Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Timor-Leste im Jahr 2022 zeigt einen überwiegenden Anteil an fossilen Brennstoffen. Trotz kleiner Fortschritte in der Nutzung kohlenstoffarmen Stroms, stammt mehr als die Hälfte der Elektrizität noch aus fossilen Quellen wie Öl. Die Stromerzeugung pro Person ist zudem weit unter dem globalen Durchschnitt von 3606 Watt/Person. Solch niedrige Stromerzeugung kann das Wirtschaftswachstum hemmen, Entwicklungsprojekte verzögern und die Lebensqualität der Bevölkerung beeinträchtigen, da der Zugang zu zuverlässiger und sauberer Energie beschränkt bleibt.
Um den kohlenstoffarmen Stromanteil zu erhöhen, könnte Timor-Leste den erfolgreichen Beispielen anderer Länder folgen. Eine naheliegende Option wäre der Ausbau von Wind- und Solarenergie, wie es im benachbarten Vietnam geschieht, das mit Solar 27 TWh und Wind 12 TWh produziert. Die Integration von Kernenergie, wie sie in der Türkei mit Kernenergie 32 TWh stattfindet, könnte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Gezielte Investitionen in diese Technologien könnten nicht nur den CO2-Ausstoß des Landes reduzieren, sondern auch eine stabilere Stromversorgung gewährleisten und die Abhängigkeit von unsicheren fossilen Energieimporten reduzieren.
In der Geschichte Timor-Lestes gab es in den letzten Jahren geringe Fortschritte beim Ausbau kohlenstoffarmen Stroms. Frühe Ansätze bei der Nutzung von Solarenergie führten ab den 2010er Jahren zu leichtem Anstieg der Erzeugung, jedoch waren die Fortschritte begrenzt. Verglichen mit den signifikanten kohlenstoffarmen Stromerzeugungen, wie sie in Ländern wie Brasilien mit Wind 97 TWh oder Frankreich mit Kernenergie 348 TWh zu beobachten sind, liegt Timor-Leste immer noch weit zurück. Um wirklich einen Unterschied zu erzielen, wäre ein entschlossenerer Einsatz hin zu nachhaltiger und sauberer Energie erforderlich.