Im Jahr 2023 stammten etwas mehr als die Hälfte des Stroms in Bosnien und Herzegowina aus fossilen Brennstoffen, genauer gesagt aus Kohle. Andererseits wurden fast 42% des Stroms aus kohlenstoffarmen Energiequellen gewonnen. Ein großer Anteil davon wurde durch Wasserkraft erzeugt, die etwa 40% ausmachte. Windenergie hatte nur einen sehr geringen Anteil von etwas mehr als 1%.
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom in Bosnien und Herzegowina zu erhöhen, könnten sie von den Erfahrungen anderer Länder lernen. So könnten sie beispielsweise die Nutzung der Kernenergie nach dem Vorbild von Ländern wie Frankreich oder der Slowakei, wo über 60% des Stroms aus dieser Quelle stammt, in Erwägung ziehen. Andererseits gibt es Länder wie Dänemark oder Uruguay, die erfolgreich auf Windenergie setzen und dadurch fast 60% bzw. 40% ihres Stroms gewinnen. Dabei dürfte insbesondere das Beispiel Dänemarks interessant sein, da Windverhältnisse in Bosnien und Herzegowina das Potenzial für den Ausbau dieser Technologie bieten.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bosnien und Herzegowina ist von Fluktuationen geprägt. Die Wasserkraft war seit den frühen 90er Jahren die dominierende Energiequelle, sowohl in Jahren mit positiven als auch negativen Veränderungen. In den späten 90er Jahren und Anfang der 2000er Jahre erlebte die Wasserkraft einen Aufwärtstrend, musste aber auch einige Einbrüche hinnehmen, wie beispielsweise 2003 und 2007. In den letzten Jahren des gegebenen Zeitraums, insbesondere in den 2010er Jahren, gab es eine beachtliche Steigerung der Wasserkraftproduktion, allerdings wurden diese Höhen durch deutliche Einbrüche wie im Jahr 2011 wieder ausgeglichen. Es ist deutlich, dass die Wasserkraftproduktion in Bosnien und Herzegowina instabil ist und schwankt, was die Notwendigkeit unterstreicht, die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom durch andere Energieträger wie Wind und Kernenergie zu diversifizieren.