In den letzten 12 Monaten, von November 2023 bis Oktober 2024, hat Österreich beeindruckende Fortschritte in der nachhaltigen Stromerzeugung gemacht. Mehr als 92% seines Stroms stammen aus kohlenstoffarmen Quellen. Die Hauptstütze dieser sauberen Energieproduktion ist die Wasserkraft, welche etwa zwei Drittel des gesamten Stroms ausmacht. Windkraft trägt nahezu 14% bei, gefolgt von Solarenergie mit über 8%. Nur ein kleiner Teil von etwa 7% der Stromerzeugung basiert derzeit auf fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Gas. Auch wenn der Einsatz von Biokraftstoffen für einige CO2-Einsparungen sorgt, bleibt deren Anteil relativ gering. Österreich ist zudem ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, wodurch es dazu beiträgt, die Emissionen in benachbarten Ländern zu senken. Die nächste Herausforderung besteht darin, die Elektrifizierung anderer Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie voranzutreiben, was einen erheblichen Ausbau der Stromproduktion erfordert.
Um den Anteil der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Österreich weiter zu erhöhen, sollte ein Schwerpunkt auf den Ausbau der Windkraft gelegt werden. Windkraftwerke erzeugen bereits einen bedeutenden Teil des österreichischen Stroms, und es gibt weiteres Potenzial, durch zusätzliche Investitionen die Kapazitäten zu erweitern. Dieser Ausbau könnte durch modernste Technologien und innovative Anlagen erfolgen, um die Effizienz zu steigern und den Fußabdruck auf die Umwelt zu minimieren. Die Vorteile solcher Investitionen sind nicht nur auf nationale Bemühungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beschränkt, sondern stärken auch die Energiesicherheit und -unabhängigkeit. Ein weiterer Ausbau der Solarenergie könnte ebenfalls zur Diversifizierung und Stabilisierung der Energiequellen beitragen, insbesondere während der sonnenreichen Monate.
Rückblickend auf die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Österreich lässt sich feststellen, dass vor allem die Wasserkraft immer wieder große Schwankungen durchlief. In den 1970er Jahren erlebte die Wasserkraft mehrere Höhepunkte, wie etwa 1974 und 1977, mit positiven Veränderungen, wobei zwischen 1976 auch ein bemerkenswerter Rückgang verzeichnet wurde. In den späten 1980er Jahren, genau 1987, gab es wiederum ein starkes Wachstum, gefolgt von verschiedenen Höhen und Tiefen in den 1990er und 2000er Jahren. Der jüngste signifikante Zuwachs fand 2023 statt, was ein Indiz für kontinuierliche optimierte Investitionen in Wasserkraft sein könnte. Interessanterweise war das Jahr 2012 ein herausragendes Jahr mit einer besonders starken Erhöhung der Wasserkraftnutzung. Diese Schwankungen zeigen die dynamische Entwicklung und die Anpassungsfähigkeit der österreichischen Energiepolitik, geformt durch externe Einflüsse und interne Kapazitätsanpassungen.