Basierend auf unserer eigenen Prognose, die tatsächliche Daten für die ersten 11 Monate des Jahres 2023 und vorausgesagte Daten für den verbleibenden Monat berücksichtigt, erhält Österreich bereits beeindruckende 84,61% seines Stroms aus sauberen, kohlenstoffarmen Energiequellen. Hier ist vor allem Wasserkraft zu nennen, die mit 64,56% mehr als die Hälfte unseres Stroms liefert. Hinzu kommen Windenergie mit 12,85% und Solarenergie mit 3,63%. Biokraftstoffe tragen knapp 3,56% bei, was knapp einem Drittel entspricht. Die verbleibenden 15,39% entfallen auf fossile Energiequellen, wobei Gas mit 10,02% das Hauptproblem darstellt. Netto-Importe, die in die Verwendung von fossilen Energieträgern einfließen, betragen lediglich 5,07%.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Österreich zu erhöhen, sollte die Expansion bestehender Windenergieanlagen in Betracht gezogen werden. Diese Technologien erzeugen bereits einen großen Teil des österreichischen Stroms und könnten bei ausreichender Erweiterung mehr als die Hälfte liefern. Darüber hinaus könnten erweiterte Netto-Importe fossiler Energieträger durch sauberere, kohlenstoffarme Energiequellen ersetzt werden. Der Elektrifizierungsprozess anderer Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie würde einen zusätzlichen Anreiz für die Erhöhung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung darstellen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Österreich ist durch den kontinuierlichen Ausbau der Wasserkraft geprägt. In den 1970er und 1980er Jahren erlebte diese Energiequelle einen signifikanten Anstieg, wie beispielsweise im Jahr 1987, als die Wasserkrafterzeugung um 4,9 TWh zunahm. Im Jahr 2012 gab es mit einem Plus von 10 TWh einen weiteren bemerkenswerten Anstieg. Allerdings gab es auch Jahre, in denen die Wasserkrafterzeugung zurückging, wie etwa 2021 und 2022, jedoch wurde dies durch den starken Anstieg in 2023 mit einem Plus von 5,4 TWh mehr als ausgeglichen. Es ist zu erkennen, dass die Wasserkraft in Österreich eine entscheidende Rolle in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung spielt und es ist anzunehmen, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, trotz der Schwankungen, die wir aus den historischen Daten erkennen können.