In den letzten zwölf Monaten, von Oktober 2023 bis September 2024, stammten mehr als die Hälfte des Stroms in Bosnien und Herzegowina aus fossilen Brennstoffen, insbesondere aus Kohle, die 62,66% der Stromerzeugung ausmachte. Nur etwas mehr als ein Drittel stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, wobei die Wasserkraft mit 35,51% den größten Anteil hatte. Windenergie steht bei rund einem Prozent und spielt somit eine eher marginale Rolle in der Stromerzeugung des Landes. Es gibt fast keine anderen kohlenstoffarmen Energiequellen in der aktuellen Stromversorgung.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Bosnien und Herzegowina von Ländern lernen, die erfolgreich in kohlenstoffarme Technologien investiert haben. Frankreich und die Slowakei erzeugen einen Großteil ihres Stroms aus Kernenergie, 67% bzw. 60%. Ähnlich erfolgreiche Beispiele in der Region sind Tschechien und Ungarn, die 41% bzw. 33% ihres Stroms aus Kernenergie gewinnen. Auch die Nutzung von Windenergie könnte verstärkt werden, wie das Beispiel Dänemarks zeigt, wo Wind 61% des Stroms liefert. Ein wesentlicher Ansatz wäre also der Ausbau der Kernenergie und der Windkraft, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.
In der Vergangenheit hat Bosnien und Herzegowina Schwankungen in der Wasserkrafterzeugung erlebt. Im Jahr 1991 gab es einen Anstieg um 2,1 TWh, gefolgt von einem starke Rückgang in den Jahren 1992 und 1993 um insgesamt 2,7 TWh. In den Jahren 1994 und 1996 stieg die Erzeugung wieder, doch 2007 und 2011 kam es erneut zu Rückgängen um 1,8 TWh bzw. 3,6 TWh. Besonders bemerkenswert ist das Jahr 2013, in dem die Wasserkrafterzeugung um 3,1 TWh anstieg. Seitdem gibt es weiterhin Schwankungen, wobei die Erzeugung 2018 um 2,6 TWh und 2021 um 2,1 TWh zunahm, während es im letzten analysierten Zeitraum 2023/2024 einen Rückgang von 2 TWh gab. Diese historische Daten zeigen, dass Wasserkraft trotz ihrer wichtigen Rolle in der Stromversorgung des Landes von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann.