitieren, indem es in den Ausbau von Solar- und Kernenergie investiert, um seinen Energiemix weiter zu diversifizieren und seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Lettland hat es mehrere Schwankungen gegeben, insbesondere in der Wasserkraft. In den späten 1980er Jahren stieg die Wasserkrafterzeugung zunächst an, um dann in den frühen 1990er Jahren stark zu schwanken, mit erheblichen Rückgängen in den Jahren 1991 und 1996. Neben periodischen Zuwächsen gab es auch Ende der 1990er und im neuen Jahrtausend bedeutende Rückgänge, was auf die Herausforderungen und Unsicherheiten der Wasserkraft hinweist. In den letzten Jahren gab es einige kleine Schwankungen, aber 2023 zeigte sich ein positiver Anstieg. Diese Geschichte verdeutlicht die Notwendigkeit, die Anfälligkeit dieser Energieform auszugleichen, möglicherweise durch den gleichzeitigen Ausbau stabilerer kohlenstoffarmer Energiequellen wie Solar- und Kernenergie.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.