In Bolivien wird derzeit mehr als die Hälfte des Stroms durch fossile Brennstoffe erzeugt, wobei Gas mit einem Anteil von etwa 60% dominiert. Kohlenstoffarme Energiequellen machen fast 38% der Stromerzeugung aus, wobei Wasserkraft mit mehr als einem Viertel der Gesamterzeugung eine wesentliche Rolle spielt. Wind- und Solarenergie tragen zusammen fast 7% bei, während Biokraftstoffe knapp über 3% zur Erzeugung beitragen. Diese Aufteilung zwischen fossilen Brennstoffen und kohlenstoffarmen Energien zeigt sowohl die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen als auch das Wachstumspotenzial für saubere Energie in Bolivien.
Wächst der Strom in Bolivien?
Die Stromnachfrage steigt in Bolivien, was durch einen Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs auf 1009 kWh im Jahr 2024 verdeutlicht wird, verglichen mit 975 kWh im Jahr 2023. Die Erzeugung kohlenstoffarmer Energie hat ebenfalls zugenommen, von 350 kWh pro Person im Jahr 2021 auf 383 kWh im Jahr 2024. Dieser Anstieg von 33 kWh pro Person zeigt, dass sich Bolivien schrittweise in Richtung einer saubereren Energiezukunft bewegt, obwohl noch viel Raum für Wachstum besteht, um den Anteil der kohlenstoffarmen Energie weiter zu erhöhen.
Vorschläge
Um die Erzeugung von kohlenstoffarmer Energie zu steigern, könnte Bolivien von Ländern wie Dänemark und Uruguay lernen, die hohe Anteile ihrer Stromversorgung durch Windenergie abdecken. Auch der Ausbau von Solarenergie könnte von Bedeutung sein, inspiriert von Ländern wie Chile und Spanien. Obwohl Kernenergie in Bolivien aktuell nicht genutzt wird, zeigt das Beispiel von Ländern wie Frankreich und der Slowakei, wie effektiv Kernenergie zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen kann, und dies könnte ein langfristiges Ziel für Bolivien werden, um eine verlässliche und saubere Stromversorgung sicherzustellen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Bolivien zeigt eine wechselhafte Entwicklung, insbesondere im Bereich der Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren gab es einen leichten Rückgang, gefolgt von stabilen Jahren in den 1990ern, wo sowohl positive als auch negative Veränderungen im Jahresvergleich zu beobachten waren. In den 2010er Jahren gab es einige bedeutende Erhöhungen, insbesondere zwischen 2017 und 2019. Jüngste Zuwächse, wie ein Anstieg von 0,5 TWh im Jahr 2024, verdeutlichen eine erneute Konzentration auf den Ausbau der Wasserkraft. Der Beginn der Windenergieerzeugung im Jahr 2022 zeigt zusätzlich die Diversifizierung der kohlenstoffarmen Energiequellen im letzten Jahrzehnt.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.